Innerhalb weniger Wochen hat Sony sein Objektivsortiment für seine Spiegellosen mit E-Bajonett um zwei Vollformat-Weitwinkelzooms aufgestockt. Zuerst wurde das FE 4/16-35 mm G PZ angekündigt, ein kleines und leichtes Power-Zoom mit motorischer Brennweitenverstellung.
Nun folgt das Sony FE 2,8/24-70 mm GM II (SEL2470GM2), welches verdeutlicht, dass selbst die G-Master-Serie als jüngste Objektivlinie schon einige Jahre auf dem Buckel hat und auch hier das Bessere der „Feind“ des Guten ist. Der Vorgänger (Test in fM 11/2016) gehörte im Jahr 2016 zur neuen G-Master-Reihe, die oberhalb der G-Linie angesiedelt wurde.
Die Mechanik des Sony FE 2,8/24-70 mm GM II
Die Fassung wurde beim neuen Sony stark überarbeitet und erhielt zusätzliche Features. Auffällig ist der neue Blendenring, der zwischen klickend rastend in Drittelstufen und lautlos eingestellt sowie in Automatikposition oder im Blendenbereich arretiert werden kann.
Die Gängigkeit des Zoomrings kann (statt Zoom-Lock) mittels Schalter zwischen soft und stramm ausgewählt werden. Den Autofokus-Antrieb übernehmen vier XD-Linear-Motoren, die besonders beim Filmen und Zoomen die Genauigkeit bei der Objektverfolgung erhöhen sollen. Die (fließende) Nahgrenze wurde verkürzt, sodass die maximale Vergrößerung nun 0,32fach beträgt.
Aus einer wurden zwei (über das Menü umprogrammierbare) Fokushaltetasten und auch die Streulichtblende wurde mit einem Filterbedienfenster, Taste und Samtmattierung verfeinert. Ein Staub- und Spritzwasserschutz ist ebenso vorhanden wie eine Fluor-Vergütung auf der Frontlinse für leichtere Reinigung. Trotz der umfangreicheren Ausstattung wurde das Gewicht um 191 g im Vergleich zum Vorgänger gesenkt, beim Volumen sollen es 18 Prozent sein.
So bleibt als Wunsch an die Ausstattung höchstens noch ein Bildstabilisator übrig, auch wenn die aktuellen Sony-Gehäuse einen Sensor-Shift besitzen.
Die Optik des Sony FE 2,8/24-70 mm GM II
Die erste Generation brachte erst nach kräftigem Abblenden ihre höchste Auflösung, bei der Version zwei ist dazu nur noch eine Blende nötig – und bei 24 mm ist es offenblendtauglich und beginnt bereits auf höchstem Niveau mit sehr guten bis ausgezeichneten Werten. Die neue Rechnung mit mehr Gläsern – darunter diverse Asphären und (Super-)ED-Gläsern – sorgt zwar auch für Randabdunklung mit leicht spontaner Vignettierung bei 24 und 40 mm bei f/2,8, die Verzeichnung ging jedoch zurück.
Den ausführlichen Testvergleich mit dem nicht einmal halb so teuren und mit den gleichen Eckdaten auftretenden Samyang AF 2,8/24-70 mm FE für spiegellose Sonys lesen Sie in fotoMAGAZIN 6/2022, ab dem 10. Mai 2022 am Kiosk. Das Sony FE 2,8/24-70 mm GM II soll im Mai 2022 in den Handel gelangen und wird rund 2400 Euro kosten – rund 100 Euro weniger laut Listenpreis als sein Vorgänger.
Technische Daten
Brennweite: 24-70 mm
Öffnungsverhältnis: f/2,8
Kleinste Blende: f/22
Optischer Aufbau: 20 Linsen in 15 Gruppen
Bildwinkel: 84-34°
Blendenlamellen: 11
Mindestentfernung: 0,21-0,30 m
Filtergröße: Ø 82 mm
Durchmesser x Länge: 87,8-119,9 mm
Gewicht: 695 g
Sonstiges: Gegenlichtblende, Front- und Rückdeckel im Lieferumfang
Bajonett-Anschlüsse: Sony ILCE-FE
Preis: ca. 2400 Euro
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