Der größte Unterschied zwischen der SL2-S und der seit etwa einem Jahr erhältlichen SL2 ist die niedrigere Sensorauflösung von gut 24 statt 47 Megapixeln. Zum Einsatz kommt ein rückseitig belichteter BSI-CMOS, der für eine besonders gute Lichtausbeute sorgen soll – die Empfindlichkeit reicht von ISO 100 bis 100.000 (erweiterbar auf ISO 50). Einen fünfachsigen Bildstabilisator (IBIS) hat Leica ebenfalls integriert. Er soll 5,5 Blendenstufen kompensieren. Der beweglich gelagerte Bildsensor lässt sich auch für Pixel-Shift-Aufnahmen nutzen, bei denen acht Bilder zu einem Foto mit 96 Megapixeln verrechnet werden.
Hochauflösender Sucher aus der SL2
Vom Bildsensor abgesehenen übernimmt die SL2-S alle wesentlichen Eigenschaften der 1490 Euro teureren SL2. So ist das Metallgehäuse nach dem IP54-Standard gegen Staub- und Spritzwasser abgedichtet. Der OLED-Sucher hat eine Auflösung von 5,76 Millionen Punkten und eine Vergrößerung von 0,78x. Der 3,2-Zoll-Touchmonitor löst 2,1 Millionen Punkte auf und ist nicht beweglich gelagert. Der mechanische Verschluss schafft 1/8000 s bzw. eine Blitzsynchronzeit von 1/250 s. Serien nimmt die SL2-S beim Einsatz des mechanischem Verschlusses und mit AF/AE-Nachführung mit bis zu 5 Bildern/s auf. Hier scheint der rein kontrastbasierte Autofokus höhere Serien mit AF-Nachführung zu verhindern. Ohne AF- und Belichtungsnachführung sind 9 Bilder/s möglich, wobei 4 GB Pufferspeicher praktisch unbegrenzte JPEG-Serien ermöglichen (bis die Speicherkarte gefüllt ist). Mit elektronischem Verschluss nimmt die Kamera sogar bis zu 25 Bilder/s ohne AF/AE-Nachführung auf.
Als Speicher kommen SD-Karten zum Einsatz (zwei Laufwerke), wobei auch der schnelle UHS-II-Standard unterstützt wird. Tethered Shooting ist sowohl mit Capture One 21 möglich als auch mit Lightroom Classic. Die "Adobe Creative Cloud Foto" gehört mit einer befristeten Lizenz zum Lieferumfang.
Cinema-4K mit 60p
Ausgesprochen gut ausgestattet ist die SL2-S auch im Videobereich. So nimmt sie sowohl Cinema-4K (4096 x 2160 Pixel) als auch 16:9-4K (3840 x 2160 Pixel) auf und zwar mit bis zu 60p. Bei der Aufzeichnung auf einem externen HDMI-Rekorder stehen bei allen Frequenzen eine Farbtiefe von 10 Bit und einen Farbunterabtastung von 4:2:2 zur Verfügung. Intern auf SD-Karte ist 10 Bit erst ab 30p möglich, höhere Frequenzen werden mit 8 Bit/4:2:0 aufgezeichnet. Ebenfalls vorhanden ist eine flache logarithmische Gamma-Kurve (L-Log), die sich für eine kontrastreiche Vorschau mit Viewing-LUTs kombinieren lässt. Auch Hybrid-Log-Gamma (HLG) für HDR-Video wird unterstützt. Ein Firmware-Update soll 4K/60p mit 10 Bit intern mit H.265-Komprimierung und Funktionen wie Waveform-Monitor und einen automatischen Follow-Fokus nachrüsten.
Die Leica SL2-S ist ab sofort für 4500 Euro erhältlich.
Video: Praxistest Leica SL2-S
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