Kaufberatung: Preiswerte Blitzgeräte

Aufsteckblitzgeräte müssen nicht teuer sein. Kleine, zuverlässige Begleiter gibt es bereits zu Preisen um 100 Euro – teils sogar mit TTL und Funk. Wir trennen die Spreu vom Weizen im breiten Angebot.

Markus Linden

Markus Linden

freier Autor

Kaufberatung Blitzgeräte

Auch kompakte Blitze können leistungsstark sein – und sind bereits zu Preisen ab 70 Euro erhältlich.

Foto: © Hapa-Team

Ein Systemblitz gehört auch in Zeiten hochempfindlicher Sensoren in jede Fototasche. Sei es, um Porträts aufzuhellen, in Innenräumen Akzente zu setzen oder aber, um bei Sport und Action Bewegungen einzufrieren. Idealerweise lassen sich die Blitze auch entfesselt – also von der Kamera gelöst – verwenden, um das Licht gezielt an die richtige Stelle setzen zu können.

Das früher häufig genutzte, fehleranfällige Vorblitzsystem hat dabei eigentlich ausgedient – neuere Blitze werden per Funk angesteuert. Dabei lassen sie sich idealerweise nicht nur auslösen, sondern auch direkt in der Leistung fernsteuern. Welche günstigen Blitze von welchen Herstellern für Ihr Kamerasystem in Frage kommen, lesen Sie hier.

Nissin Blitzgeräte

Mit hochwertiger Verarbeitung und moderatem Preis überzeugt Nissin. Die Blitze des japanischen Herstellers sind in der Variante mit dem großen A im Namen per Funk ansteuerbar.

Yongnuo YN565EX III

Der Nissin i400 ist bereits ab ca. 70 Euro zu haben.

Foto: © Nissin

Bei den ganz günstigen Geräten muss man auf das entfesselte Funkblitzen verzichten. Dafür ist der ultrakompakte i400 (LZ 40) bereits zum Straßenpreis von ca. 70 Euro zu haben. Immer noch kompakt, aber doppelt so teuer ist der i60 (LZ 60), den es auch in einer Fassung mit integriertem Funk gibt, dann aber für um die 200 Euro. www.hapa-team.de

Yongnuo

Die Chinesen sind schon lange auf dem Markt für preiswerte Blitzgeräte aktiv und boten anfangs vor allem sehr günstige manuelle Geräte (ohne TTL) an, mittlerweile gibt es aber auch TTL-Varianten, die etwas teurer sind. Man erkennt sie  am „TTL“ im Namen.

Dörr DAF-320

Yongnuo ist für seine günstigen Blitzgeräte bekannt. Hier der Yongnuo YN565EX III, zu einem Straßenpreis von ca. 110 Euro.

Foto: © Yongnuo

Aber Vorsicht: Es gibt Varianten speziell für Canon oder Nikon (auch unter den manuellen Blitzen)  – einige arbeiten nur mit einer, manche mit beiden Marken zusammen. Andere Kameramarken werden nicht unterstützt, zumindest nicht mit allen Funktionen. Alle Blitze können per Funk gesteuert werden, einige arbeiten auch als Sender.

Sie lassen sich alle mit dem günstigen RF-603II auslösen, sodass man für rund 120 Euro ein Set aus dem Kamera-Blitz-Auslöser und dem YN560-III erhält. Wer per Funk nicht nur auslösen, sondern auch die Leistung regeln will, muss den etwa 20 Euro teureren Auslöser YN-560-TX verwenden. www.enjoyyourcamera.de

Dörr

Von dem günstigen DAF-320 verkauft Dörr nur noch Restbestände – er wird zunächst nicht weiter geführt.

Cullmann CuLight FR36

Vom Dörr DAF-320 werden nur noch Restbestände vertrieben.

Foto: © Dörr

Er ist im Handel ab rund 100 Euro erhältlich und hat eine Leitzahl von 32. Er ist (außer für Pentax) für alle großen Kamerasysteme erhältlich, aber einige Varianten sind nur noch schwer zu bekommen. www.doerr-foto.de.

Cullmann Blitzgeräte

Cullmann hat mit den CuLights-Blitzen eine günstige Serie mit zwei Leistungsstufen im Programm. Los geht es mit dem kleinen FR36, der Buchstabe dahinter verrät, für welches Kamerasystem (Pentax wird nicht mehr unterstützt) er einsetzbar ist.

Jinbei HD-2 Pro

Der Cullmann CuLight FR36 ist im Handel für ca. 90 Euro erhältlich.

Foto: © Cullmann

Seine Leitzahl beträgt 36, er ist im Handel für rund 90 Euro erhältlich. Er unterstützt TTL des jeweiligen Kamerasystems, kann per Funk angesteuert werden und der Reflektor ist dreh- und schwenkbar.

Tipp: Cullmann-Blitze sind mit dem Godox-Funksystem kompatibel. Die Komponenten können gemeinsam eingesetzt werden. Der größere FR60 hat eine Leitzahl von 60, kann mit seinem Zoom-Reflektor einen größeren Bereich als der kleine Bruder abdecken und es gibt Zubehör wie ein Powerpack und Reflektoren. www.cullmann.de

Jinbei

In Sachen Aufsteckblitz hat Jinbei lediglich den HD-2 Pro im Angebot. Das Gerät ist groß und hat eine Leistung von etwa LZ 60, die es über einen runden Reflektor abgibt. Der Vorteil: Es lassen sich leichte Lichtformer anbringen, die Jinbei auch anbietet.

Godox MF12

Der Jinbei HD-2 Pro hat eine Leistung von ca. LZ 60.

Foto: © Jinbei

Der Blitz kann über Funk gesteuert werden,  benötigt dazu aber einen Jinbei-Fernauslöser. Damit kann er auch in das Studio-Funksystem von Jinbei eingebunden werden. Den HD-2 Pro gibt es nur in einer einzigen Ausführung – man muss die Kameramarke dann im Menü festlegen, damit er auch als TTL-Blitz funktioniert.

Er unterstützt Canon, Fujifilm, Nikon, Olympus/Panasonic und Sony. Der Blitz kostet regulär inkl. Akku knapp 250 Euro, war aber direkt bei Jinbei Deutschland zuletzt für rund 180 Euro erhältlich – was angesichts der Leistung wieder günstig ist.  www.jinbei-deutschland.de

 

Godox Blitzgeräte MF12 und TT350

Der chinesische Hersteller Godox hat nicht nur Aufsteckblitze für fast alle Kamerasysteme und für viele Einsatzbereiche im Angebot, sondern bietet auch eine hervorragende Vernetzung: Das Godox-Funksystem ist als Sender und Empfänger in alle Aufsteckblitze integriert und arbeitet unabhängig vom jeweiligen Kamerasystem.

Ein Blitz mit der Bezeichnung „O“ (für Olympus/Panasonic) kann einen entfesselten Blitz mit zum Beispiel „C“ (für Canon) oder „S“ (für Sony) steuern und auslösen. Auch die größeren mobilen Godox-Blitze, die Studioblitze sind in das System eingebunden. Kameramarkenspezifische Funkauslöser gibt es natürlich auch. Ein guter Einstieg besonders für alle leichten Systemkameras ist der günstige TT350, den es für rund 80 Euro gibt.

Aber auch der nächstgrößere TT685 mit einer guten Leitzahl von 60 ist bereits zum Straßenpreis von rund 100 Euro erhältlich. Auch bei Makroblitzen ist der neue MF12 vergleichsweise günstig: Etwa 250 Euro kostet das Set aus zwei Blitzen und Halter. Ganz neue Godox-Aufsteckblitze mit dem Zusatz „Ving“ sind übrigens etwas teurer: Sie kommen mit einem eigenen Lithium-Ionen-Akku.
www.godox.com

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