Im Test: ACDSee Photo Studio Ultimate 2024

ACD Systems hat die neueste Version von ACDSee Photo Studio Ultimate 2024 mit mehr KI angereichert. Ob die intelligenten Funktionen einen Mehrwert bieten, haben wir ausprobiert.

Markus Linden

Markus Linden

freier Autor

Screenshot ACDSee Objektauswahl

Die Objektauswahl kann auf mehrere Objekte angewendet werden. Umkreisen mit der Maus genügt. Mit feinen Strukturen wie den Speichen hat die KI aber noch ihre Probleme.

Foto & Screenshot: Markus Linden

Am grundsätzlichen Aufbau des Bildverwaltungs- und -bearbeitungsprogramms ACDSee Photo Studio hat Hersteller ACD Systems wenig geändert: Es gibt einen Verwaltungs-, einen Entwicklungs- und einen Bearbeitungsmodus (Raw-Fotos sortieren und verwalten, entwickeln und dann inklusive Ebenenfunktionen weiterbearbeiten). Dazu kommen aber noch ein Medienmodus (Bilder, ohne Katalogimport, direkt bearbeiten) und ein Ansichtsmodus, der eine Vollbildvorschau zeigt. Für Einsteiger ist das unnötig verwirrend, hier sollte ACD Systems die Oberfläche etwas aufräumen.

Neuheiten bei ACDSee Photo Studio 2024

Ganz neu in der Version 2024 sind die „KI-Stichwörter“, also die automatische Auswertung der Bildinhalte per künstlicher Intelligenz. ACDSee Photo Studio erstellt dann eine gegliederte Stichwortliste im Arbeitsbereich „Katalog“ – es werden nur Bilder erfasst, die in den Katalog importiert wurden. Die Liste umfasst Oberbegriffe wie „Fahrzeuge“, „Architektur“ oder „Tiere“ und wird unterteilt in die Stämme (bei Tieren beispielsweise „Antropodae“, „Reptilien“, „Säugetiere“, „Vögel“) und dann bei letztgenannten weiter in Störche, Hühner, Adler und so weiter. Wobei „Adler“ im Test alle Greifvögel erfasst, die meisten Singvögel wurden nicht als solche erkannt und nur mit „Vogel“ verschlagwortet. Insgesamt kommt die KI-Erkennung nicht an das spezialisierte Excire Foto heran, ist aber durchaus hilfreich.

Die bereits in der Vorgängerversion sehr gute Porträtbearbeitung hat ACD Systems mit weiteren KI-Features ergänzt. Einzelne Partien im Gesicht werden identifiziert und lassen sich sehr detailliert bearbeiten – von der Gesichtsbreite über die Augengröße bis hin zur Verstärkung von Augenbrauen. Den Himmel erkannte ACDSee Photo Studio Ultimate schon in der Version 2023. Jetzt kann er auch gegen vordefinierte oder auch eigene Himmel getauscht werden – eine Funktion, die die Konkurrenz schon länger bietet. Die Maskierung des Himmels ist aber noch nicht perfekt – kleinere Hohlräume (zwischen Ästen oder Bögen) werden oft nicht erkannt. Objekte lassen sich – leider nur im Bearbeitungs-, nicht im Entwicklungsmodus – durch einfaches Umkreisen mit der Maus präzise maskieren. Drückt man dabei die Shift-Taste, so lassen sich weitere Objekte im Bild in die Maske einschließen.

Hersteller: ACD Systems • Systemvoraussetzungen: ab 4 GB Arbeitsspeicher (8 GB empfohlen), Win 10 oder 11, Prozessor i5 oder besser empfohlen • Preis: Abo 107 Euro/Jahr, Kauf 179,99 Euro.

Fazit
ACDSee Photo Studio Ultimate 2024 ist sehr leistungsfähig und auf unserem Testrechner (Core i5 der 12. Gen., 24 GB Arbeitsspeicher) schnell. So viele Funktionen für die manuelle und KI-gestützte Verwaltung und Bearbeitung bieten nicht viele Programme. Allerdings sollte der Hersteller unbedingt die Bedienung straffen: Porträt-Bearbeitungsoptionen finden sich an zwei Stellen im Programm, die KI-Himmels-Maskierung und der Himmels-Austausch sind voneinander getrennt. Wer neu im Programm ist, muss Funktionen oft suchen. 

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