Gut viereinhalb Jahre nach dem Start kann sich das EOS-R-System sehen lassen. Bereits sieben Vollformatkameras hat Canon herausgebracht – Cinema-Kameras und Spezialmodelle nicht mitgezählt. Erst im Sommer letzten Jahres haben die Japaner auch ihr APS-C-System vom M- auf das R-Bajonett umgestellt. Nun ergänzt Canon also eine weitere Vollformat- und eine APS-C-Kamera – beide sind in ihrer Klasse im unteren Preisbereich angesiedelt.
EOS R8: günstiges Vollformat
Die neue Vollformatkamera für rund 1800 Euro ist zwischen der gut vier Jahren alten Einsteigerkamera EOS RP (ca. 900 Euro) und der noch recht neuen, deutlich teureren EOS R6 Mark II (ca. 2900 Euro) positioniert. Das Gehäuse ist ähnlich kompakt wie das der EOS RP und sogar etwas leichter. Auch die Anordnung der Bedienelemente entspricht weitgehend der älteren Schwester. Gegenüber der EOS R6 Mark II fehlt beispielsweise der Joystick, wodurch sich das manuelle Verschieben des AF-Messfelds etwas umständlicher gestaltet. Auch das praktische Daumenrad hat Canon eingespart. Es gibt aber zwei Einstellräder, über die sich bspw. getrennt Blende und Zeit regeln lassen. Ansonsten helfen die bekannte M-Fn-Taste und das Quick-Menü dabei, schnell die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen.
Das Modus-Wahlrad bietet neben den gängigen Belichtungsprogrammen auch einen schnellen Zugriff auf Szenenprogramme, automatische Motiverkennung, Kreativfilter und Hybrid Auto (eine Kombination aus Foto und kurzem Videoclip). Um zwischen Foto und Video zu wechseln, gibt es einen separaten Schalter – im Menü werden dann nur die jeweils relevanten Einstellungen angezeigt.
Der erfreulich hochauflösende Monitor lässt sich wie bei allen EOS-R-Modellen auch seitlich ausschwenken und konsequent per Touch bedienen. Der Sucher fällt dagegen etwas kleiner aus als bei der EOS R6 Mark II und löst niedriger auf, hat mit 120 fps aber eine hohe Bildwiederholrate und hinterließ im Test insgesamt einen sehr guten Eindruck. Er lässt sich auf eine optische Suchersimulation umstellen, die eine geringfügig natürlichere Ansicht mit leicht erweitertem Dynamikumfang ermöglicht; allerdings zeigt der Sucher dann keine Belichtungskorrekturen mehr an. Die Speicherkarte hat Canon im Akkufach versteckt, wo sie etwas schwerer zugänglich ist, vor allem wenn die Kamera auf einem Stativ oder einer Schiene montiert ist. Anders als bei der EOS R6 Mark II gibt es nur ein SD-Laufwerk, immerhin für die schnellen UHS-II-Karten.
Canon EOS R8 mit Profi-Autofokus
Eine der größten Stärken der EOS R8 ist der Dual Pixel CMOS AF der zweiten Generation, der ohne Einschränkungen aus der EOS R6 Mark II übernommen wurde. Er bringt eine KI-Motiverkennung für Menschen, Tiere (auch Augen) und Fahrzeuge (Autos, Motorräder, Züge, Flugzeuge) mit. Selbst mit der Highend-Profikamera EOS R3 kann der AF der EOS R8 weitgehend mithalten.
Natürlich musste Canon angesichts eines Preisunterschieds von 1100 Euro gegenüber der EOS R6 Mark II auch an einigen Stellen den Rotstift ansetzen. Die vielleicht wichtigste: Die neue Kamera verzichtet auf den Bildstabilisator – der Fotograf ist also auf den Stabilisator im Objektiv angewiesen, den die meisten RF-Objektive mitbringen. Auch beim Verschluss hat Canon gespart. Der erste Vorhang wird ausschließlich elektronisch realisiert, der zweite mechanisch. Die kürzeste Verschlusszeit liegt daher bei 1/4000s, die EOS R6 Mark II und andere hochwertigere Modelle bringen es auf 1/8000 s. Wer kürzere Zeiten (bis zu 1/16.000 s) benötigt, kann auf den lautlosen und rein elektronischen Verschluss zurückgreifen. Wie bei fast allen Kameras können dabei Verzerrungen durch den Rolling-Shutter-Effekt auftreten; in unserem Test fielen diese aber gering aus, sodass sich der reine E-Verschluss in den meisten Situationen gut nutzen lässt.
Was sind die Schwachpunkte der Canon EOS R8?
Der vielleicht größte Schwachpunkt der EOS R8 ist der Akku LP-E17, der es, gemessen nach CIPA-Standard, selbst im Stromsparmodus auf lediglich 220 Aufnahmen im Sucherbetrieb und 370 mit Monitor bringt (EOS R6 Mark II: 450 und 760 Aufnahmen). Auch wenn in der Praxis meist mehr Aufnahmen möglich sind, ist ein Zweitakku eine sinnvolle Anschaffung.
Einen Pluspunkt gibt es dafür, dass Canon, anders als viele Konkurrenten, eine Ladeschale mitliefert, sodass ein Akku geladen werden kann, während der zweite im Einsatz ist. Alternativ lässt sich der Akku natürlich auch in der Kamera laden und auch eine Dauerstromversorgung (Power Delivery) ist über USB-C möglich. Ungewöhnlich: Ein USB-Kabel legt Canon nicht bei. Anschlüsse für einen Akkugriff sind im Gegensatz zur EOS R6 Mark II nicht vorhanden.
Canon EOS R8 mit zahlreichen Spezialfunktionen
Zu der insgesamt sehr guten Ausstattung der EOS R8 tragen zahlreiche Spezialfunktionen bei. Besonders Makrofotografen dürften sich über Focus-Bracketing und Focus-Stacking freuen; sprich, es wird bereits in der Kamera eine Aufnahme mit maximaler Schärfentiefe aus einer Fokusreihe erstellt – in unserem Test gelang das sogar aus der Hand, ein Stativ ist aber empfehlenswert.
Neben einem herkömmlichen HDR-Modus, der unterschiedlich belichtete Aufnahmen kombiniert, bietet Canon auch HDR-PQ an (High Dynamic Range, Perceptual Quantization). Hierbei wird nur ein Bild im HEIF-Format mit 10 Bit Farbtiefe erstellt, das für die Anzeige auf einem kompatiblen HDR-Display optimiert ist. Eine Canon-Spezialität ist der „Dual Pixel Raw“-Modus, der die Doppelpixel des Bildsensors nutzt, um beispielsweise nach der Aufnahme im Raw-Konverter Digital Photo Professional noch eine minimale Verschiebung der Schärfeebene zu ermöglichen. Weitere fotografische Funktionen sind Mehrfachbelichtungen, der integrierte Raw-Konverter, automatische Schwenkpanoramen mit bis zu 6000 x 30.000 Pixeln und Intervallaufnahmen.
Starke Videofunktionen für eine Einsteigerkamera
Im Videobereich bietet die EOS R8 deutlich mehr als man von einer Einsteigerkamera erwarten würde. So nimmt sie 4K/60p-Movies ohne Crop auf, die aus der gesamten Sensorbreite (6000 Pixel) per Oversampling gewonnen werden und daher besonders detaillreich ausfallen. Unterstützt werden 10 Bit Farbtiefe und das flache C-Log3-Profil. Full-HD-Zeitlupen gelingen sogar mit bis zu 180p – eine schnelle Speicherkarte vorausgesetzt. Zeitraffervideos in 4K sind ebenfalls möglich.
Filmer dürfen sich außerdem über die Focus-Breathing-Korrektur freuen, die dafür sorgt, dass sich beim Fokussieren der Bildausschnitt nicht verändert – kompatible Objektive vorausgesetzt. Außerdem stehen zahlreiche Hilfsfunktionen zur Verfügung, darunter ein roter Rahmen, der die laufende Aufnahme signalisiert, Peaking und Fokusassistent zum manuellen Scharfstellen sowie False Color und Zebra zum Beurteilen der Belichtung. Miniklinken-Ausschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon sind ebenfalls vorhanden. Für das Live-Streaming bzw. den Einsatz als Webcam unterstützt die EOS R8 UVC/UAC.
ISO-Vergleich. Aufnahme mit Canon EOS R8:
Die Canon EOS R8 im Labor
Mit elektronischem Verschluss nimmt die EOS R8 beeindruckende Serien mit bis zu 40 Bildern/s auf – und das mit AF-Nachführung. Wir haben 97 JPEGs, 89 C-Raws und 54 unkomprimierte Raws in Folge gemessen. Mit halbmechanischem Verschluss fällt die Geschwindigkeit auf 6 Bilder/s – hier ist die EOS R6 Mark II mit knapp 12 Bildern/s deutlich schneller. Vorteil der langsameren Bildrate: Sogar im Raw-Format können bis zu 1000 Bilder in Folge aufgenommen werden.
Eine Besonderheit ist der Raw-Burst-Modus, in dem mit 30 Bilder/s bis zu 158 Bilder in einer Datei gespeichert werden, aus der sich nachträglich das Bild auswählen und speichern lässt, das im perfekten Moment aufgenommen wurde. Damit dieser nicht verpasst wird, nimmt die Kamera sogar schon 0,5 s vor dem eigentlichen Auslösen auf.
Obwohl die EOS R8 den gleichen Bildsensor verwendet wie die EOS R6 MarkII schneidet sie in unserem JPEG-Labortest geringfügig schlechter, aber insgesamt sehr gut ab. Der Wirkungsgrad der Auflösung liegt im gesamten von uns gewerteten ISO-Bereich (bis 6400) bei rund 100%, bei ISO 12.800 immer noch bei etwa 92% und bei ISO 25.600 bei 88 %. Erst ab ISO 51.200 fällt er deutlich auf 75 %. Erste Texturverluste machen sich allerdings oberhalb von ISO 3200 bemerkbar. Das Bildrauschen fällt gering aus und stört erst bei ISO 25.600 deutlich. Auch der Dynamikumfang ist sehr gut, wenn auch etwas schlechter als bei der EOS R6 Mark II.
Canon EOS R50: APS-C für Einsteiger
Mit einem Preis von ca. 830 Euro (950 Euro für das Kit mit dem RF-S 4,5-6,3/18-45 mm IS STM) ist die EOS R50 das absolute Einsteigermodell in das R-System. Eine wichtige Zielgruppe sind Anwender, die Filme für Social Media erstellen wollen, aber auch als kleine Kamera für Reise oder Street macht die neue EOS eine gute Figur.
Sie ist noch etwas kompakter und leichter als das bisherige Einsteigermodell EOS R10. Vor allem der Griff fällt kleiner aus – für den Einsatz mit langen und schweren Objektiven ist die EOS R50 sicher nicht die beste Wahl. Außerdem fehlen gegenüber der EOS R10 der AF-Joystick, das hintere Einstellrad und die M-Fn-Taste, stattdessen gibt es eine eigene ISO-Taste. Der OLED-Sucher ist relativ klein, erzeugt mit 2,36 Millionen Punkten aber ein scharfes Bild. Auch eine optische Suchersimulation lässt sich aktivieren. Der seitlich in die Selfie-Position ausschwenkbare Monitor überzeugt mit sehr hoher Auflösung und konsequenter Touch-Bedienung.
Canon EOS R50 mit Multifunktions-Zubehörschuh
Wie alle neuen Canon-Kameras bringt die EOS R50 einen Multifunktions-Zubehörschuh mit, der neben Blitzgeräten auch ein digitales Mikrofon aufnimmt. Problem: Erstmals bei einem EOS-R-Modell hat Canon die herkömmlichen fünf Blitzkontakte weggelassen, sogar den Mittenkontakt. Kompatibel sind daher nur Blitzgeräte, welche die neuen 21-poligen Kontakte unterstützen. Abhilfe kann der Adapter AD-E1 schaffen. Nothilfe bietet der integrierte Ausklappblitz mit Leitzahl sechs, der sinnvoll aber wohl nur als Aufhellblitz auf kurze Entfernung nutzbar ist.
Die SD-Speicherkarte ist wie bei der EOS R8 im Akkufach untergebracht, unterstützt aber nur UHS-I. Besser gefällt uns die USB-C-Schnittstelle über welche der Akku geladen und mit Betriebsstrom versorgt werden kann. Auch bei der EOS R50 liefert Canon kein USB-Kabel, aber eine Ladeschale mit. Interessant für Vlogger: Canon hat die Schnittstellen neu positioniert: Sie befinden sich nun auf der Griffseite und versperren somit nicht mehr den Blick auf den zur anderen Seite ausschwenkenden Monitor.
Ausstattung der Canon EOS R50
Wie alle neuen R-Modelle ist auch die EOS R50 mit Canons Dual Pixel CMOS-Autofokus mit intelligenter Motiverkennung ausgestattet. Anders als bei der EOS R8 werden aber keine Flugzeuge, Züge und Pferde erkannt. Auch die AF-Cases für verschiedene Bewegungsdaten fehlen und die AF-Empfindlichkeit reicht nur bis -4 EV.
Beim Verschluss greift die EOS R50 auf dasselbe Prinzip zurück wie die EOS R8: Der erste Verschlussvorhang ist immer elektronisch, nur der zweite mechanisch, die kürzeste halbmechanische Verschlusszeit liegt bei 1/4000 s. Natürlich steht auch ein vollelektronischer und lautloser Verschluss zur Verfügung, der als kürzeste Zeit 1/8000 s ermöglicht. Eine Besonderheit der EOS R50 ist der Fortgeschrittenen-Assistent, den der Fotograf im grünen Vollautomatikmodus wählen kann. Hierbei werden mehrere Aufnahmen miteinander kombiniert, bspw. für Gegenlicht- oder Makroaufnahmen – bei letzteren erstellt die Kamera einen Focus-Stack mit erweiterter Schärfentiefe.
Wie bei der EOS R8 ist aber auch ein normaler Focus-Bracketing/-Stacking-Modus an Bord, der mehr manuelle Kontrollmöglichkeiten bietet und im Zweifelsfall zu besseren Ergebnissen führt. Weitere fotografische Funktionen sind automatische Schwenkpanoramen und HDR-PQ mit HEIF-Unterstützung. Vermissen könnte der eine oder andere eine automatische Sensorreinigung, einen integrierten Raw-Konverter, Mehrfachbelichtungen, Einzelbild-Intervallaufnahmen, den Dual-Pixel-Raw- und den Raw-Burst-Modus.
Canon EOS R50 macht Video mit Spezialfunktionen
Auch die EOS R50 nimmt 4K-Video ohne Crop mit 10 Bit auf, das per Oversampling aus 6K gewonnen wird – allerdings nur mit 30p. Eine Focus-Breathing-Korrektur hat Canon ebenfalls integriert. Verzichten muss der Filmer dagegen auf Profifunktionen wie C-Log. Für die Zielgruppe relevanter dürfte die Unterstützung von UVC/UAC sein, also die Möglichkeit, die Kamera als Webcam für das Streaming einzusetzen.
Premiere bei Canon hat der Produktdemo-Modus. Hier wandert der Autofokus trotz Gesichtserkennung auf ein Produkt, das in die Kamera gehalten wird. Eine Spezialität ist die automatische Wasserwaage, die durch das Verschieben des Bildausschnitts auf dem Sensor eine leichte Schräghaltung korrigiert. Weitere Social-Media-Funktionen: Vertikal aufgenommene Videos werden in den sozialen Medien im Hochformat wiedergegeben. Bei horizontalen Videos lassen sich Rahmen einblenden, die zeigen, welcher Bereich bei einem Beschnitt ins Hochformat sichtbar ist. Kleiner Schwachpunkt: Die Kamera hat zwar eine Mikrofon-, aber keine Kopfhörer-Schnittstelle.
ISO-Vergleich: Aufnahmen mit Canon EOS R50:
Die Canon EOS R50 im Labor
Mit elektronischem Verschluss schießt die EOS R50 bis zu 15 Bilder/s, mit halbmechanischem Verschluss immerhin bis zu 12 Bilder/s. Das Problem ist der sehr kleine Pufferspeicher, der in unserem Test bei 15 Bildern/s nur 20 JPEGs oder 9 C-Raws und bei 12 Bildern/s 28 JPEGs und elf C-Raws in Folge zuließ.
Die EOS R50 erreicht bei der Bildqualität die gleiche Endnote wie die EOS R10. Auch hier liegt der Wirkungsgrad der Auflösung mit dem Referenzobjektiv bis ISO 3200 nahe 100 % und fällt erst ab ISO 12.800 auf rund 85 %. Richtig in den Keller geht er bei ISO 25.600 (ca. 72 %). Das Bildrauschen bleibt bis ISO 1600 sehr gut und stört ab ISO 12.800 deutlich. Der Dynamikumfang ist für eine APS-C-Kamera sehr gut, fällt aber doch recht deutlich hinter die Vollformatkamera zurück.
Weitere Kameras im Canon R-System
Neben der EOS R8 bietet Canon sechs weitere Vollformat-Kameras im R-System an. Am ältesten ist die EOS R vom Oktober 2018, die wohl als erste Kamera vom Markt verschwinden dürfte (in der Tabelle haben wir sie auch aus Platzgründen bereits weggelassen). Ihr fehlen wichtige Funktionen wie der Bildstabilisator oder der KI-Autofokus und 4K-Video kann sie nur mit relativ starkem Crop aufzeichnen.
Alle drei Einschränkungen gelten ebenfalls für die zweitälteste R-Kamera, die EOS RP, die auch bei der sonstigen Ausstattung eher auf Einsteiger zugeschnitten ist – beispielsweise mit dem niedriger auflösenden Sucher. Heute ist sie vor allem wegen ihres sehr günstigen Straßenpreises von ca. 900 Euro attraktiv.
Die aktuelle Vollformat-Mittelklasse bildet die EOS R6 MarkII, wobei die Vorgängerin EOS R6 aktuell noch angeboten wird. Die wichtigsten Neuerungen bei der Mark II sind der höher auflösende Bildsensor (24 statt 20 MP), die erweiterte AF-Motiverkennung und der schnellere Serienbildmodus – mit elektronischem Verschluss sind 40 statt 20 Bilder/s möglich. In unserem Test liegt die neue Kamera 2,8 Prozentpunkte vor der älteren. Angesichts von 900 Euro Unterschied beim Straßenpreis könnte letztere aber nach wie vor eine gute Wahl sein.
Im Profibereich sind die EOS R5 und die EOS R3 angesiedelt. Die EOS R5 hat mit 45 Megapixeln die höchste Auflösung und nimmt als einzige R-Kamera 8K-Video auf. Mit einem Gesamtergebnis von 93,6 % führt sie unsere Kamerabestenliste an. Die EOS R3 mit integriertem Hochformatgriff ist noch stärker auf Geschwindigkeit getrimmt: Dank eines Stacked-CMOS-Sensors kann sie 30 Bilder/s ohne Dunkelphase im Sucher aufnehmen, mit elektronischem Verschluss blitzen und hat einen deutlich reduzierten Rolling-Shutter-Effekt.
Im noch recht jungen Segment der APS-C-Kameras mit RF-Bajonett hat uns vor allem die EOS R7 überzeugt. Der kleinen Schwester EOS R10 fehlen unter anderem der Bildstabilisator und Bedienelemente wie der AF-Joystick. Außerdem hat der Bildsensor die niedrigere Auflösung, der Sucher ist kleiner, Verschluss und Serienbilder sind langsamer, es gibt lediglich ein Speicherkartenlaufwerk und 4K-Video gelingt nur mit Crop. Beide Kameras brachten interessante Neuerungen in das R-System, die sich nun auch in der EOS R8 und EOS R50 finden, darunter der Schwenkpanoramamodus und Focus-Stacking.
FAZIT
Die EOS R8 schrammt nur knapp an einem Super vorbei und bekommt den Preistipp fürs Vollformat. Den Testsieg in diesem Segment verbucht die professionelle EOS R3, die aber mehr als das Dreieinhalbfache kostet. Die EOS R50 spricht primär Fotografen und Filmer an, die Social-Media-Inhalte produzieren. Wer auch größere Objektive nutzt, ist mit der EOS R7 oder – als Preistipp – mit der EOS R10 besser beraten. Bei den Objektiven besteht vor allem im APS-C-Bereich Nachholbedarf.
> Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit allen Ergebnissen aus unserem Labortest (Canon EOS R3, Canon EOS R5, Canon EOS R6 Mark II, Canon EOS R 8, Canon EOS RP, Canon EOS R7, Canon EOS R10, Canon EOS R50)
Labormessungen: Anders Uschold
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Dieser Test ist in unserer Ausgabe fotoMAGAZIN 5/2023 erschienen.
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