Text: Lennart Woock
Die Digitalisierung der Fotografie hat die Einstiegshürde in das Medium extrem herabgesetzt. Das handwerkliche Know-how für gute Fotos kann sich heute jeder sehr gut selbst beibringen.
Es gibt ein riesiges Angebot an Lehrbüchern, Webseiten, Blogs und Video-Tutorials. Die Selbstvermarktung ist durch das Internet einfacher geworden, führt allerdings auch zu einem größeren Konkurrenzkampf um Auftraggeber und Kunden.
Jeder darf sich „Fotograf“ nennen – auch ohne Bachelor-Abschluss oder Meisterbrief
Ein Fotostudium bietet dennoch viele Vorteile. Man beschäftigt sich hauptberuflich mit der Fotografie und lernt zusammen mit Gleichgesinnten von Experten. Gerade der Austausch und die Zusammenarbeit mit den Kommilitonen stellt dabei einen immensen Mehrwert dar.
Wo kann ich Fotografie studieren?
Es gibt viele Hochschulen, bei denen die Fotografie auf dem Lehrplan steht. Design-Studiengänge wie Kommunikationsdesign und Multimediadesign beinhalten fast immer Fotografie-Kurse.
Aber es gibt auch Studiengänge, die sich ausschließlich mit der Fotografie beschäftigen. Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) bietet eine gute Übersicht darüber, wo man in Deutschland Fotografie studieren kann:
www.dgph.de/foto-studium
In welchem Bereich der Fotografie möchte ich später arbeiten?
Manche Studiengänge haben klare Schwerpunkte. Während die HGB in Leipzig den Fokus auf künstlerische Fotografie setzt, hat die Fachhochschule Dortmund einen universelleren Ansatz. An der Hochschule Hannover liegt der Schwerpunkt wiederum auf Fotojournalismus und Dokumentarfotografie.
Um herauszufinden, welcher Studiengang zu einem passt, sollte man sich nicht nur die Webseiten der Studiengänge und die Lehrpläne genau anschauen. Auch die Lehrenden verraten einiges über den Studiengang. Zudem ergibt es Sinn, nach Arbeiten, Veröffentlichungen und Webseiten von Studierenden und Absolventen zu suchen.
Private oder staatliche Hochschule für das Fotografiestudium?
Auch private Hochschulen bieten Studiengänge im Bereich der Fotografie an. Die Kosten für das Studium sind hier sehr unterschiedlich, meist aber höher als an einer staatlichen Hochschule.
Abiturnote – Mappe – Eignungsprüfung
Die Plätze werden größtenteils nicht anhand des Notenschnitts vergeben. Vielmehr gilt es, seine künstlerische Eignung nachzuweisen. Wie genau diese Eignung geprüft wird, unterscheidet sich im Detail.
Grundsätzlich muss bei der Bewerbung aber immer eine Mappe mit Arbeitsproben eingereicht werden. Auch ein Motivationsschreiben wird oft verlangt.
Wonach wird entschieden?
Auf dieser Grundlage laden viele Hochschulen die Kandidaten zu einer Eignungsprüfung ein. Dabei werden überwiegend praktische Aufgaben bearbeitet und vorgestellt und es werden persönliche Gespräche geführt.
Obwohl die Hochschulreife eine grundsätzliche Voraussetzung ist, können Bewerber, die eine besondere künstlerische Begabung zeigen, auch ohne diese einen Studienplatz bekommen.
Fotografie studieren: Wie bereite ich mich vor?
Viele Hochschulen bieten eine Mappenberatung an. Zu bestimmten Terminen kann man dabei seine Mappe präsentieren und bekommt Tipps und Feedback von Lehrtätigen des Studiengangs. Diese Termine bieten gleich mehrere Vorteile.
Sie bekommen einen sehr guten Eindruck vom Studiengang, den Lehrkräften und dem Studienort. Die Lehrenden lernen Sie schon vor der Prüfung kennen und Sie zeigen Ihre Motivation für das Studium. Außerdem können Sie Ihre Mappe stark verbessern und auf die Bewertungskriterien des jeweiligen Studiengangs ausrichten.
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