Smartphone-Filter liefern heute das behagliche „Wohnambiente“ auf der Homepage zeitgenössischer Influencer. Sie sind im virtuellen Raum der schicken Instagram-Accounts omnipräsent wie das Billy-Regal in der Studenten-WG.
Ihr Auftrag: Filter liefern den immergleichen Farbton und das Kontrastspiel für unzählige Knipsereien Selfie-verliebter Beauties. Der Haken an dem schnellen Filter-Tuning: Was im Einzelfall bei einem Account noch höchst individuell erscheinen mag, ist in der Summe auch nur eine Art serieller ästhetischer Gleichschaltung der Optik – das Facelifting-Abo für unsere Bilder.
„Mehr Varianz in der Bildpräsentation!“
Ein massentauglicher Stimmungsaufheller, der dem Blick aufs Leben durch eine rosa Sonnenbrille ähnelt: Für ein paar Sonnentage im Jahr vielleicht noch erträglich, doch auf Dauer viel zu penetrant. So sehnt sich mancher Bilder-Surfer angesichts des vielfach gefilterten Lebens und all der falschen Lifestyle-Looks im Web nach mehr Authentizität. Und wendet sich von derlei digitalen Fake-Views ab.
Das Leben ist eben keine Grinsekatze! Letztlich suchen wir doch alle nach echten Momenten und glaubwürdigen Charakteren, die uns keine Rolle vorspielen. Dabei darf gerne mehr Varianz in der Bildpräsentation geboten werden. Wer möchte denn schon permanent durch eine künstliche Werbewelt stolpern, aus der das echte Leben hinter den bunten Schleiern von Bildbearbeitungs-Apps verschwindet?
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