Wer kennt sie nicht, die grandiosen schwarzweißen Landschaftsaufnahmen von Ansel Adams aus den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Und alles manuell eingestellt, keine Automatik, die das Denken abnimmt. Vertreter radikal puristischer Traditionen propagieren heute das Fotografieren im manuellen Modus als einzig wahre Belichtungsform. Ja, Kreativität benötigt Zeit, der manuelle Modus wirkt entschleunigend. Vor allem aber braucht es hier gründliche handwerkliche Kenntnisse. Wer über Zusammenhänge von Zeit/ Blende/ ISO nicht gut Bescheid weiß, wird mit dieser Form scheitern.
Automatik ist nicht gleich Automatik
Automatik-Einstellungen verführen zum unkontrollierten Draufhalten und Vollballern (Füllen) von Speicherkarten. Aber Automatik ist ja nicht gleich Automatik. Selbst die Programm-Automatik erlaubt es per Shift, gewünschte Zeit-/Blendenkombinationen eigenständig einzustellen. Ergänzt durch gezieltes Eingreifen mit +/- Belichtungskorrektur kommen wir einem zielgerichteten, bewussten Steuern der Belichtung, wie im manuellen Modus, schon sehr, sehr nahe. Man muss nur mit den vorgeschlagenen Parametern etwas anfangen und für sein Motiv nutzen können.
Kreative Fotos sind Ergebnisse bewusster Auseinandersetzung mit dem Motiv, manuelle Einstellungstechniken können für bestimmte Situation handwerklich erforderlich sein, Auslöser für schöpferisch ansprechende Fotos sind diese nicht.
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