Foto-Lexikon F: Was bedeutet Farbtiefe?

Unser kompaktes fotoMAGAZIN-Glossar erklärt verständlich die wichtigsten Begriffe und Bezeichnungen der Fotografie.

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Olympus E-1

Die Olympus E-1 war die erste Four-Thirds-Kamera und kam 2003 auf den Markt.

Foto: © Olympus

F

Farbinterpolation

Bei Farbsensoren befindet sich direkt über den Fotodioden eine mosaikartige RGB-Filtermatrix (nach dem Kodak-Ingenieur Bryce E. Bayer auch Bayer-Matrix genannt). Sie sorgt dafür, dass pro Pixel jeweils eine Grundfarbe des additiven Farbmodells erfasst wird, also Rot, Grün oder Blau. Die Mischfarben der einzelnen Pixel werden dann nach der Aufnahme aus den Nachbarpixeln berechnet – man spricht von Farbinterpolation oder „Demosaicing“.

Farbtiefe

Definiert die maximale Anzahl von Farben, die z. B. Digitalkameras darstellen können. Eine Echtfarbdarstellung („TrueColor“) kann mit einer Farbtiefe von 8 →Bit für jede der drei →Primärfarben, d. h. einer Farbtiefe von 24 Bit, erreicht werden. Die 8 Bit pro Primärfarbe ermöglichen 256 Abstufungen für jede dieser Farben.

Miteinander multipliziert ergibt das 256 (Rot) x 256 (Grün) x 256 (Blau) = 16.777.216 mögliche Farben.

Farbunterabtastung

Die Farbunterabtastung (auch chroma subsampling oder color subsampling genannt) ist ein Verfahren zur Datenreduktion in Videos und Fotos. Dabei kommt das YCbCr-Farbmodell zum Einsatz, das auf der Trennung von Helligkeits- (Luminanz) und Farbinformationen (Chrominanz) beruht. Die Farbunterabtastung macht sich die Tatsache zunutze, dass das menschliche Auge für Farbinformationen weniger empfindlich ist als für Helligkeitsinformationen. Die Chrominanz kann also geringer abgetastet werden als die Luminanz. Bei einer Farbabtastung von 4:4:4 werden die vollen Helligkeits- und Farbinformationen erfasst, bei 4:2:2 fehlt die Hälfte der Farbinformationen, bei 4:2:0 steht nur noch ein Viertel zur Verfügung.

Sowohl bei JPEGs als auch bei MPEG-Videos kann die Datenmenge durch Farbunterabtastung reduziert werden: Bei 4:4:4 werden die vollen Farbinformationen erfasst, 4:2:2 fasst die Farbinformationen von zwei Pixeln zusammen, 4:2:0 die Farbinformationen von vier Pixeln.

Illustration: Wikipedia, bearbeitet

FE

Vollformatobjektive für Sony-E-Bajonett.

Firmware

Im Festspeicher eines Geräts vorhandene Betriebssoftware. Durch eine Aktualisierung der Firmware lassen sich Fehler beseitigen oder sogar neue Funktionen ergänzen.

FL

Fluorit-Vergütung bei Nikon zur Kompensation von Farbfehlern innerhalb des sichtbaren Lichtspektrums (auch Nikon Super Integrated Coating genannt).

Focus Bracketing

Beim Focus Bracketing werden Reihenaufnahmen mit jeweils leicht versetzter Schärfeebene erstellt. Wenn die Kamera über ein entsprechende Funktion verfügt, erfolgt dies automatisch.

Focus Stacking

Beim Focus Stacking werden mehrere Aufnahmen mit leicht versetzten Schärfeebenen zu einem Bild mit durchgehender Schärfe zusammengefügt. Einige Kameras können dies bereits intern erledigen, ansonsten kann das Stacking auch mit einer speziellen Software am Computer erfolgen.

Focus Breathing

Auf Deutsch auch: Fokusatmen. Phänomen bei dem sich mit der Entfernung, auf die scharfgestellt wird, das erfasste Bildfeld ändert, also ein größerer oder kleinerer Blickwinkel erfasst wird. Focus Breathing kann bei Videoaufnahmen stören, aber auch beim Focus Stacking. Moderne Objektiven sind meist so konstruiert, dass das Focus Breathing minimiert wurde. Dieses kann aber auch digital in der Kamera korrigiert werden; Anfang 2022 beherrscht nur die Sony Alpha 7 IV eine solche Korrektur.

Förderliche Blende

Die förderliche Blende beschreibt den Blendenwert, bei dem die Schärfentiefe am größten ist. Wenn man abblendet, werden die Unschärfekreise für Motive diesseits und jenseits der Schärfenebene zunächst kleiner und die Schärfentiefe größer, zu starkes Abblenden führt aber zu Beugungsunschärfe. Der Blendenwert, bis zu dem man die Schärfentiefe durch Abblenden vergrößern kann, bevor sie aufgrund der Beugung wieder schrumpft, ist die förderliche Blende. Siehe auch → Kritische Blende und den Artikel „Förderliche und kritische Blende“.

Fotodiode

Halbleiterelement zur Messung oder Umwandlung von Licht in elektrischen Strom. Eingesetzt werden Fotodioden häufig in Scannern, →Bildsensoren und Belichtungsmessern.

FSI

Front Side Illumination. Herkömmliche Bauweise von CMOS-Sensoren (siehe BSI)

Four Thirds

2003 von Olympus und Kodak vorgestellter offener Standard für digitale →Spiegelreflexkameras. Im Four-Thirds-System kommen →Bildsensoren zum Einsatz, deren Größe (17,3 x 13 mm) kleiner ist als bei anderen SLRs, es aber ermöglicht, Wechselobjektive zu entwickeln, die kleiner und leichter – und zum Teil auch lichtstärker – sind als jene, die in Vollformat- Systemen zum Einsatz kommen.
Der neuere →Micro-Four-Thirds- Standard nutzt die gleiche Sensorgröße, aber ein kleineres Bajonett und ein geringeres →Auflagemaß.

FX

Bezeichnung bei Nikon für Vollformat-Kameras und Objektive.

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Unser Fotografie-Lexikon befindet sich in stetiger Bearbeitung. Wenn Ihnen Begriffe und Erklärungen fehlen, weisen Sie uns im Kommentar darauf hin. Wir werden unser Glossar auch weiterhin für Sie ergänzen.

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