Fotos hinter Acryl sind ein Klassiker. Früher hatte im deutschsprachigen Raum das Fachlabor Grieger das Recht auf die „Diasec-Produktion“ – und der Name darf weiterhin nicht von anderen verwendet werden.
„Acrylglasbilder“ bekommt man mittlerweile überall – zu unterschiedlichen Preisen. Dahinter stecken verschiedene Technologien, die auch eine unterschiedliche Qualität versprechen.
Wir wollten es genau wissen und haben zum Test bei zehn Anbietern dasselbe Foto als „Acrylbild“ bestellt. Dabei wurde möglichst eine „besondere“ Produktions- oder Verarbeitungstechnik berücksichtigt.
Albelli Angebot
Bei Albelli gibt es nicht viel Auswahl: Die Niederländer bieten lediglich den Direktdruck auf eine fünf Millimeter dicke Acrylglasplatte an. Kleinere Formate (auch unser Testexemplar) werden mit einer mittig geklebten Halterung gehängt, größere mit einer Schiene in Rahmenform.
Albelli Ergebnis
Das Bild ist etwas hell ausgearbeitet, aber dennoch gefällig. Die Rückseite des Glases ist mit schwarzer Folie verklebt, was etwas mehr Tiefe bringt. Die Halterung sitzt gut. Leider gehört die Auflösung zu der geringsten im gesamten Testfeld. Das fällt im direkten Vergleich auch auf.
Cewe Angebot
Cewe bietet Direktdruck und Gallery-Print an. Besonderheit: Die Ecken sind in beiden Fällen leicht abgerundet. Einstellen kann das der Kunde nicht. Bei den Halterungen ist Cewe flexibel: Schiene, Bohrung und Klemmung sind möglich.
Cewe Ergebnis
Unser Direktdruck mit Bohrung ist gut verarbeitet und hat eine für dieses Produktionsverfahren gute Auflösung. Die Farben sind sehr kräftig, vor allem das Orange. Der Kontrast ist hoch, was sich insgesamt gut macht und den Schärfeeindruck steigert.
FotoQuelle Angebot
FotoQuelle (Produktion bei Orwo) bietet neben dem Direktdruck auch eine Kaschierung von „Postern“ an – also einen Digitaldruck auf Papier, der kaschiert wird. Bei FotoQuelle heißt das seltsamerweise „Gallery Print“.
Bildausschnitt des Acrylbilds von FotoQuelle
FotoQuelle Ergebnis
Sehr gute Details, guter Dynamikumfang. Das kommt schon nah an eine Echtfotokaschierung heran – auch wenn bei den Tiefen und Details Whitewall und PixelfotoExpress besser sind. Zudem gut verarbeitet.
Fujifilm Angebot
Fujifilm vertreibt seine Fotoprodukte unter myfujifilm.de. Acryl-Drucke gibt es nur als Direktdruck. Auch bei den Halterungen gibt es keine Auswahl: Es wird ausschließlich das Klemmsystem angeboten.
Bildausschnitt des Acrylbilds von Fujifilm
Fujifilm Ergebnis
Fujifilm liefert ein etwas zu helles Ergebnis, dem in den hellsten Bereichen daher etwas Zeichnung fehlt. Das fällt nur aus der Nähe auf – durch einen kräftigen Mikrokontrast wirkt das Bild an der Wand scharf und kontrastreich. Trotz objektiv geringerer Auflösung aus der Entfernung auch schärfer als zum Beispiel Meinfoto.
Ifolor Angebot
Ifolor hat Direktdruck und Gallery Print im Angebot. Ersteres wird hinter 5-mm-Acrylglas gedruckt und mit Klemmungen an der Wand gehalten, der Gallery Print hinter 3-mm-Acryl und 3-mm-Alu-Dibond mit Halterung auf der Rückwand. Wie bei Cewe und Whitewall lassen sich direkt in der Software auch Mehrteiler gestalten. Bestellt haben wir den Gallery Print, der zu einem moderaten Preis erhältlich ist.
Ergebnis
Uns erreicht ein ausgewogener Print mit einer für den Direktdruck sehr feinen Auflösung, die sogar knapp den bereits guten Druck von Cewe schlägt. Im direkten Vergleich mit dem Pixum-Gallery-Print zeigt Ifolor neutralere Farben. Auch hier sind die Ecken leicht abgerundet und die Verarbeitung ist top. Das Glas ist allerdings etwas dünner als bei Pixum und die Zwei-Punkt-Halterung nicht so flexibel.
Meinfoto Angebot
Meinfoto bietet Direktdruck und die Kaschierung eines „Fotoabzugs“ an. Wir haben uns für die sehr günstige Kaschierung entschieden – die sich scheinbar in einer Art „Dauerangebot“ befindet. Bei Redaktionsschluss war sie noch etwas günstiger als bei unserer Bestellung. Besonders sind die Magnet-Halterungen, die es für die leichten Drucke gibt.
Meinfoto Ergebnis
Der Testprint ist ordentlich und sogar – bezogen auf die Detailauflösung – besser als einige teurere Produkte der Konkurrenz. „Fine-Art“ ist das aber nicht. Die Magnethalterung reicht für das geringe Gewicht des etwas dünnen Glases (3 mm) aus. Die etwas zu helle Umsetzung wäre der einzige Kritikpunkt an der Kaschierung, die wir eher als Posterdruck einordnen würden.
PixelfotoExpress Angebot
PixelfotoExpress kaschiert Echtfotoabzüge mit Alu-Dibond oder Forex, bietet neben glänzendem auch mattes Acrylglas an.
PixelfotoExpress Ergebnis
Das matte Glas beruhigt das Bild enorm, trotz der geminderten Tiefe. Die Dresdner liefern zu moderatem Preis eine absolut hochwertige Echtfoto-Kaschierung, die nur noch von Whitewall (in der Auflösung) geschlagen wird. Eine tolle Arbeit.
PosterXXL Angebot
PosterXXL hat ein breites Angebot: Direkt mit und ohne Alu (Gallery Print) sowie die Kaschierung. PosterXXL spricht auf der Website von „Fine-Art“. Inklusive Alu-Dibond heißt das dann „Auf Fotopapier mit Verstärkung“ und ist die teuerste Variante, die wir auch bestellt haben.
Bildausschnitt des Acrylbilds von PosterXXL
Poster XXL Ergebnis
Das Ergebnis ist nicht schlecht, aber etwas zu hell und genügt weder dem Anspruch an „Fine-Art“ noch an „Fotopapier“. Die Auflösung gehört zu den schlechtesten im Testfeld, auch ist der Dynamikumfang zum Beispiel von FotoQuelle deutlich besser.
Pixum Angebot
Pixum lässt bei Cewe produzieren und hat daher das gleiche Angebot: Direktdruck und Gallery Print. Bestellt haben wir letzteren. Für den Gallery Print gibt es nur die Schiene als Halterung.
Bildausschnitt des Acrylbilds von Pixum
Pixum Ergebnis
Wie schon beim Direktdruck von Cewe fallen auch beim Gallery Print von Pixum die kräftigen Farben auf. Aber auch hier sind sie eher Geschmacksache und können zum Motiv passen. Die Verklebung mit dem Alu-Dibond ist hochwertig und erneut finden sich die abgerundeten Ecken. Rückwärtig gibt es eine hochwertige Alu-Schiene für eine flexible Befestigung. Insgesamt ein guter Print – der aber im Vergleich zur Konkurrenz zu teuer ausfällt.
Whitewall Angebot
Whitewall bietet nur Fotokaschierung (keinen Direktdruck) an – das aber gleich auf drei Fotopapieren. Wir haben uns für „ultraHD“ (Fuji Crystal Pearl) entschieden. Neben glänzendem ist auch mattes Glas im Angebot. „Masterprint“ ist ein Inkjet-Print hinter Acryl, der jedoch sehr teuer ist.
Bildausschnitt des Acrylbilds von Whitewall
Whitewall Ergebnis
Whitewall gelingt ein extrem detailreicher Print hinter kräftigem 4-mm-Glas. Nicht nur die Auflösung, sondern auch die Dynamik ist hervorragend, ebenso die Verarbeitung. Im Testfeld kann nur PixelfotoExpress mithalten. Allerdings ist das beste Acrylbild im Test auch das teuerste.
Unser Testfazit der besten Acrylbilder:
Das beste Acrylbild (Echtfotokaschierung) mit feinster Auflösung, großer Tiefe und neutraler Umsetzung lieferte uns Whitewall – zum höchsten Preis. Deutlich günstiger, aber nur ein wenig schwächer ist PixelfotoExpress (ebenfalls Echtfoto) mit einer ebenso hervorragenden Super-Note.
Für Sparfüchse sind Meinfoto (Posterkaschierung) und die sehr gute Arbeit von Ifolor (Gallery Print) einen Blick wert. FotoQuelle hat uns mit seiner Posterkaschierung positiv überrascht. Cewe und Pixum sind nicht schlecht, aber im Vergleich etwas zu teuer.
Die Produktionsverfahren von Acrylbildern
Glänzendes Acrylglas ist der Standard im Markt. Es sorgt für Tiefe im Bild und erhöht den Schärfeeindruck. In Umgebungen mit vielen Lichtquellen kann es jedoch besser sein, auf mattes Glas zu setzen: Das nimmt etwas von der Schärfe weg, ist dafür fast vollständig reflektionsfrei. Im Testfeld gibt es mattes Acrylglas nur bei PixelfotoExpress und Whitewall.
Acrylglas-Oberflächen
Wichtig sind auch die Haltesysteme – einige sind an der Wand sichtbar, andere nicht.
Befestigungsmöglichkeiten Ihrer Acrylfotos
> Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit allen Ergebnissen aus unserem Test.
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