Wenn der Mond beim Umkreisen der Umlaufbahn in die Nähe des erdnahen Punktes fällt, spricht man vom Supermond. In der kommende Nacht erhalten wir zum zweiten Mal die Gelegenheit, den Supervollmond zu beobachten. Dabei liegt die Entfernung zwischen Erde und Mond bei unter 357.300 km. Somit wird der Mond um etwa sieben Prozent größer zu sehen sein und uns dabei etwa 30 Prozent heller erscheinen – eine tolle Gelegenheit für seltene Mondaufnahmen!
Wer bisher also kein Glück mit den Himmelszeichen hatte, muss nicht verzagen: Denn in der kommenden Nacht verwandelt sich der Vollmond erneut zu einem Supervollmond. Profifotograf und Blogger Pavel Kaplun hat ein paar Tipps, damit auch Ihre Nachtwanderung ein voller Erfolg wird.
1. Benutzen Sie eine große Brennweite
Was wäre der Mond ohne seine Krater? Um diese gut einfangen zu können, muss eine große Brennweite her. Sie wollen diese unter Umständen mithilfe eines Telekonverters zusätzlich verlängern? Umso besser! Denken Sie dabei aber bitte an Ihr Stativ, denn auch die größten Krater sind verwackelt nur noch halb so schön anzuschauen.
2. Mit oder ohne Umgebungslicht?
Sehr stimmungsvoll kann es wirken, den Mond beispielsweise oberhalb einer großen Stadt zu fotografieren. Allerdings fängt man dann auch viel Umgebungslicht mit ein. Wie auch immer Sie sich entscheiden, Ihre Umgebung sollten Sie auf jeden Fall in die Gestaltung ihres Bildes mit einbeziehen. Wenn Sie sich allerdings eher auf die Details des Erdtrabanten konzentrieren wollen, empfehlen wir störendes Umgebungslicht zu meiden, ggf. hilft hier auch eine Gegenlichtblende.
3. Geduld zahlt sich aus
Wer zum ersten Mal Mondfotos macht, merkt schnell wie groß die Leuchtkraft doch ist – Die ersten Ergebnisse sind meist völlig überstrahlt. Doch wer dran bleibt, wird auch belohnt. Kapluns Tipp: Fangen Sie mit der Blendenvorwahl (Av) an und stellen Sie einen niedrigen ISO-Wert (ISO 100-800) ein. Achten Sie hier auf die vorgeschlagene Belichtungszeit. Ist diese kurz, sodass verwacklungsfreie Aufnahmen entstehen können? Dann übernehmen Sie diese Werte und spielen ein wenig rum.
„Je größer die Brennweite, desto kürzer ist die Verschlusszeit.“
Pavel Kaplun, Fotograf
4. Gehen Sie beim Fokussieren auf Nummer Sicher
Auch hier rät Kaplun, zunächst einige Varianten ausprobieren: Eine Herangehensweise wäre beispielsweise, den Mond mittels Autofokus scharf zu stellen und die Einstellungen dann manuell beizubehalten.
5. Ein Bild ist nicht genug
Nicht nur Freunden des Stacking-Prinzips sei geraten, mehrere Aufnahmen von ein und dem selben Motiv zu machen. Denn oft kann schon ein vorbeifahrendes Auto zu einer enormen Bildunschärfe führen. Hinzu kommt, dass sich Himmelsobjekte – vermeintlich – oft schneller bewegen, als wir mit bloßen Auge wahrnehmen.
Genau genommen sorgt auch die Erddrehung verbunden mit der Bewegung des Fotografen für Unschärfe. Aber wie dem auch sei: Drücken Sie also ruhig öfter auf den Auslöser als gewohnt. Denn es wäre so ärgerlich, die Aufnahmen zu Hause zu sichten und feststellen, dass nur wenige davon auch wirklich etwas geworden sind: erstrecht bei einem Ereignis wie dem Supermond.
Den Supermond fotografieren
6. Darf in keiner Kameratasche fehlen
Neben dem Stativ empfiehlt es sich einen Fernauslöser einzupacken, um auch wirklich sicherzustellen, dass Verwacklungen vermieden werden. Auch wichtig sind Ersatzakkus und ausreichend Speicherkarten – man weiß ja nie! Denken Sie außerdem an den Zwiebellook, Fingerhandschuhe, etwas warmes zu trinken und einen kleinen Snack, denn die Nacht kann ja so lang sein, wenn man sich mit der Kamera im Mondschein verliert. Und je nach Helligkeit könnte ein Neutralgraufilter von Vorteil sein.
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