Die Nikon Z 50 ist zwar mit allen Nikkor-Z-Objektiven sowie dem Bajonettadapter FTZ (der Spiegelreflex-Nikkore mit F-Bajonett an die Z-Kameras bringt) vollständig kompatibel, doch der Vorteil des kleineren Kameragehäuses macht erst mit entsprechend kleinvolumigen Objektiven richtigen Sinn. Deshalb kommen zum Start der Z 50 zwei Z-DX-Zooms, das Nikon Nikkor Z DX 3,5-6,3/16-50 mm VR und das Nikkor Z DX 4,5-6,3/50-250 mm VR.
Sie ergänzen sich nahtlos und decken einen Brennweitenbereich von 24 bis 375 mm beim Kleinbild ab. Was Größe und Gewicht anbelangt, passen sie sehr gut zur Z 50: Beide lassen sich bei Nichtbenutzung in eine kompakte Parkposition zurückdrehen und mit 135 bzw. 405 g sind sie ausgesprochen leicht. Zum geringen Gewicht tragen die geringe Lichtstärke und besonders der Einsatz von Kunststoff bei, der sich auch im Bajonett wiederfindet. Immerhin spendierte Nikon beiden Modellen den Bildstabilisator VR, der 4,5 bzw. 5 Lichtwertstufen beim Telezoom längere Belichtungszeiten ermöglicht.
Erwähnenswert sind die variablen Nahgrenzen (siehe unten), die beim 16-50 mm mit zunehmender Brennweite erst ab-, dann zunimmt, und die umprogrammierbaren Einstellringe. Sowohl die Nikon Z 50 als auch die neuen Z-DX-Objektive sind voraussichtlich ab Mitte November 2019 im Handel erhältlich.
Im November: Nikon Nikkor Z 0,95/58 mm S Noct
Noch bis Anfang November 2019 muss sich gedulden, wer auf das bereits mit den ersten Z-Kameras angekündigte Nikon Nikkor Z 0,95/58 mm S Noct wartet. Das äußerst lichtstarke Vollformatobjektiv ist mit einigen Besonderheiten ausgestattet. Auffällig sind die Stativschelle, die bei einer derart lichtstarken Normalbrennweite in aller Regel überflüssig ist, bei einem Objektivgewicht von zwei Kilogramm jedoch durchaus Sinn macht, und das OLED-Display, das dem Fotografen auf Wunsch Blende, Entfernungseinstellung und Schärfetiefe anzeigt (ähnlich wie seit einigen Jahren bei den Zeiss-Batis-Objektiven).
Weniger auffällig ist die Tatsache, dass das Noct keinen Autofokus besitzt. Der breite Fokussiering kann deshalb auch nicht mit anderen Funktionen wie sonst bei Z-Objektiven belegt werden. Stattdessen hat Nikon einen schmalen, geriffelten Einstellring (dicht am Bajonett) integriert, der einige Funktionen übernehmen kann, und eine Fn-Taste wie an den Kameragehäusen, die auch genauso ihren Dienst tut.
Sehr lichtstarke Objektive – wie das Z 0,95/58 mm S Noct – liefern bei Anfangsöffnung normalerweise sehr weiche Bilder. Laut Nikon bildet das Noct Motive auch bei Aufnahmen mit der Offenblende von 1:0,95 gestochen scharf ab, was Portraitfotografen bei allen Lichtverhältnissen eine außergewöhnliche Kontrolle der Bildästhetik ermöglicht. Das Bokeh soll einen besonders sanften Übergang zum Rand des Bildausschnitts aufweisen. Insgesamt drei asphärisch geschliffene Linsen, darunter die große Frontlinse, sowie vier ED-Linsen tragen zur Korrektur der Abbildungsfehler bei. Schärfe, Kontrast und Auflösung bleiben – so Nikon – bis zum Bildrand erhalten und das Koma wurde auf ein Minimum reduziert – ideal für nächtliche Motive mit vielen punktförmigen Lichtquellen, von Stadtlandschaften bis hin zur Astrofotografie.
Spezielle Vergütungen reduzieren Geisterbilder und Streulicht und die Fluorvergütung verhindert das Anhaften von Staub und Feuchtigkeit. Gegen Nässe sind die Bedienelemente abgedichtet. Das Z 0,95/58 mm S Noct wird zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 8999 Euro bei ausgewählten Vertriebspartnern erhältlich.
Die Nikon Roadmap
Interessant ist der neue Ausblick, den Nikon im Zuge seiner Neuvorstellungen auf seine künftigen Objektive bietet: Die Roadmap zeigt nur ein weiteres Objektiv für DX bis 2021, ein 18-140 mm unbekannter Lichtstärke. Das existierende AF-S DX 18-140 mm G ED VR für Spiegelreflex besitzt die Lichtstärke 3,5-5,6 und kostet etwa 650 Euro.
Neue Objektive sind weiterhin zwei kompakte Festbrennweiten mit 28 und 40 mm, zwei Micro-Nikkore mit 60 und 105 mm S, 24-105 mm, 100-400 mm, 24-200 mm und ein 200-600 mm – alle für das Vollformat gerechnet.
Technische Daten
Nikon Nikkor Z DX 3,5-6,3/16-50 mm VR
Brennweite bei Einsatz an Vollformat-Kamera: 24-75 mm
Öffnungsverhältnis: f/3,5-6,3
Kleinste Blende: f/22-40
Optischer Aufbau: 9 Linsen in 7 Gruppen
Bildwinkel: 83-31°
Blendenlamellen: 7
Mindestentfernung: 16-mm-Zoomposition: 0,25 m, 24-mm-Zoomposition: 0,2 m, 35-mm-Zoomposition: 0,23 m, 50-mm-Zoomposition: 0,3 m (gemessen ab Sensorebene)
Filtergröße: Ø 46 mm
Durchmesser x Länge: 70 x 32 mm
Gewicht: 135 g
Sonstiges: Front- und Rückdeckel im Lieferumfang
Bajonett-Anschlüsse: Nikon Z (DX)
Preis: ca. 360 Euro
Nikon Nikkor Z DX 4,5-6,3/50-250 mm VR
Brennweite bei Einsatz an Vollformat-Kamera: 75-375 mm
Öffnungsverhältnis: f/4,5-6,3
Kleinste Blende: f/22-32
Optischer Aufbau: 16 Linsen in 12 Gruppen
Bildwinkel: 31-6°
Blendenlamellen: 7
Mindestentfernung: 50-mm-Zoomposition: 0,5 m, 70-mm-Zoomposition: 0,52 m, 100-mm-Zoomposition: 0,58 m, 135-mm-Zoomposition: 0,65 m, 200-mm-Zoomposition: 0,83 m, 250-mm-Zoomposition: 1,0 m (gemessen ab Sensorebene)
Filtergröße: Ø 62 mm
Durchmesser x Länge: 74 x 110 mm
Gewicht: 405 g
Sonstiges: Kontrollring; Front- und Rückdeckel im Lieferumfang
Bajonett-Anschlüsse: Nikon Z (DX)
Preis: ca. 410 Euro
Nikon Nikkor Z 0,95/58 mm S Noct
Brennweite bei Einsatz an Vollformat-Kamera: 58 mm
Öffnungsverhältnis: f/0,95
Kleinste Blende: f/16
Optischer Aufbau: 17 Linsen in 10 Gruppen
Bildwinkel: 40,5°
Blendenlamellen: 11
Mindestentfernung: 0,50 m
Filtergröße: Ø 82 mm
Durchmesser x Länge: 102 x 153 mm
Gewicht: 2000 g
Sonstiges: Objektivkoffer, Gegenlichtblende, Front- und Rückdeckel im Lieferumfang
Bajonett-Anschlüsse: Nikon Z
Preis: ca. 9000 Euro
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