Praktisch zeitgleich mit der Firma Sigma hat heute auch der japanische Objektivhersteller Tamron angekündigt, sein erstes Wechselobjektiv für den Canon-RF-Anschluss zu entwickeln. Dabei wird es sich nicht um eine komplette Neuerfindung handeln, denn das 2,8/11-20 mm Di III-A RXD (Model B060) existiert bereits, nur eben mit anderen Bajonetten für Fujifilm X (ca. 900 Euro) und Sony E (hier im Test/ca. 800 Euro). Das 2,8/11-20 mm Di III-A RXD leuchtet nur den Bildkreis von APS-C-Sensoren aus und eignet sich damit für spiegellose Systemkameras wie der R7 oder R100.
Wie bei Sigma auch, wird das Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv von Tamron unter einer Lizenzvereinbarung mit Canon gefertigt. Insofern dürfte es keine Kompatibilitätsprobleme geben. Das lichtstarke Objektiv verfügt über ein Autofokus-Antriebssystem mit einem RXD-Schrittmotor (Rapid-eXtra-silent stepping Drive), der sehr leise und für Videoaufnahmen geeignet ist. Die gleitende Nahgrenze beginnt bei 15 Zentimeter Abstand bei 11 mm Brennweite, dabei wird ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:4 erreicht. Weiterhin ist das Zoom feuchtigkeitsresistent konstruiert und besitzt eine Fluorbeschichtung auf der Frontlinse, was die Reinigung erleichtert.
Was den Verkaufsstart angeht, hält sich Tamron bedeckt: Das 2,8/11-20 mm Di III-A RXD für RF soll in diesem Jahr erscheinen. Es wird also nicht unmittelbar in den nächsten Tagen erhältlich sein, sonst wäre es nicht nur eine Entwicklungsankündigung geworden, doch bis Jahresende werden Kunden vermutlich auch nicht warten müssen. Wie in solchen Fällen üblich, hat Tamron keine Preisempfehlung genannt.
Redakteur Lars Theiß (DGPh) kümmert sich vorwiegend um Tests und Praxisthemen rund um Kameras, Objektive und Zubehör. Der besonders an naturfotografischen Themen interessierte Wahlhamburger arbeitet bereits seit 1995 beim fotoMAGAZIN und betreut weiterhin die Objektivtests und die jährliche fotoMAGAZIN-Spezialausgabe Shopping-Guide.
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