An ein nahezu wahnwitziges 16-300-mm-Objektiv für APS-C-Reflexen mit 18,75fach-Zoom hat man sich gerade gewöhnt, da dreht Tamron das Rad noch ein Stück weiter und präsentiert ein 22,22fach-Zoom: das 3,5-6,3/18-400 mm Di II VC HLD.
fotoMAGAZIN konnte das Rekordzoom unter den Wechselobjektiven bereits vorab im Labor und in der Praxis testen und mit dem bisherigen Rekordhalter vergleichen. Wie immer lautet die spannende Frage, kann solch ein immenser Brennweitenbereich noch optisch überzeugen?
Doch beginnen wir mit der Mechanik. Das 18-400 (entsprechend 27-600 mm Kleinbild an einer Nikon-DSLR, etwa 29-640 mm an einer Canon) stammt nicht aus der modernisierten Edel-Linie SP, dennoch wurden beim Äußeren dort Anleihen genommen. Die Fassung besteht aus sehr gut verarbeitetem, seidigmatten Kunststoff und das Bajonett aus Metall, umfasst von einem Gummiring zur Abdichtung gegen Staub und Nässe.
Am Tubus finden sich die Autofokus- und Bildstabilisatorenschalter, außerdem eine Verriegelung der Brennweite bei 18 mm. In unserem Praxiseinsatz war diese nicht nötig, das Zoom rutschte beim Tragen kaum durch. Wie leichtgängig das Zoom allerdings nach einem Jahr wird, kann nicht beurteilt werden.
Eine Brennweitenskala ist vorhanden, eine Entfernungsanzeige fehlt hingegen. Tamron-typisch wird die Streulichtblende mitgeliefert. Sie besteht aus Kunststoff und macht einen guten Job.
Der Zoomring läuft ungleichmäßig ruckelig, der Fokussierring ist mit etwa 50 Grad Drehwinkel sehr steil übersetzt. Im AF-Modus wird er blockiert und sollte nicht manuell betätigt werden. Beim Verwenden des Autofokus dreht er sich mit, was das Handling etwas einschränkt. Gewichtsmäßig hat das 18-400 mm mit 705 zu 540 Gramm beim 16-300 mm erwartungsgemäß zugelegt.
Optische Leistung
Die Auflösung ist bei allen drei gemessenen Brennweiten bei Offenblende noch nicht auf ihrem Maximum und wird erst um eine Stufe abgeblendet bei 18 und 70 mm gut. Bei 400 mm sind zwei Stufen für höchste Leistung nötig. Das ist aber für ein Superzoom eine sehr ordentliche Leistung bei der Endbrennweite, die ansonsten oft eine deutlich niedrigere Auflösung als die kürzeren Brennweiten aufweist; zum Beispiel beim 16-300 mm.
Die Randabdunklung ist vor allem bei 18 mm und Offenblende deutlich und spontan zunehmend. Besser als beim 16-300 mm hat Tamron hingegen die Verzeichnung korrigieren können.
Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit allen Ergebnissen aus unserem Test des Tamron 3,5-6,3/18-400 mm Di II VC HLD.
Labormessungen: Anders Uschold
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