Die OM-3 ist mit knapp 14 cm relativ breit. Über das Kreativrad auf der Vorderseite lassen sich sich Art-Filter sowie Farb- und Schwarzweiß-Profile schnell aufrufen und modifizieren.
Bild: OM SystemDie kompakte Micro-Four-Thirds-Kamera OM System OM-3 ähnelt ihrer analogen Olympus-Vorgängerin OM-1 von 1972. Das Gehäuse ist flach, kommt also ohne Griff oder Daumenablage aus. Zielgruppe sind daher auch weniger – wie bei anderen Kameras von OM System – Tierfotografen, die schwer und lange Objektive nutzen, sondern eher Street- und Reisefotografen, die mit leichten Objektiven unterwegs sind.
Von der noch etwas kompakteren Pen-F aus dem Jahr 2016 hat die OM-3 das Kreativrad auf der Vorderseite geerbt, über das sich Art-Filter sowie Farb- und Schwarzweiß-Profile schnell aufrufen und flexibel modifizieren lassen. Neu ist die CP-Hebeltaste, mit der die aus der OM-1 Mark II (hier im Test) bekannten „Computational Photography“-Funktionen aufgerufen werden können, die mehrere Bilder miteinander verrechnen: Live ND (Graufilter), Live GND (digitaler Grauverlaufsfilter), High-Res-Shot (80 MP vom Stativ, 50 MP aus der Hand), HDR, Focus Stacking und Mehrfachbelichtungen. Kleiner Unterschied zur OM-1 Mark II: Der Live ND-Filter schafft maximal Stärke 64 statt 128.
Auf einen Griff verzichtet die OM-3.
Bild: OM SystemLeichte Modifikationen gibt es auch bei den anderen Bedienelementen: Ein neuer Hebel schaltet zwischen Foto, Video und S&Q (Zeitlupe, Zeitraffer) um und das Programmwahlrad bringt fünf Custom-Positionen, aber keine Auto-Einstellung mit. Auf den Joystick auf der Rückseite verzichtet die OM-3.
Der 3,0-Zoll-Monitor mit 1,62 Millionen Bildpunkten lässt sich wie bei der großen Schwester auch seitlich ausklappen. Der Sucher ist kleiner als bei der OM-1 Mark II und hat eine geringere Auflösung (2,36 statt 5,76 MP).
Ein weiterer Unterschied: Die OM-3 nutzt nur ein statt zwei SD-Karten-Slots. Ansonsten ist das Metallgehäuse mit Magnesiumlegierung wie bei der großen Schwester nach IP53 gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und bis -10 Grad Celsius funktionsfähig. Beide Kameras nutzen den Akku BLX-1, der Strom für rund 590 Aufnahmen gemäß CIPA-Standard liefert.
Der 3,0-Monitor lässt auch zur Seite ausklappen.
Bild: OM SystemStacked-CMOS-Sensor
Wie die OM-1 Mark II ist die OM-3 mit einem Stacked-CMOS-Sensor mit gut 20,4 Megapixeln ausgestattet, der sich besonders schnell auslesen lässt. Die Quad-Pixel-Anordnung ermöglicht einen Autofokus mit Kreuzsensoren. Dank maschinellem Lernen werden zahlreiche Motive erkannt – neben Menschen und Haustieren auch Vögel, Fahrzeuge (Autos, Züge) und Flugzeuge. Für die Astro-Fotografie steht der Starry-Sky-AF zur Verfügung, der für eine perfekte Fokussierung auf Sterne sorgt.
Der integrierte 5-Achsen-Bildstabilisator kompensiert gemäß CIPA-Standard 2024 6,5 EV-Stufen in der Bildmitte und 5,5 in den Ecken. Per Sync-IS, also in Kombination mit einem Objektiv-Stabilisator, sind 7,5 Stufen in der Mitte und 6,5 in den Ecken möglich.
Neu ist der CP-Hebel für die Computational-Photography-Funktionen. Einen Joystick bringt die OM-3 nicht mit.
Bild: OM SystemSchnelle Serien und 4K-Video
Wie die OM-1 Mark II kann auch die OM-3 Serien bis zu 120 Bilder/s schießen, allerdings ohne AF-Nachführung. Diese gelingt ab 50 Bildern/s, wenn ein kompatibles M.Zuiko Digital-Objektiv zum Einsatz kommt. Kompatibel sind die beiden 2,8/12-40 mm, das 4/12-100 mm, das 2,8/40-150 mm, das 4,5/150-400 mm IS und das 4/300 mm IS. Bei anderen Objektiven – wie dem Kitobjektiv 4/12-45 mm – sind maximal 25 Bilder/s mit AF-Nachführung möglich. Mit mechanischem Verschluss ist die Seriengeschwindigkeit grundsätzlich auf sechs Bilder/s begrenzt. Da der Rolling-Shutter-Effekt gering ausfällt, spricht aber nichts gegen den Einsatz des elektronischen Verschlusses. Mit einer schnellen SD-Karte haben wir folgende Serienbildlängen gemessen:
- 120 Bilder/s: 81 JPEGs, 73 Raws
- 50 Bilder/s: 113 JPEGs, 100 Raws
- 6 Bilder/s: JPEG und Raw: bis Speicherkartenlimit
Wegen des kleineren Pufferspeichers fällt die Serienbildlänge geringer aus als bei der OM-1 Mark II, bei der wir beispielsweise bei 50 Bildern/s 262 Raws in Folge gemessen haben. Der Pro-Capture-Modus sorgt dafür, dass bis zu 70 Bilder vor dem eigentlichen Auslösen in einen temporären Ringspeicher geschrieben werden.
Video nimmt die OM-3 mit 4K/60p auf – der Hersteller verspricht bis zu 30 Minuten bei 40 Grad Celsius und eine unbegrenzte Länge bei 25 Grad Umgebungstemperatur. Zeitlupen gelingen in Full-HD mit bis 240p. Für die Nachbearbeitung steht das flache OM-Log400-Profil zur Verfügung.
Sowohl Kamera als auch Kitobjektiv sind abgedichtet.
Bild: OM SystemPreis, Verfügbarkeit, Test
Die OM System OM-3 kostet rund 2000 Euro, im Kit mit dem M.Zuiko Digital 4/12-45 mm Pro werden 2400 Euro fällig. Den kompletten Test der OM-3 veröffentlichen wir voraussichtlich im fotoMAGAZIN 4/25.
Technische Daten und erste Testergebnisse zur OM-3
Kamera | OM System OM-3 |
Preis (Liste/ Straße) | ca. 2000 Euro/ ca. 2000 Euro |
Sensor: Art/ Abmessungen/ Auflösung/ Pixelpitch | Stacked-CMOS ohne TPF/ 17,3 x 13,0 mm/ 20,4 MP/ 3,3 µm |
Bajonett/ Crop-Faktor | Micro Four Thirds/ 2 |
Autofokus | Hybrid: 1053 Kreuzsensoren (Phasendetektion), Kontrast-AF |
IBIS/ Pixelshift/ Sensorreinigung | ja/ ja/ ja |
Blitz | kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/ Synchronzeit: 1/250 s/ Synchronbuchse |
Belichtungszeiten | 1/32.000 (mechanisch: 1/8000) - 60 s, Bulb |
Empfindlichkeit | ISO 200 - 25.600, erweiterbar (80 und 102.400) |
Video: max. Auflösung/ max. Bildrate | 4096 x 2160/ 60p; 1920 x 1080/ 240p |
Sucher | OLED (2,36 MP)/ Bildfeld: 100 %/ Vergrößerung: 1,37x (0,69x KB- äquivalent) |
Monitor: Diagonale/ Auflösung | 7,6 cm/ 1,62 MP, dreh- und schwenkbar, Touchscreen |
Speicher | SD (UHS-II) |
Akkuleistung nach CIPA | 590 Aufnahmen (Energiesparmodus: 1040) |
Schnittstellen | USB 3.0 (Typ C), HDMI (Typ D), Mikrofon, Kopfhörer |
Abmessungen (B x H x T)/ Gewicht (mit Akku) | 139,3 x 88,9 x 45,8 mm/ 496 g |
Geschwindigkeit | mit Sony UHS-II (300 MB/s) |
Serienbilder pro Sekunde | 120 (elektronisch), AF-Nachführung: 50 (elektronisch), 6 (mechanisch) |
Serienbilder in Folge | 120 B/s: JPEG: 81/ Raw: 73; 50 B/s: JPEG: 113/ Raw: 100; 6 B/s: ohne Limit |
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