Wenn Sie Architektur in Schwarzweiß fotografieren, lohnt es sich häufig, den Kontrast zwischen den einzelnen Bildelementen zu verstärken. Dies einerseits, um die Formen von Gebäuden besser zur Geltung zu bringen, und andererseits, um das gesamte Bild effektvoller zu gestalten.
Das von uns bearbeitete Beispielbild ist ziemlich surreal geworden. Die gewählte Bearbeitungsart hilft uns jedoch, das Thema besser zu visualisieren und zu erklären.
Die unbearbeitete Datei finden Sie wie immer in den Raw-Downloads. Beim Nachbearbeiten von eigenen Bildern denken Sie daran, die Werte entsprechend anzupassen.
1. Schwarzweiß-Umwandlung
Um das Farbbild in Schwarzweiß umzuwandeln, gehen Sie zunächst in die Palette „Farbmischer/Sättigung“ und stellen Sie alle Regler auf -100 ein. Als Nächstes wechseln Sie in den Reiter „Luminanz“ und ziehen Sie den Regler für Blautöne auf -100, um auf diese Weise den Himmel stark abzudunkeln.
2. Starke Kontraste
Verstärken Sie im zweiten Schritt den Kontrast. Verschieben Sie dazu den Lichter-Regler auf +60 und den Tiefen-Regler auf -50. Anschließend ziehen Sie ergänzend noch den Kontrast-Regler auf +30, um die vorherigen Schritte zu vervollständigen. Zum Schluss klicken Sie auf „Öffnen“, um das Bild an Photoshop zu übergeben.
3. Gebäude schattieren
Erzeugen Sie nun die erste Einstellungsebene vom Typ „Gradationskurven“ und ziehen Sie die Kurve leicht nach unten. Das Bild erscheint dann leicht abgedunkelt. Mit einem schwarzen, weichen Pinsel decken Sie nun die Bereiche auf, die heller erscheinen sollen.
Möchten Sie anschließend weitere Bereiche aufhellen oder abdunkeln (im Prinzip wie bei „Dodge&Burn“), dann wiederholen Sie diesen Schritt für die anderen Bereiche immer auf einer neuen, separaten Ebene.
4. Wolkenstreifen simulieren
Wurde das Bild nicht mit einer langen Belichtungszeit aufgenommen, in der die Wolken charakteristische Streifen bilden, so können Sie diese nun mit Hilfe von PS simulieren. Erstellen Sie dazu eine neue Ebene und malen Sie mit einem weißen, weichen Pinsel einen mittelgroßen Punkt ein.
Anschließend wählen Sie „Bearbeiten>Frei transformieren“ und zerren Sie den Punkt in die Form, wie auf dem Screenshot zu sehen. Zum Schluss platzieren Sie die Form am Himmel und passen Sie die Ebenendeckkraft an.
5. Lokale starke Kontraste: Straßenlaterne anknipsen
Die Lichter der Laterne bilden attraktive Akzente. Um sie „einzuschalten“, legen Sie eine neue Ebene an und malen Sie mit einem weichen, weißen Pinsel einen kleinen Punkt als Lichtquelle ein. Legen Sie dann eine zweite Ebene an und malen Sie einen größeren und etwas schwächeren Lichtschein ein.
Wenn Sie die Lichtakzente, wie hier gezeigt, auf zwei separaten Ebenen erstellen, gewinnen Sie mehr Spielraum für die spätere Anpassung der Deckkraft.
6. Schärfebereich
Um den Blick des Betrachters mehr auf die oberen Bereiche der Gebäude und die Straßenlaterne zu lenken, machen Sie den unteren Teil der Gebäude etwas unscharf. Fassen Sie dazu alle Ebenen über Umschalt+Alt+Strg+E zusammen, wählen Sie „Filter>Weichzeichnergalerie>Tilt-Shift“ und stellen Sie die Linien des Schärfebereichs – wie auf dem Screenshot zu sehen – ein.
Wichtig dabei ist, dass der obere Bereich beider Gebäude und die Laterne scharf bleiben. Den Parameter „Weichzeichnen“ stellen Sie auf ca. 25 Pixel ein.
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