Panasonic Lumix GH7: neues Hybrid-Flaggschiff


Verbesserte Video- und Audiofunktionen, neuer Autofokus – die Micro-Four-Thirds-Kamera Lumix GH7 von Panasonic kommt im Juli mit einigen Neuerungen für Filmer und Fotografen auf den Markt.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Die Lumix GH7 ist 138 mm breit und wiegt 805 Gramm.

Die Lumix GH7 ist 138 mm breit und wiegt 805 Gramm.

Bild: Panasonic

Der BSI-Bildsensor löst wie in der Lumix GH6 (hier im Test) effektiv 25,2 Megapixel auf, ist nun aber – wie schon in der Lumix G9 II (hier im Test) – mit Pixeln für die Phasendetektion ausgestattet. Die AF-Objekterkennung kann Menschen und Tiere (inklusive Augen) identifizieren sowie Fahrzeuge (Auto, Motorrad, Zug Flugzeug). Im Motorsport lassen sich Helme, bei Zügen und Flugzeugen die jeweilige Spitze bzw. die Cockpits als Priorität definieren.

Serien kann die Lumix GH7 mit elektronischem Verschluss und bis zu 75 Bilder/s bzw. 60 B/s mit kontinuierlichem Autofokus aufnehmen. Beim Einsatz des mechanischen Verschlusses sinkt die Geschwindigkeit auf maximal 14 B/s, bzw. 10 B/s mit kontinuierlichem AF.

Wie gehabt gibt es einen internen 5-Achsen-Bildstabilisator, der bis zu 7,5 Blendenstufen kompensiert. Der beweglich gelagerte Bildsensor lässt sich auch für Pixelshift-Aufnahmen mit bis zu 100 Megapixeln nutzen – sogar aus der Hand.

Der Monitor der Lumix GH7 lässt sich wie gehabt seitlich ausklappen.

Der Monitor der Lumix GH7 lässt sich wie gehabt seitlich ausklappen.

Bild: Panasonic

Profi-Funktionen für Video und Audio

Größere Neuerungen gibt es im Video-/Audiobereich. So lässt sich über den XLR-Mikrofon-Adapter DMW-XLR2 Audio mit 32 Bit aufnehmen. Die sogenannte Float-Aufnahme soll gewährleisten, dass der Tonpegel während der Aufnahme nicht angepasst werden muss und auch bei hohen Lautstärken keine Verzerrungen auftreten.

Videos kann die GH7 im Open-Gate-Format aufnehmen, also mit voller Sensorauflösung und 4:3, sodass das benötigte Seitenverhältnis in der Post-Produktion gewählt werden kann. Die maximale Auflösung liegt bei 5,8K/30p, bei Cinema-4K sind bis zu 120p, bei Full-HD bis zu 240p möglich. Auf einer internen CFexpress-Karte oder einer externen SSD zeichnet die Kamera auch im Format ProRes Raw HQ mit bis zu 5,7K auf. Unterstützt werden auch niedriger auflösende Proxy-Aufnahmen. Wie schon bei der Vollformatkamera Lumix S9 kann die GH7 während der Videoaufzeichnung perspektivische Verzerrungen korrigieren. Dank integriertem Lüfter ist die Länge der Videoaufzeichnungen unbegrenzt.

Der Four-Thirds-Sensor misst 17,3 x 13 mm und löst 25,2 Megapixel auf.

Der Four-Thirds-Sensor misst 17,3 x 13 mm und löst 25,2 Megapixel auf.

Bild: Panasonic

Looks lassen sich in Form von „Real Time LUTs“ anwenden. Hierfür stehen 39 Speicherplätze in der Kamera zur Verfügung. Über die neue App „Lumix Lab“ können Filmer eigene LUTs am Smartphone erstellen und in die Kamera übertragen.

Direkt in die Kamera integriert wurde der Cloud-Dienst Frame.io von Adobe. Über Wi-Fi oder USB lassen sich Foto- und Video-Daten auf die Plattform hochladen und teilen. Das Live-Streaming gelingt über eine USB-Anbindung an ein Smartphone oder eine LAN-Verbindung.

Bewährte Aussattungsmerkmale

Wie ihre Vorgängerin ist die Lumix GH7 mit einem seitlich ausklappbaren 3,0-Zoll-Monitor mit 1,84 Millionen und einem OLED-Sucher mit 3,68 Millionen Bildpunkten ausgestattet. Der mechanische Verschluss schafft als kürzeste Zeit 1/8000 s, der elektronische 1/32.000 s. Zum Speichern lassen sich neben CFexpress- in einem zweiten Laufwerk SD-Karten nutzen.

Verfügbarkeit und Preis

Die Lumix GH7 soll im Juli für rund 2200 Euro auf dem Markt kommen. Panasonic bietet außerdem zwei Kits an: Mit dem Lumix 3,5-5,6/12-60 mm werden ca. 2400 Euro fällig, mit dem Leica 2,8-4/12-60 mm 2800 Euro.

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