Bislang war das FE 28 mm die kürzeste Festbrennweite im Sony-Portfolio der Vollformat-ausleuchtenden Objektive. Nun erweitert das sehr lichtstarke FE 1,4/24 mm GM die Reihe nach unten. Es stellt gleichzeitig den achten Typ aus der jüngeren Edellinie G Master und das 30. E-Objektiv (inklusive der Konverter) dar.
Wir konnten das SEL24F14GM als eines der ersten deutschsprachigen Magazine bereits ausprobieren.
Sony verbaut in dem Weitwinkel 13 Elemente in zehn Gruppen, darunter erstmals gleich zwei der Extreme-Aspherical-Linsen (XA) und drei ED-Linsen, um Aberrationen insbesondere zu den Bildrändern hin zu minimieren, also beispielsweise punktförmige Lichter auch entsprechend abzubilden. Das scheint auf unseren Testaufnahmen auch der Fall zu sein. Selbstredend soll die optische Auflösung bereits ab der Offenblende f/1,4 sehr hoch sein.
Die aus elf Lamellen bestehende Blende sorgt für eine angenehme Unschärfe im Vorder- und Hintergrund. Zur Einstellung der Blende gibt es einen satt laufenden und in Drittelstufen klickenden Blendenring, der auch auf Automatik gestellt werden kann, um die Blende über ein Kameraeinstellrad auszuwählen. Um das Rasten der Blende ein- und auszuschalten, gibt es einen Schieber am Tubus (de-click).
Autofokus mit neuem Antrieb
Der Autofokus wird von einem neu entwickelten Direct Drive SSM (DDSSM) angetrieben, der schneller und exakter arbeitet, zudem auch äußerst leise ist. Für Filmer interessant: Auch das „Atmen“ (Focus Breathing), also die Bildausschnittveränderung beim Scharfstellen, soll effektiv reduziert worden sein. Eine Entfernungsskala besitzt das Objektiv nicht. Seine Nahgrenze beträgt gute 0,24 m. Der elektronisch übersetzte Fokussierring ist leichtgängig.
Das 1,4/24 mm ist angenehm leicht, dank hohem Kunststoffeinsatz ist es knapp ein Drittel leichter als die SLR-Pendants von Canon, Nikon und Sigma. Dennoch soll es gut vor Staub und Nässe geschützt sein. Über das Kameramenü kann der Fotograf die Fokushaltetaste mit verschiedenen Funktionen belegen.
Zur Ausstattung gehört auch eine Kunststoff-Streulichtblende, die mit einem Tastschalter gelöst wird und innen mit Samt ausgeschlagen ist. Das Handling ist insgesamt prima, Größe und Gewicht sorgen für bequemes Fotografieren, auch wenn es mal länger dauert. Unsere Testaufnahmen zeigen eine hohe Schärfe und eine hohe Trefferquote in Verbindung mit dem Augen-AF der Sony Alpha 7R Mark III. Die kissenförmige Verzeichnung zeigt sich im Sucher stärker als im fertigen Bild, ist dort aber dennoch erkennbar. Seine Vignettierung ist bei offener Blende deutlich sichtbar und auch spontan, doch ab f/2,2 kaum noch wahrnehmbar.
Das FE 1,4/24 mm G Master mit seiner Kombination aus großem Bildwinkel und hoher Lichtstärke eignet sich für viele fotografische Anwendungen wie Landschaft, Architektur, Astrofotografie, aber auch Portrait, Hochzeit oder Reportage. Es soll bereits im Oktober in den Handel kommen und wird rund 1600 Euro kosten. Zum Vergleich, das Sigma 1,4/24 mm HSM Art für Sony kostet knapp 950 Euro laut Liste und etwa 800 Euro im Handel.
Weitere Objektive von Sony und Zeiss
Wer sich vielleicht fragt, warum es schon eine Weile lang keine neuen Zeiss-Objektive für bzw. von Sony gab (das letzte war das Sony Zeiss Planar T* FE 1,4/50 mm ZA), der muss sich deswegen nicht sorgen. Am Rande des Events bestätigte uns Heesok Chung, Senior Manager Technology Communication, dass die Kooperation mit Zeiss weiterhin bestehe und dass es künftig durchaus möglich sei, dass es wieder ein Sony/Zeiss ZA gebe. Das zuvor in den Gerüchteküchen kolportierte FE 1,8/135 mm GM wurde bislang nicht vorgestellt.
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