Adobe verbessert Rauschunterdrückung in Lightroom und Co.

Mit neuen KI-Funktionen wertet Adobe die Lightroom-Anwendungen und ACR auf – darunter auch eine verbesserte Rauschunterdrückung.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Bei der neuen Funktion "Entrauschen" – hier in Adobe Camera Raw 15.3. – lässt sich die Stärke einstellen.
Bei der neuen Funktion „Entrauschen“ – hier in Adobe Camera Raw 15.3. – lässt sich die Stärke einstellen.
Bild: Andreas Jordan

In puncto Rauschunterdrückung hatten zuletzt Tools wie DxO PureRaw die Nase vor, die bereits seit längerem auf KI bei der Rauschunterdrückung setzen. Das neue „Entrauschen“ steht in Lightroom 6.3, Lightroom Classic 12.3 und Adobe Camera Raw (ACR) 15.3 zur Verfügung. Es nutzt maschinelles Lernen und stellt einen großen Schritt nach vorne gegenüber dem bisherigen, zehn Jahre alten Verfahren da.

„Entrauschen“ ist neben „Raw Details“ „Super Auflösung“ die dritte Verbesserung der Bildqualität in Adobes Raw-Konvertern. Wie bei den anderen beiden Verfahren wird das entrauschte Bild als neue DNG-Dateien gespeichert und kann dann weiterverarbeitet werden. Eine detaillierte Beschreibung und Beispielbilder finden sich in einem Blog-Artikel von Adobe.

Alte (links) und neue (rechts) Rauschunterdrückung im Vergleich (100 %-Darstellung in Photoshop). Die Verbesserung ist deutlich. Raw-Aufnahme mit Panasonic Lumix S5 II bei ISO 51.200.

Alte (links) und neue (rechts) Rauschunterdrückung im Vergleich (100 %-Darstellung in Photoshop). Die Verbesserung ist deutlich. Raw-Aufnahme mit Panasonic Lumix S5 II bei ISO 51.200.

 

Bild: Andreas Jordan
Bilddatei in 100 Prozent

Verbesserte Maskierung

Ausgebaut hat Adobe die Maskierungsfunktionen. So lassen sich bei der Personenmaske nun automatisch Kleidungsstücke oder Gesichtsbehaarung auswählen und bearbeiten, um beispielsweise die Farbe eines Hemdes zu ändern oder einen Bart abzudunkeln. Auch Kurven lassen sich auf Masken anwenden. Erweitert hat Adobe die "Adpativen Presets". Mit "Poliertes Porträt" lassen sich bspw. die Haut der abgelichteten Person glätten, die Beleuchtung verbessern und die Gesichtszüge verfeinern.

Alle neuen Funktionen in der Übersicht

Die komplette Liste der neuen Funktionen sieht so aus (Originaltext Adobe):

In Lightroom ist es nun möglich, Kurven auf lokale Auswahlen anzuwenden.

In Lightroom ist es nun möglich, Kurven auf lokale Auswahlen anzuwenden.

Bild: Adobe, Max Muench
  • Kurven in der Maskierung:  Mit dieser neuen Funktion können sehr individuelle und präzise Bearbeitungen erstellt und Kontrast, Farbton und Farbe in bestimmten Bildbereichen angepasst werden.
  • Neue KI-Masken-Kategorien für „Personenmaske auswählen“:  Ab sofort ist es möglich, präzise Bearbeitungen an Kleidung und Gesichtsbehaarung vorzunehmen, indem automatisch eine Maske für Einzelpersonen oder Gruppen in jedem Porträt erstellt wird.
  • Adaptive Presets für Portraits:  Aufbauend auf den leistungsstarken Funktionen der KI-Masken ist es jetzt möglich, Presets anzuwenden, die automatisch einen bestimmten Teil des Fotos verbessern. Die neuesten Ergänzungen sind „Porträt verbessern", „Bart abdunkeln" und „Kleidung verbessern".
  • Schwarz & Weiß für Videos:  Diese neue Funktion ermöglicht es, Videos in Schwarz-Weiß zu konvertieren: Mit nur einem Klick lässt sich ein raffinierter Schwarz-Weiß-Look erzielen, der an klassische Filmstile erinnert.
  • Maskierungen und adaptive Presets für Web:  Beliebte Funktionen aus den Desktop- und Mobilversionen von Lightroom stehen nun für das Web zur Verfügung. So können Nutzer*innen jetzt auch im Web auf die Leistungsfähigkeit von AI-Masken zugreifen, angefangen bei den Werkzeugen für selektive Anpassungen. So sind z. B. die KI-Masken für „Motiv auswählen", „Himmel" und „Hintergrund" ab sofort auch in Lightroom im Web verfügbar.
  • Content Credentials:  Die Content Credential-Funktion, die jetzt als Tech Preview verfügbar ist, unterstützt bei der richtigen Zuordnung und Adaption kreative Transparenz. Sobald die Funktion aktiviert ist, sammelt sie eine Übersicht über Bearbeitungen, Aktivitäten und Zuordnungsinformationen zu den in Lightroom erstellten Werken.
  • Rahmen hinzufügen und teilen:  Mit der Exportfunktion „Rahmen hinzufügen und teilen" lassen sich Bilder so formatieren, dass sie in die gängigsten Seitenverhältnisse der sozialen Medien passen.
  • Presets für Reisen: Lightroom verfügt über 18 Premium-Reise-Presets, mit denen Reise-Fotos in etwas ganz Besonderes verwandelt werden können.
  • Optimierung der Copy & Paste Workflows:  Die Stapelbearbeitung ist jetzt in der Detailansicht und in der Rasteransicht am unteren Rand besser auffindbar, sodass Bearbeitungseinstellungen für mehrere Fotos gleichzeitig kopiert und eingefügt werden können.
  • Ausschalten von Tool-Tipps:  Auf der Grundlage von Nutzer*innenfeedback hat Adobe außerdem die Möglichkeit hinzugefügt, Tooltipps auszuschalten, was sich hervorragend für die Demonstration oder den Unterricht in Lightroom eignet.
  • Leistungsverbesserungen beim Zuschneiden, Scrollen, Schwenken und Zoomen:  Die Leistung der Funktionen zum Zuschneiden, Scrollen sowie Schwenken und Zoomen wurde verbessert, sodass Lightroom noch reibungsloser und zeitsparender genutzt werden kann.
Die automatischen AI-Masken wurden um die Kategorien Kleidung und Gesichtsbehaarung erweitert.

Die automatischen AI-Masken wurden um die Kategorien Kleidung und Gesichtsbehaarung erweitert.

Bild: Adobe

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