Die letzte 1-Zoll-Kamera von Canon war die PowerShot G7 X II, die im Mai 2016 auf den Markt kam. Etwa ein halbes Jahr zuvor hatte Canon die G5 X vorgestellt, die erste 1-Zoll-Kamera des Herstellers mit elektronischem Sucher. Nun werden beide Serien komplett renoviert.
Mit Stacked-CMOS-Sensor
Die Neuheiten beginnen schon beim Sensor. Als erster Hersteller nach Sony setzt Canon auf einen „Stacked“-BSI-Sensor im 1-Zoll-Format mit integriertem DRAM; die Auflösung bleibt bei 20,1 Megapixeln. Die Stacked-Bauweise kommt – in Kombination mit dem DIGIC-8-Bildprozessor – der Geschwindigkeit zu Gute. So können beide Kameras Raw-Serien mit bis zu 30 Bildern/s schießen (70 in Folge), wobei die Pre-Rec-Funktion mit temporärem Ringspeicher schon eine halbe Sekunde vor dem eigentlichen Auslösen aufnimmt. Bei 20 Bildern/s sind 89 komprimierte C-Raws, 55 Raws oder 118 JPEGs in Folge möglich. Soll der Autofokus nachgeführt werden, sinkt die Geschwindigkeit auf 8 Bilder/s (320 JPEGs in Folge). Der neuen Bildprozessor ermöglicht die Aufzeichnung von 4K-Video ohne Crop mit 30 oder 25 Bilder/s, allerdings mit einer maximalen Länge von knapp zehn Minuten. Full-HD-Zeitlupen gelingen mit 120 Bildern/s. Die optische Bildstabilisierung lässt sich im Videomodus mit einem digitalen Stabilisator kombinieren.
Neu ist auch der elektronische Verschluss, der die kürzeste mechanische Verschlusszeit (1/2000 s) auf 1/25.600 s verkürzt. Weitere gemeinsame Merkmale der beiden neuen PowerShots sind integrierte ND-Filter (3 Blendenstufen), Fokus-Bracketing, Panorama-Aufnahmen, Wi-Fi und Bluetooth sowie die Lade- und Betriebsfunktion per USB-C.
PowerShot G7 X Mark III mit Live-Streaming
Die PowerShot G7 X Mark III ist wie ihre Vorgängerin mit einem 4,2fach-Zoom ausgestattet (1,8-2,8/24-100 mm beim Kleinbild). Der in die Selfie-Position klappbare Touchscreen-Monitor hat eine Diagonale von 3,0 Zoll und löst 1,04 Millionen Punkte auf. Einen Sucher oder einen Blitzschuh hat die besonders kleine Kamera (ca. 106 x 61 x 41 mm) nicht.
Eine komplette Neuheit ist das Live-Streaming. Hierfür muss der YouTube-Streaming-Dienst einmalig über Canons Image Gateway freigeschaltet werden. Danach erhält die Kamera einen direkten Zugang, um jederzeit per WLAN zu streamen – privat, eingeschränkt oder öffentlich. Anders als die G5 X Mark II hat die G7 X Mark III einen Anschluss für ein externes Mikrofon. Speziell für Social-Media-Aktivitäten hat Canon einen Vertical-Shooting-Modus integriert, der dafür sorgen soll, dass in sozialen Medien das Video in korrekter Ausrichtung wiedergegeben wird. Der Akku liefert Strom für ca. 265 Aufnahmen.
PowerShot G5 X Mark II mit 5fach-Zoom und Ausklappsucher
Die PowerShot G5 X hatte noch einen Sucherhügel, die G5 X Mark II ist nun ähnlich flach wie der G7X Mark III, wenn auch etwas größer (ca. 111 x 61 x 46 mm). Der neuen Bauweise ist der Blitzschuh zum Opfer gefallen, den Sucher hat Canon aber nicht weggelassen. Ähnlich wie bei Sonys RX100-Modellen springt er nun bei Bedarf auf Knopfdruck aus dem Gehäuse heraus. Das OLED-Panel hat wie in der G5 X eine Größe von 0,39 Zoll und eine Auflösung von 2,36 Millionen Punkten. Der Touch-Monitor hat wie in der G7 X Mark III eine Diagonale von 3,0 Zoll und ist um 180 Grad klappbar. Neu ist auch das Objektiv, das – bei gleicher Lichtstärke – 5fach statt 4,2fach zoomt (1,8-2,8/24-120 mm). Eine Akkuladung reicht für ca. 230 Aufnahmen.
Preise und Verfügbarkeit der Canon-Neuheiten
Beide neuen PowerShots sind ab August verfügbar. Die PowerShot G5 X Mark II soll rund 930 Euro kosten, die PowerShot G7 X Mark III ca. 780 Euro.
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