Die Parrot Anafi ist eine ultrakompakte und gerade einmal 320 Gramm schwere Drohne, die sich innerhalb weniger Sekunden auf 244 x 67 x 65 mm zusammenfalten lässt – ausgeklappt bringt es die fliegende Kamera auf handliche 175 x 240 x 65 mm. Im Sportmodus erreicht sie eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 55 km/h bei einer Reichweite von bis zu vier Kilometern in ländlichen Regionen.
Extremtemperaturen können der Drohne nichts anhaben: Eine Kameraresistenz zwischen -10 und +40 Grad machen Bilder und Videos von verschneiten Berglandschaften sowie staubigen Sandstränden möglich. Dabei hält die Drohne Gegenwind von bis zu 50 km/h aus und schafft es bei voller Ladung auf eine Flugzeit von bis zu 25 Minuten.
Die Steuerung der Drohne erfolgt mittels der Fernbedienung "Skycontroller 3" in Kombination mit dem Smartphone und der speziell für die Anafi entwickelten "FreeFlight 6" App. Die Form der Fernsteuerung ähnelt sehr der eines Controllers und bietet die Möglichkeit, das Smartphone einzuspannen. Das ist praktisch und erleichtert die Bedienung, denn das Smartphone fungiert während der Benutzung als Bildschirm: Das Interface der App wurde so entwickelt, dass schon die wichtigsten Funktionen auf den ersten Blick ersichtlich sind und je nach Kenntnisstand angepasst werden können. Gimbal und Zoom werden bequem mittels zweier Tasten auf dem Skycontroller 3 gesteuert. Anfängern stehen beispielsweise automatische Steuermodi zur Verfügung, während Fortgeschrittene und professionelle Fotografen die Kameraeinstellungen gezielt anpassen können. Kommen wir nun also zum Herzstück der Parrot Anafi: der Kamera.
Parrot Anafi: mit 4K, HDR und 2,8-fach-Zoom
Die Drohne filmt im großen 17:9 4K-Cinema-Format bzw. in 4K-HDR-Qualität. Mit dem 21-Megapixel-Sensor setzt Parrot auf eine möglichst hohe Bildqualität. So schafft es die Anafi auf 30 Bilder pro Sekunde bei 4K-Videos; mit 60 Bildern pro Sekunde werden Videos in Full-HD-Qualität aufgenommen. Die Aufnahmen weisen dank HDR einen besonders hohen Dynamikumfang auf und sind selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen klar und scharf. Farben und Texturen dürften so speziell bei Landschaftsaufnahmen besonders gut zur Geltung kommen. Das verbaute Weitwinkelobjektiv ist mit zwei asphärischen Linsen ausgestattet, um Streulicht und chromatische Aberrationen so klein wie möglich zu halten.
Der elektronische Verschluss unterstützt Belichtungszeiten bis zu 1/10.000 s. Das verlustfreie Zoomen ist in 4K mit einer 1,4-fachen Vergrößerung möglich, in Full-HD wird 2,8-fach vergrößert. Interessant ist auch der Dolly-Zoom-Effekt, welcher sich auf Knopfdruck aktivieren lässt: Hierbei fokussiert und zoomt die Kamera Objekte heran, während sich die Drohne zugleich von diesem entfernt. Als Ergebnisse erhält man einen außergewöhnlichen Vertigo-Effekt.
Flugeigenschaften und Stabilisierung
Für eine besonders hohe Aerodynamik und leise Flüge sorgen zum einen die Form der Anafi als auch die verwendeten Materialien. Um eine optimale Verbindung zwischen Drohne und Skycontroller 3 zu gewährleisten, ist jeder Fuß mit einer Dual-Band-Antenne ausgestattet. Zur Orientierung greift die Anafi auf WLAN-kompatible Protokolle zurück und überwacht laufend die vorhandene Umgebung: Die ermöglicht einen Wechsel auf andere Kanäle bei Überlastung und die Aufrechterhaltung der Verbindung in abgelegenen Regionen. Die hybride Bildstabilisierung der Anafi-Kamera erfolgt über drei Achsen, welche eine vertikale Neigung von 180 Grad zulässt. Die horizontale Neigung liegt bei -40° und +40°. Auf digitalem Wege erfolgt ebenfalls eine Stabilisierung um möglichst ruhige Flüge, selbst bei hohen Geschwindigkeiten, zu gewährleisten.
Was hat die Parrot Anafi noch zu bieten?
Ausgestattet mit einem USB-C-Anschluss, lässt sich die Drohne von überall aus laden – auch unterwegs im Auto oder mit einer Powerbank. Im Lieferumfang sind neben der Drohne, einem Akku und dem Skycontroller 3 auch eine Transportbox, ein USB-A auf USB-C-Kabel, acht weitere Propellerblätter, ein Montageset und eine SD-Karte mit 16 GB. Die Parrot Anafi ist für 699 Euro im Handel erhältlich.
Anne Schellhase war von 2015 bis 2019 Mitglied der fotoMAGAZIN-Redaktion.
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