Für das gesamte Jahr hat Adobe Stock #VisualTrends definiert: Sie spiegeln Themen wider, die die Gesellschaft beschäftigen und so ihren Weg in die kreative Ausdrucksweise finden. Der sechste und letzte Trend des Jahres 2018 widmet sich dem Thema „Berührung und Haptik“.
Adobe Stock hat seine Bedeutung für Fotografie, Design und Illustration analysiert und eine passende Galerie zusammengestellt. Aber was genau verbirgt sich hinter „Berührung und Haptik“?
Berührung und Haptik: Über die Rückbesinnung auf direkten, menschlichen Kontakt
Unser Leben wird immer digitaler. Wir befinden uns inmitten einer schillernden Welt, umgeben von überlebensgroßen Flachbildschirmen. Dadurch werden die zwischenmenschliche Interaktion sowie haptische Reize stetig weniger. Persönliche Begegnungen werden viel zu oft durch digitales Messaging ersetzt: Laut einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft sind 46 Prozent der Deutschen nahezu permanent online. 38 Prozent geben sogar zu, dass es ihnen schwerfiele, offline zu sein. Es verwundert also nicht, dass sich ein Gegentrend entwickelt und 60 Prozent der Deutschen ganz bewusst Offline-Zeiten einrichten. Was können wir sonst noch tun, um uns auf unseren direkten Kontakt miteinander und unsere naturgegebene Sensorik zurückzubesinnen?
Do it yourself: Vom Trend des Selbermachens
Ein Ausdruck unserer Sehnsucht nach handfesten Tätigkeiten ist die seit Jahren wachsende Do-it-yourself-Bewegung: Plötzlich wollen alle nähen lernen, Schals und Socken stricken, die Kunst der Schönschrift und des Aquarellierens erlernen. Analoge Tätigkeiten stehen hier im Vordergrund, ebenso wie der Einsatz der eigenen Sinne: Die Textur der Wolle, der Geruch von Malfarben oder das Rattern der Nähmaschine bedeuten für viele von uns Entspannung pur. Wir wertschätzen Selbstgemachtes und entwickeln eine Beziehung zu den Machern. Wir werden zu ihren Kunden, besuchen ihre Workshops, lassen uns von ihnen zu neuen Hobbys motivieren und folgen ihnen auf Instagram.
Bilder, die man fühlen kann: Die Bedeutung von Haptik für die visuelle Kunst
Aus diesem beschriebenen Mangel an Berührung und Haptik ergibt sich der letzte Visual Trend 2018, der sich in der visuellen Kommunikation auf zweierlei Arten bemerkbar macht. Zunächst begegnet uns eine sehr greifbare Bildsprache, bei der die Verbindung zwischen Menschen und Struktur im Fokus steht. Kreative schaffen heute Bilder, die in uns, den Betrachtern, ein unmittelbares Gefühl auslösen. So kommen wir uns vor, als würden wir selber im frischen Gras liegen, mit den Händen durch unser Haar fahren oder inmitten eines zugefrorenen Sees stehen. Wir sehen mehr und mehr Bilder von sanften Berührungen: Zarte Küsse, liebevolle Umarmungen und verschlungene Finger sind nur einige Beispiele. Sie spiegeln sowohl die Wärme als auch die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen wider.
Bilder wie die eben beschriebenen lösen enorm viele Emotionen in uns aus. Das rührt daher, dass unser Gehirn sowie unser Körper hervorragend auf diese haptische Welt eingestellt sind, in der wir uns befinden. Sie wecken Erinnerungen und kleine Reisen in uns. Und obwohl unsere Verbundenheit zur digitalen Welt eben diese Sehnsucht auslöst, eröffnet sie Designern und Marken zugleich die Möglichkeit, Berührung und Haptik wieder erlebbarer zu machen und mit echten Momenten zu verknüpfen.
What´s next? So geht es 2019 mit den #VisualTrends weiter!
Ihr fragt euch, ob Adobe Stock mit seinen #VisualTrends 2019 weitermacht? Aber natürlich! Und wir könnten gar nicht gespannter sein, denn die Themen treffen absolut den aktuellen Zeitgeist und bieten eine ganze Menge Potenzial zur kreativen Entfaltung. Seid im kommenden Jahr dabei, wenn es um …
- „Natural Instincts“ und den bewusste Ausgleich in und mit der Natur geht.
- „Brand Stand“ und dem Bekenntnis zur sozialen Gerechtigkeit geht.
- „Creative Democracy“ und die moderne Markenkommunikation geht.
- „Disruptive Expression“ und die visuelle Wucht des Augeblickes geht.
Anne Schellhase war von 2015 bis 2019 Mitglied der fotoMAGAZIN-Redaktion.
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