Im Test: Vier Tamron-Zooms für Sony E-Bajonett

Tamron hat sein Sortiment für das Sony E-Bajonett weiter ausgebaut: Wir haben das Tamron 2,8/11-20 mm und das 5-6,7/150-500 mm getestet und mit zwei etwas älteren Modellen verglichen.

Porträt Lars Theiß

Lars Theiß

Praxis-Redakteur, seit 1995 im fotoMAGAZIN-Team.

Tamron für Sony E-Bajonett

Auf einen einheitlichen Look und oft auch gleiche Bedienung und Filtergrößen legt Tamron bei seinen E-Bajonett-Objektiven Wert. Das neue Telezoom 150-500 mm (ganz rechts) fällt allerdings ein wenig aus dem Rahmen.

Produktfotos: © Tamron

Im Frühling 2021 wurden sie veröffentlicht und direkt von uns ins Labor geschickt: Das Tamron 2,8/11-20 mm Di III-A RXD (Modell B060) und das 5-6,7/150-500 mm Di III VC VXD (A057). Während das letztere ein Telezoom für das Vollformat ist, eignet sich das Superweitwinkelzoom nur für APS-C-Sensoren (erkennbar am „A“ in Di III-A). Gleich mitgemessen haben wir die beiden Zooms 2,8/17-70 mm Di III-A VC RXD und 4,5-6,3/70-300 mm Di III RXD. Wie schlägt sich das Quartett, das Sony-Fotografen anlocken soll, im BAS-Digital-Test?

„Tamron arbeitet weiter hart daran, dem E-System zum
Erfolg zu verhelfen. Das Superweitwin­kelzoom ist
ein Beispiel dafür.“

Lars Theiß, Praxis-Redakteur

> Die Testobjektive auf einen Blick

Tamron 2,8/11-20 mm Di III-A RXD

Starten wir mit dem neuen Superweitwinkelzoom 2,8/11-20 mm Di III-A RXD. Das Objektiv entspricht einem Kleinbildzoom von 16,5-30 mm und ist das erste durchgängig lichtstarke 2,8er in diesem Bereich für Sonys APS-C-Anschluss.

 
Leuchtturm

Tamron 2,8/11-20 mm Di III-A RXD. Preis: ca. 1200 Euro.

Foto: © Tamron

Es besitzt nur zwei Ringe zum Scharfstellen und Zoomen und – wie die anderen drei gleichfalls – ein Metallbajonett mit einer Gummi­lippe, welches das Eindringen von Staub oder Nässe in die Kamera verhindern soll. Die kurze, fließende Nahgrenze ist sehr gut, die Schutzmaßnahmen gegen Streulicht sind noch besser.

Seine Auflösung verhält sich über die Brennweiten recht homogen: Der Offenblendverlust ist moderat, schon bei Blende f/4 erreicht es seine Maximalleistung. Die ist bei 15 mm überragend hoch, ansonsten sehr gut bis ausgezeichnet. Wie zu erwarten schwächelt es bei der Randabdunklung und Verzeichnung, besonders bei 11 mm.

Tamron 2,8/17-70 mm Di III-A VC RXD

Für optische Höchstleistungen sollte das Tamron 2,8/11-20 mm Di III-A RXD um eine Stufe abgeblendet werden. Objektiv: Tamron 2,8/11-20 mm Di III-A RXD. Aufnahmedaten: 12 mm (18 mm KB), f/4, 1/80 s, ISO 400, Kamera: Sony Alpha 7 III.

Foto: © Lars Theiß

Tamron 2,8/17-70 mm Di III-A VC RXD

Ebenfalls für APS-C ist das 2,8/17-70 mm Di III-A VC RXD (etwa 25,5-105 mm KB). Es erreicht auch eine hervorragende Auflösung, für die hier mehr abgeblendet werden muss.

Tamron 4,5-6,3/70-300 mm Di III RXD

Tamron 2,8/17-70 mm Di III-A VC RXD. Preis: ca. 1100 Euro.

Foto: © Tamron

Bei 70 mm reicht eine Blende, sonst sind es zwei. Mehr Federn lässt das 17-70 mm bei der Randabdunklung, die außer bei der mittleren Brennweite selbst um zwei Stufen abgeblendet sichtbar bleibt und spontan vignettiert, sowie der Verzeichnung. Die Fassung ähnelt sehr dem 11-20 mm, allerdings besitzt das 17-70 mm einen Bildstabilisator (VC). Der kann nur über die Kamera ein- oder ausgeschaltet werden.

Die Telezooms Tamron 4,5-6,3/70-300 mm Di III RXD und 5-6,7/150-500 mm Di III VC VXD

Ohne Bildstabilisator muss das lichtschwache 4,5-6,3/70-300 mm Di III RXD auskommen. Die Fassung liegt etwa auf dem Niveau der bereits Genannten, die Optik ist schwächer. Reicht am APS-Sensor eine Stufe, sollte beim Vollformat um zwei Stufen abgeblendet werden, um höchste Leistung zu erreichen. Weitere Punktverluste muss es bei Randabdunklung und Verzeichnung hinnehmen.

Starke Mechanik: Tamron 5-6,7/150-500 mm Di III VC VXD

Ein knappes „Super“ erreicht das 5-6,7/150-500 mm Di III VC VXD, vor allem durch seine starke Mechanik. Interessantes Feature: Neben dem Zoom-Lock, der bei 150 mm verriegelt, kann das Zoom durch nach vorne schieben bei jeder Brennweite arretiert werden (Flex Zoom Lock). Außerdem gibt es einen dreistufigen VC und einen Fokussierbereichsbegrenzer (ohne Nahbereich).

Seinen größten maximalen Abbildungsmaßstab erreicht das Zoom bei 150 mm und 60 cm Nahgrenze. Die optischen Leistungen sind am APS-Sensor deutlich besser, im VF muss trotz der Lichtschwäche für das Maximum um ein oder zwei Stufen abgeblendet werden. Schwächen zeigen auch die Randabdunklung und Verzeichnung.

FAZIT
Mit dem 2,8/11-20 mm Di III-A RXD bringt Tamron nicht nur ein World´s First heraus, sondern auch ein leistungsstarkes Objektiv für kleine E-Sensoren. Die zweite Neuheit, das Telezoom 150-500 mm, dürfte ebenfalls vielen Sony-Fotografen gefallen, selbst wenn es optisch nicht völlig zu überzeugen vermag: Immerhin ist es klein, besitzt interessante Ausstattungsdetails und ist vergleichsweise preiswert. Mit dem 2,8/17-70 mm und dem 4,5-6,3/70-300 mm baut Tamron seine E-Linie konsequent weiter aus.

> Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit allen Ergebnissen aus unserem Test.

Labormessungen: Anders Uschold

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Dieser Test ist in unserer Ausgabe fotoMAGAZIN 6/2021 erschienen.

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