Text: Jo Bradford
Rembrandts Porträts beruhen auf dem Gleichgewicht von Licht und Schatten. Eine Hälfte des Gesichts wird beleuchtet, wobei auf der Schattenseite ein Lichtdreieck entsteht. Die Augen unterstreichen die Dramatik: Sie sind scharf fokussiert, gut ausgeleuchtet und weisen ein Glanzlicht auf.
Die Position des Lichtdreiecks ist eine wichtige Grundlage für die Ausleuchtung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Tiefe und der Modellierung der Gesichtszüge. Die Basis des Dreiecks liegt über dem Auge, eine Seite verläuft entlang der Nase, die andere entlang des Wangenknochens, die Spitze liegt im Mundwinkel.
In 3 Schritten zum Porträtfoto mit Rembrandt-Licht:
1. Hintergrundfarbe mit Kleidung abstimmen
Richten Sie den Hintergrund ein. Er sollte das Licht absorbieren und nicht reflektieren. Um den Blick auf das Gesicht zu lenken, wählen Sie für Kleidung und Hintergrund dunkle Farben. Hier trägt das Model einen Farbton, der etwas dunkler ist als der Hintergrund.
Verwenden Sie eine dunkelgraue Hintergrundrolle oder ein großes Stück dunklen Stoff oder Karton. Für einen texturierten Effekt streichen Sie den Karton mit deutlich sichtbaren Pinselstrichen in einem dunklen Farbton.
2. Lichtdreieck erzeugen
Dunkeln Sie den Raum ab. Positionieren Sie die Lichtquelle seitlich hoch über dem Gesicht und bewegen Sie sie nach vorne, bis das Lichtdreieck erscheint. Justieren Sie das Licht, bis sich das Dreieck an der richtigen Stelle im Gesicht befindet.
3. Verwenden Sie das Teleobjektiv
Regeln Sie die Belichtungszeit herab, um das Bild zu verdunkeln und eine Silhouette zu erzeugen. Die Belichtungsfunktion erscheint beim Antippen des Bildschirms zum Fokussieren. Für eine präzisere Einstellung finden Sie den Belichtungsregler bei Android-Kameras im Pro-Modus und bei iPhones durch Antippen des Pfeils am oberen Rand des Displays. Alternativ gibt es eine App mit manuellen Funktionen.
Problembehebung
Lichtdreieck ist zu groß
Die Lichtquelle ist zu frontal auf das Gesicht ausgerichtet und wirft ein gleichmäßiges Licht. Bewegen Sie sie zur Seite und stellen Sie sie höher ein.
Lichtdreieck ist zu weit unten und Augenhöhle liegt im Schatten
Die Lichtquelle ist zu hoch eingestellt. Bewegen Sie sie nach unten, bis in beiden Augen ein Glanzlicht zu sehen ist.
Eine Seite des Gesichts liegt komplett im Schatten
Die Lichtquelle befindet sich zu weit hinter dem Motiv. Bewegen Sie sie nach vorne, bis Lichtdreieck und Glanzlichter erscheinen.
Das brauchen Sie für Ihr Porträfoto mit Rembrandt-Licht:
- Smartphone-Kamera
- dunkler Hintergrund
- verstellbare Lichtquelle
- dunkle Kleidung
Das Set-Up:
- Teleobjektiv
- Belichtung (unterbelichten)
Jo Bradford ist Fotografin und Autorin des Bestsellers "Smartphone – Smart Photography". Sie leitet Kurse an der Royal Photographic Society in Bristol sowie Kreativitätsworkshops an der Universität Falmouth. Ihr neues Buch "Smart Photos – Besser fotografieren mit der Handykamera" beinhaltet 52 Tipps für die Smartphone-Fotografie und ist zu einem Preis von 18 Euro erhältlich. Es lädt den Leser dazu ein, sich neuen Herausforderungen zu stellen und neue Techniken zu erlernen.
Beitrage Teilen