Für viele ist die Fotografie in erster Linie ein Hobby, das sie mehr oder weniger ernsthaft betreiben. Manche hegen aber den Traum, ihr Hobby zum Beruf zu machen und damit Geld zu verdienen. Oft geht die Idee, Fotograf zu werden, auch mit dem Gedanken an Selbstständigkeit einher. Sich selbstständig zu machen, mag wie ein großer Schritt erscheinen. Vor allem der Einstieg kann entmutigend sein. Der Weg ist zwar nicht immer leicht und oft steinig, aber es ist dennoch möglich, eine Karriere als Fotograf zu verfolgen und damit auch erfolgreich zu sein.
Drei Wege in die Fotografie
Bei der Entscheidung, Fotograf zu werden, sollte es keine Rolle spielen, ob Sie gerade erst die Schule abgeschlossen haben oder schon im Berufsleben angekommen sind. Wichtig ist, dass Sie ein gewisses Maß an Kreativität und Motivation mitbringen. Verschiedene Lebenssituationen erfordern aber verschiedene Herangehensweisen.
Ausbildung zum Fotografen
Vor allem für jüngere Personen, die gerade ihren Schulabschluss gemacht haben, kann eine Ausbildung zum Fotografen sinnvoll sein. Möglichkeiten und Anlaufstellen hierfür gibt es genügend. Egal, ob bei einem örtlich ansässigen Fotostudio, einer Werbeagentur, oder auch bei Architekturfotografen: die Möglichkeiten sind vielfältig. Schritt für Schritt lernt man sämtliche Aspekte kennen und verdient nebenher bereits ein bisschen Geld.
Der Vorteil einer Ausbildung gegenüber dem Studium liegt definitiv darin, dass sofort Berufserfahrung gesammelt wird. Allerdings kann man sich Auszubildende nicht so frei entfalten, da er oft in dem vorgeschriebenen Look der Firma, Agentur oder Fotografen arbeitet und wenige künstlerische Freiheiten besitzt. Eine gute Alternative bietet zum Beispiel der Lette-Verein in Berlin. Hier absolvieren Sie Ihre Ausbildung zum Fotografen mit viel Praxisbezug und künstlerischer Freiheit.
Fotografie studieren
Neben der Ausbildung bietet ein Fotografie-Studium großartige Möglichkeiten, sich intensiver mit der Fotografie auseinanderzusetzen. Je nach Universität oder Hochschule variieren die Schwerpunkte, die gesetzt werden.
Manche Hochschulen richten ihr Augenmerk vor allem auf journalistische Inhalte, während andere ein breit gefächertes Spektrum anbieten und auch Gestaltung mit in das Curriculum aufnehmen. Am besten informieren Sie sich im Vorfeld über die verschiedenen Studiengänge und ihre Ausrichtung. Ob Sie letzten Endes ein reines Fotografie-Studium absolvieren wollen, oder mehr in die Richtung Medien- und Kommunikationsdesign schwingen, lässt sich am einfachsten bei einem Tag der offenen Tür herausfinden!
Der Vorteil eines Studiums liegt definitiv in der Möglichkeit, sich frei zu entfalten und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Sie sammeln vielleicht noch nicht so viel Praxiserfahrung, wie bei der Ausbildung, aber dafür ist nach dem Abschluss noch genügend Zeit.
Quereinstieg in die Fotografie/ Autodidakt
Sollten Sie schon im Berufsleben stecken und sich ein zweites Standbein als Fotograf aufbauen wollen, ist dies wohl der beste Weg. Während Sie finanziell abgesichert sind, können Sie sich Ihrem Vorhaben nebenher in Eigenregie annähern. Über Workshops, VHS-Kurse, Bücher oder auch Praktika bei Fotografen können Sie sich eine Menge Wissen aneignen und Erfahrungen sammeln. Nehmen Sie Kontakt zu Fotografen in Ihrer Umgebung auf und beginnen Sie zu netzwerken.
Dieser Weg fordert aber auch die größte Motivation. Sie sind von Anfang an Ihr eigener Chef und müssen sich Ihre Zeit selber einteilen. Sämtliche Fähigkeiten und Inhalte, die Sie erlernen wollen, werden Sie sich in Eigenregie beibringen müssen. Selbstdisziplin ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die Karriere kommt nicht über Nacht!
Dies sind nur drei mögliche Szenarien für einen Berufseinstieg. Wichtig bleibt dabei: Die Karriere kommt nicht über Nacht. Bleiben Sie geduldig und hartnäckig, setzen Sie sich realistische Ziele und rechnen Sie damit, dass Sie wahrscheinlich härter arbeiten müssen, als Sie es zunächst vermutet haben.
Fotojournalismus- und Dokumentarfotografie-Student Julius Schien hat die Redaktion fotoMAGAZIN 2022 unterstützt.
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