Die Ursache des schöpferischen Dilemmas im technischen Equipment zu suchen, führt oft in eine Sackgasse. Klar, die Erweiterung des Objektivparks, ob nun langes Tele oder Makroobjektiv, schafft neue Möglichkeiten. Kreative Schübe oder zielgerechtes Erkennen von Motiven folgen damit leider nicht zwangsläufig.
Ikonische Bilder berühmter Fotografen, oft nur mit einer einzigen Festbrennweite erstellt, dokumentieren eindrucksvoll, dass der geübte Blick, verbunden mit handwerklicher Präzision, das gute Foto ausmacht.
„Entscheidend ist, Automatismen beim Fotografieren aufzubrechen und den Blick zu schulen.“
Auch das massenhafte Posten in Bildmedien und die Gier nach Likes fördert die fotografische Entwicklung nicht. Orientierung am Massengeschmack produziert eben auch weniger spektakuläre Massenware. Ob man eher als geselliger Mensch den Kontakt zu anderen Fotografen sucht oder lieber im Selbststudium, durch Lektüre oder den Besuch von Ausstellungen seine Sehgewohnheiten schärft und weiterentwickelt: Entscheidend ist, Automatismen beim Fotografieren aufzubrechen und den Blick zu schulen. Bewusstes projekthaftes Arbeiten oder entspanntes Flanieren ohne festes Ziel – die Methoden, verkrustete Sehstrukturen aufzubrechen, sind ganz individueller Natur.
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