Das Herzstück der Kamera ist der neue Exmor-RS-Bildsensor. Der rückseitig belichtete 50,1-MP-CMOS bringt für einen schnellen Ausleseprozess integrierten Speicher mit (Stacked-Bauweise) und wird von dem ebenfalls neuen BIONZ-XR-Bildprozessor unterstützt der acht Mal schneller sein soll als die bisherigen BIONZ-X-Prozessoren. So gelingen trotz der sehr hohen Auflösung, Serien mit 30 Bildern/s und elektronischem Verschluss – laut Sony mit bis zu 155 komprimierten Raws in Folge. Mit mechanischem Verschluss sind 10 Bilder/s möglich.
Vermutlich wird man den mechanischen Verschluss aber kaum noch benötigen, denn Sony gibt an, den Rolling-Shutter-Effekt deutlich reduziert zu haben und eine Anti-Flicker-Einstellung zur Verfügung zu stellen, die sowohl mit dem mechanischen als auch den elektronischem Verschluss funktioniert. Damit sollte es kaum noch zu Streifenbildungen („Banding“) kommen. Wie schnell der Sensor ausgelesen wird, zeigt auch, das erstmals das Blitzen mit E-Verschluss und einer Synchronzeit von 1/200 s möglich ist. Die Synchronzeit mit mechanischem Verschluss hat Sony auf 1/400 s verbessert. Die Verschlusszeiten ohne Blitz liegen bei 1/8000 s (mechanisch) und 1/32.000 s (elektronisch).
Sony mit Rekord-Sucher
Neue Maßstäbe setzt auch der elektronische OLED-Sucher: Er löst 9,44 Millionen Punkte auf und hat eine Vergrößerung von 0,9x. Die Bildwiederholrate liegt bei 250 fps und auch im schnellen Serienmodus gibt es keine Dunkelphase. Der Touch-Monitor nimmt sich dagegen eher bescheiden aus. Er hat nach wie vor eine Diagonale von 3,0 Zoll und eine Auflösung von 1,44 Millionen Punkte. Anders als bei der Alpha 7S III ist er nicht zur Seite ausklappbar, sondern nur nach unten und oben kippbar. Übernommen wurde dagegen das neue Menü-System.
Verbesserungen zeigen sich auch beim Autofokus. Das Hybrid-System nutzt 759 Messfelder mit Phasendetektion, die 92 % des Bildes abdecken. Die AF-Algorithmen werten das Bild 120 Mal in der Sekunde aus und sollen 30 % schneller sein als bisher. Davon profitiert das Real-time-Tracking und der Real-time Augen-Autofokus für Menschen und Tiere, der erstmals auch die Augen von Vögeln erkennt.
Bildqualität der Alpha 1
Sony verspricht einen Belichtungsumfang von mehr als 15 Blendenstufen. Die Sensorauflösung lässt sich bei statischen Motiven per „Pixel Shift Multi Shooting“ erhöhen. So nimmt die Kamera 796,2 Millionen Pixel auf, die am Rechner mit der Software "Imaging Edge Desktop" zu einem Bild mit 199 Millionen Pixeln verrechnet werden. Der Pixelshift-Modus macht sich den beweglich gelagerten Sensor zu Nutze, der natürlich auch eine Bildstabilisierung ermöglicht – und zwar auf fünf Achsen und mit bis zu 5,5 Blendenstufen.
Auch die Dateiformate hat Sony erweitert. Neu sind das verlustfrei komprimierte Raw, ein „JPEG Light“ und das aus der Alpha 7S III bekannte HEIFF mit 10 Bit Farbtiefe.
Sonys 8K-Premiere
Nach der Canon EOS R5 ist die Alpha 1 die zweite Fotokamera, die Videos mit 8K-Auflösung aufnimmt und zwar mit 30p, 10 Bit, 4:2:0 Farbunterabtastung. Laut Sony sind längere Clips als bei Canon möglich, nämlich bis zu 30 Minuten. 4K mit 60p wird aus im Super35-Modus aus 5,8K gewonnen. Profifunktionen wie S-Log3, S-Gamut3, S-Cinetone und die Raw-Ausgabe per HDMI mit 16 Bit (kein 8K) sind ebenfalls an Bord. Der Zubehörschuh unterstützt die rein digitale Übertragung von Audio-Signalen des ECM-B1M-Mikrofons.
Zum Speichern von Foto und Video stehen zwei Laufwerke zur Verfügung, die sowohl SD-Karten als auch die kleinen und schnelleren CFexpress Typ-A-Karten aufnehmen. Die USB-C-Schnittstelle dient auch zur Stromversorgung mit Dauerbetrieb. Der NP-FZ1000-Akku liefert Strom für 430 Aufnahmen (Sucher) oder 530 Aufnahmen (Monitor). Verlängern lässt sich die Akkulaufzeit mit dem optionalen Batteriegriff VG-C4ECM. Verbessert hat Sony auch die Konnektivität. So kommuniziert das WLAN mit zwei Antennen auf 2,4 oder 5 Ghz, die Übertragung auf einen FTP-Server soll drei Mal schneller sein als bei der Alpha 9 II und per Kabel gelangen die Daten über 1000BASE-T-LAN ins Netz.
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