Doch keine Contax, aber eine Zeiss ZX1 hat Zeiss präsentiert. Damit steigt Zeiss nach langer Pause im Kamerageschäft wieder in eben jenes ein und zwar gleich groß: Nicht nur das Gehäuse der Digitalkompakten hat voluminöse Daten (142 x 93 x 46 mm plus 20 mm Objektiv), sondern auch ihr Sensor.
Der von Zeiss selbst produzierte Bildwandler löst 37,4 Megapixel auf (7488 x 4992 Pixel) und besitzt die Vollformatdimensionen von 36 x 24 mm. Seine Empfindlichkeit beträgt erweitert ISO 80 bis 51.200.
Deutlich abheben kann sich die ZX1 von vergleichbaren Kompakten mit ihrem Innenleben. Sie soll nämlich den Flow, den Arbeitsfluß des Fotografen fördern bzw. nicht bremsen und hat dazu ein auf Android basierendes Betriebssystem, auf dem Adobe Photoshop Lightroom CC vorinstalliert ist. Über das – für Kameras – ungewöhnlich große 4,34-Zoll-Multi-touch-Display können die gängigsten Funktionen bequem ausgeführt werden.
Auffällig ist hier eine Kante im Display, die rechts einen schmalen, senkrechten Streifen abtrennt. In ihm finden sich im Aufnahmemodus Bedienelemente, im Wiedergabemodus kann das gesamte Display Verwendung finden. Damit nicht genug: Anschließend lassen sich die Bilder schnell per Wi-Fi, Bluetooth oder USB-C in das Internet hochladen.
Außergewöhnlich ist auch die Speicherlösung: Hier verbaut Zeiss einen interne SSD mit 512 GB, was umgerechnet etwa 6800 RAW-Bildern (DNG), 50.000 JEPGs oder rund 20 Stunden 4K-Video (30 B/s) entspricht – Videos nimmt die ZX1 nämlich auch auf. Über USB-C lässt sich eine externe Festplatte anschließen, um darauf Daten zu sichern oder direkt aufzunehmen. Ein klassisches Speicherkartenfach besitzt die ZX1 daher nicht.
Das Objektiv
Als nicht wechselbares Objektiv kommt ein Zeiss Distagon 2/35 mm T* mit einer Nahgrenze von 30 cm zum Einsatz. Es fokussiert automatisch und ist auf den Sensor abgestimmt, ist jedoch – ebenso wie der Sensor – nicht bildstabilisiert. Es hat vorne einen abnehmbaren Gummiring, der durch eine Streulichtblende (im Lieferumfang) ersetzt werden kann.
Der Verschluss schafft mechanisch als kürzeste Zeit die 1/1000 s, elektronisch die 1/8000 s. Der elektronische OLED-Sucher ist 0,7 Zoll groß und löst 1920 x 1080 Pixel auf. Seine Vergrößerung ist 0,74fach.
Verzichtet hat Zeiss auf ein eingebautes Blitzgerät, allerdings findet sich auf der Oberseite ein Blitzschuh, der das Sigma Blitzprotokoll unterstützen wird – vielleicht erklärt das auch etwas das kantige Design des Kameragehäuses, das sehr an die Sigma Digitalkameras der sd-Reihe erinnert. Mit Akku bringt die ZX1 813 g auf die Waage. 6000 Euro kostet die ZX1, die jetzt im Handel verfügbar ist.
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