Bei Innenaufnahmen gibt es eine Handvoll Dinge, die Sie tun können, um den Prozess weniger frustrierend zu gestalten und häufiger gelungene Bilder zu erhalten. Die folgenden Tipps beziehen sich zwar auf Haustierfotos, aber die gleichen Grundsätze gelten auch für Porträts von Menschen oder sogar für allgemeine Aufnahmen Ihres Hauses!
Hauptproblem der Indoor-Haustierfotografie: Lichtverhältnisse
Die vermutlich größte Herausforderung bei der Innenraumfotografie ist es, genügend Licht zu bekommen. In Innenräumen ist es in der Regel viel dunkler als draußen, was zu schlechten Fotobedingungen führen kann.
Aus diesem Grund sollten Sie sich die Fenster zu Nutze machen. Das durch die Fenster einfallende Licht ist zwar sehr gedämpft aber immernoch sehr hell, wodurch ein schönes Lichtverhältnis entsteht. Wenn Sie in der Nähe eines Fensters fotografieren, erhalten Sie selbst an bewölkten Tagen in der Regel genug Licht für ein scharfes Bild. Nutzen Sie die Vorteile von Tieren, die gerne aus dem Fenster schauen! Diese Bilder können sehr niedlich sein und sind wunderbar lichtdurchflutet.
Beim Fotografieren vor einem Fenster entsteht oft starkes Gegenlicht, weshalb eine korrekte Belichtung sehr erschwert wird. Wenn Sie ein Motiv mit einem Fenster direkt dahinter fotografieren, müssen Sie einen Mittelweg für die Belichtung finden. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Fenster nicht überbelichtet wird, aber das Motiv auch nicht zu dunkel wird.
Wie Sie die Belichtung einstellen, hängt von Ihrem Motiv, der Lichtmenge, die durch das Fenster einfällt, und Ihrem Messmodus ab. Im Allgemeinen ist es jedoch am besten, eine Belichtung zu erzielen, die dazu führt, dass die Glanzlichter nahezu richtig belichtet sind, da es eher möglich ist, Schatten als Glanzlichter wiederherzustellen. Manchmal ist es auch am besten, sich auf die Silhouette einzulassen und auch die Schatten dunkel zu lassen!
Die passende Fotolocation für Haustierfotografie
Eine weitere Herausforderung bei Bildern in Innenräumen und vor allem bei Fotos in Wohnungen sind Hintergründe. Es kann schwierig sein, einen Platz in der Wohnung zu finden, an dem keine ablenkenden Dinge im Hintergrund zu sehen sind.
Ein möglichst aufgeräumter Platz ist ideal, denn ein einfacher Hintergrund lenkt die Aufmerksamkeit direkt auf das Tier. Wenn Ihr Hund auf Möbeln sitzen darf, ist eine Couch oder ein Bett ein großartiger Ort, da diese in der Regel an einer Wand stehen und als einfacher Hintergrund dienen können!
Ein zu fester Hintergrund kann jedoch langweilig werden und ein flaches Bild ergeben. Es kann sogar an einen Verbrecherfoto-Stil grenzen. Versuchen Sie Ihr Tier ein paar Meter von der Wand wegzubewegen, um etwas Tiefe und Abstand zum Hintergrund zu schaffen. Denken Sie auch daran, dass manchmal einige Hintergrundobjekte die Stimmung oder die Geschichte eines Bildes verstärken können, scheuen Sie sich also nicht, diese mit einzubeziehen!
Die Lichter des Weihnachtsbaums oder eine gemütliche Couch, die mit Decken und Kissen gefüllt ist, können eine schöne Bildstimmung erzeugen. Grundsätzlich sollten Sie aufpassen, dass Ihr Bild nicht mit zu viel Inhalt überladen wirkt, aber ein wenig Kontrast zu schaffen wirkt sich positiv auf das Bild aus.
Wähle die richtigen Belichtungseinstellungen
Wenn Sie sich nicht in der Nähe eines Fensters aufhalten können oder es draußen einfach nur dunkel ist, sollten Sie sich nicht scheuen, den ISO-Wert zu erhöhen! Eine lange Verschlusszeit führt zu Bewegungsunschärfe und/oder Verwacklungen.
Ja, ein hoher ISO-Wert führt zu Rauschen, aber wenn Sie zu stark unterbelichten, um eine kürzere Verschlusszeit zu erreichen, wird das Bild bei der Bearbeitung ohnehin verrauscht, wenn Sie versuchen, es aufzuhellen. Sie sind besser dran, wenn Sie einfach einen höheren ISO-Wert verwenden und später nicht so viel aufhellen müssen. Außerdem können neue Kameras einen hohen ISO-Wert sehr gut verarbeiten!
Eine weit geöffnete Blende ist bei Innenaufnahmen ebenfalls hilfreich, da so mehr Licht auf den Sensor treffen kann. Außerdem entsteht durch eine große Blendenöffnung eine geringe Schärfentiefe, so dass störende Hintergrundobjekte nicht in den Fokusbereich fallen und unscharf werden.
Eine geringe Schärfentiefe mit Urlaubslichtern kann auch ein schönes und festliches Bokeh erzeugen, das einen tollen Hintergrund für Ihren pelzigen Freund darstellt!
Quelle: fstoppers
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