Xiaomi 15 Ultra: Spitzen-Smartphone mit Leica-Kameras im ersten Test


Das Xiaomi 15 Ultra bringt vier zusammen Leica entwickelte Rückseitenkameras mit, von denen zwei mit relativ großen Bildsensoren ausgestattet sind. Wir konnten das Spitzen-Smartphone bereits ausprobieren.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Das Xiaomi 15 Ultra in Silver Chrome verknüpft Glasfaser mit PU-Leder und soll so eine erhöhte Materialfestigkeit erreichen. 

Das Xiaomi 15 Ultra in Silver Chrome verknüpft Glasfaser mit PU-Leder und soll so eine erhöhte Materialfestigkeit erreichen.

Bild: Xiaomi

Das runde Kamera-System auf der Rückseite des Xiaomi 15 Ultra trägt den Namen Leica Vario-Summilux 1,63-2,6/14-100 mm Asph. Dahinter verbergen sich vier Festbrennweiten (detaillierte technische Daten in der Tabelle):

Die Kameras des Xiaomi 15 Ultra

  • Die Superweitwinkelkamera mit 50 Megapixeln hat den kleinsten Sensor (Crop-Faktor im Vergleich zum Kleinbild: 6,7x), das Objektiv erreicht eine Brennweite von 14 mm (alle Angaben im Text zur Brennweite sind kleinbildäquivalent) und eine Lichtstärke von 2,2.
  • Wie schon beim Vorgängermodell 14 Ultra ist die Weitwinkel-Hauptkamera mit einen für Smartphones großen 1-Zoll-Sensor (Sony Lyt-900, Crop-Faktor 2,6x) mit 50 Megapixeln ausgestattet. Das Objektiv ist hier am lichtstärksten (1,63/23 mm). Im Menü lassen sich als Brennweiten neben 23 mm auch 28 mm und 35 mm wählen, wobei dann nicht die gesamte Sensorfläche genutzt wird. Per zusätzlichem Sensor-Crop lassen sich auch 2x, also 46 mm wählen; hierbei reduziert sich die genutzte Sensorfläche auf ein Viertel.
Der Sensor der 23-mm-Hauptkamera ist am größten (Formfaktor 1 Zoll).

Der Sensor der 23-mm-Hauptkamera ist am größten (Formfaktor 1 Zoll).

Bild: Xiaomi
  • Die erste Telekamera ist wiederum mit einem relativ kleinen Sensor ausgestattet (Crop 6,1x) und löst ebenfalls 50 Megapixel auf. Das Objektiv erreicht 70 mm bei f/1,8. Dank einer Nahgrenze von zehn Zentimetern gelingen mit ihm auch starke Makroaufnahmen.
  • Ungewöhnlich ist die zweite Telekamera, die einen vergleichsweise großen Bildsensor (1/1,4 Zoll, Crop: 4,0x) mit 200 Megapixel mitbringt; das 13 Ultra musste noch mit einem deutlich kleineren 1/2,5-Zoll-Sensor auskommen. Die Brennweite liegt zwar nur bei 100 mm (Lichtstärke 2,6), sie lässt sich aber wegen der Größe des Sensors und der hohen Auflösung gut per Crop-Zoom erweitern. Bei 200 mm werden noch ein Viertel des Sensors genutzt und es bleiben rechnerisch 50 Megapixel übrig.
Ungewönhlich groß ist auch der Sensor der Periskop-Telekamera mit 200 Megapixeln (Formfaktor 1/1,4 Zoll).

Ungewönhlich groß ist auch der Sensor der Periskop-Telekamera mit 200 Megapixeln (Formfaktor 1/1,4 Zoll).

Bild: Xiaomi

Standardmäßig speichert das Xiaomi 15 Ultra JPEG- oder Raw-Dateien mit 12,5 Megapixel, fasst also je nach Kamera 4 oder sogar 16 Megapixel zusammen. Es lassen sich aber auch 50 oder 200 Megapixel einstellen. Beim Tele-Crop-Zoom, also oberhalb von 100 mm steht nur die 12-MP-Einstellung zur Verfügung.

Beeindruckende Bildqualität

Wir konnten uns im Test bereits von der Qualität der vier Kameras überzeugen. Besonders beeindruckend ist die 1-Zoll-Hauptkamera, die selbst bei ISO 3200 noch sehr gute Ergebnisse liefert. Trotz des kleinen Sensors haben uns auch die Superweitwinkelkamera und die erste Telekamera mit einer guten Schärfe und einem natürlichen, nicht überschärfsten Look überzeugt. Die 100-mm-Telekamera liefert ebenfalls sehr gute Ergebnisse, den Crop-Zoom sollte man hier aber bei hohen Ansprüchen an die Bildqualität nicht auf 200 mm ausreizen: Bis rund 160 mm waren die Ergebnisse in unserem Test sehr gut.

Blenden- und Bokeh-Simulation

Im Porträt-Modus des Xiaomi 15 Ultra lässt sich bei der Aufnahme mit drei Rückseitenkameras (Weitwinkel und die beiden Telekameras) die Blende und damit die Schärfentiefe zwischen f/0,95 und f/16 simulieren. Der Clou ist dabei, dass sich sogar verschiedene Bokeh-Formen auswählen lassen. Der Hintergrundunschärfe-Effekt kann aber auch nachträglich in der Bildbearbeitung des Smartphones angewendet werden – und zwar für alle Kameras und mit einer noch größeren Auswahl an Bokeh-Typen: Neben runden, ovalen, konturierten oder verwirbelte Unschärfekreisen stehen dann bspw. auch herzchen- oder sternenförmige zur Verfügung.

Das Xiaomi 15 Ultra kann verschiedene Bokeh-Formen simulieren.

Das Xiaomi 15 Ultra kann verschiedene Bokeh-Formen simulieren.

Bild: Andreas Jordan

Leica-Looks, KI und Video

Eine weitere Besonderheit des Xiaomi 15 Ultra sind die Leica-Bildstile. Zur Verfügung stehen Vivid, Natural, Black und White, Black and White High Contrast, Monochrom mit leichter Blautönung und Sepia. Zu den KI-Funktionen gehören die Möglichkeiten, den Himmel auszutauschen, das Bild generativ zu erweitern und Spiegelungen zu entfernen.

Diese Aufnahme entstand mit dem Leica-Look Monochrom blau.

Diese Aufnahme entstand mit dem Leica-Look Monochrom blau.

Bild: Andreas Jordan

Das Xiaomi 15 Ultra kann mit allen Rückseitenkameras Videos in 8K/30p aufnehmen. Mit der Hauptkamera und der zweiten Telekamera sind auch Zeitlupen in 4K/120p möglich. In einem speziellem Film-Modus lassen sich beim Filmen die Blende und das Bokeh simulieren. Weiterhin beherrscht das Smartphone Dual-Videos, bei denen eine Rückseitenkamera mit der Selfie-Kamera kombiniert wird. Eine Besonderheit sind die vier Mikrofone, die sich für die Aufzeichnung eines räumlichen Klangs nutzen lassen. Dabei lässt sich auch eine Quellenverfolgung aktivieren.

Das kürzeste Brennweite (KB-äquivalent) beträgt 14 mm.

Das kürzeste Brennweite (KB-äquivalent) beträgt 14 mm,

Bild: Andreas Jordan
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die längste 100 mm.

Bild: Andreas Jordan
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Preise, Verfügbarkeit, Zubehör und Vergleichstest

Das Xiaomi 15 Ultra ist ab sofort in den Farben Black, White und Silver Chrome in zwei Speichervarianten verfügbar:

  • Die Variante 16 GB + 512 GB: ca. 1500 Euro.
  • Die Variante 16 GB + 1 TB: ca. 1700 Euro.

Als Zubehör bietet Xiaomi das Photography-Kit an, das eine abnehmbare Daumenstützen und Auslöser-Tasten, einen 67-mm-Filteradapterring und einen integrierten 2000mAh-Akku enthält. Beim Erwerb des Xiaomi 15 Ultra kostet das Photography-Kit zunächst rund 100 Euro Aufpreis. Der spätere Einzelpreis liegt bei ca. 200 Euro.

In fotoMAGAZIN 5/24 (ab dem 7.4.25 im Handel) vergleichen wir das Xiaomi 15 Ultra ausführlich mit den Honor Magic7 Pro, dem Oppo Find X8 Pro und dem Samsung Galaxy S25 Ultra. So viel sei schon jetzt verraten: Das Xiaomi 15 Ultra landet ganz weit vorne.

Technische Daten zum Xiaomi 15 Ultra

Xiaomi 15 Ultra
Straßenpreisca. 1500 Euro
1. Kamera
(Ultraweitwinkel)
Bildsensor50 MP
Objektiv*2,2/2,1 mm
(14 mm),
Crop: 6,7x
2. Kamera
(Weitwinkel/
Hauptkamera)
Bildsensor50 MP,
1 Zoll
Objektiv*1,63/8,7 mm
(23 mm),
Crop: 2,6x, OIS
3. Kamera
(normal bis
Tele)
Bildsensor50 MP
Objektiv*1,8/11,5 mm
(70 mm),
Crop: 6,1x, OIS
4. Kamera
Tele
Bildsensor200 MP,
1/1,4 Zoll
Objektiv*2,6/25 mm
(100 mm),
Crop: 4,0x, OIS
Selfie-
Kamera
Bildsensor32 MP
Objektiv*2,0/2,8 mm
(26 mm),
Crop: 9,3x
8K/30p
(alle Kameras)
Display6,73 Zoll,
3200 x 1440
Pixel
Hardware-
Plattform
Snapdragon 8
Elite
Betriebs-
system
Android 15
mit HyperOS
2.0
* Brennweite echt (KB-äquivalent), Bildstabilisierung

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