Die 2024 vorgestellte SL3 (hier im Praxistest) löst 60 Megapixel auflöst, die seit Mitte Januar 2025 erhältlich SL3-S bringt es nun wie ihr Vorgängerin SL2-S (hier im Test) auf 24,6 Megapixel. Die größeren Pixel erlauben einen erweiterten ISO-Bereich von 50 bis 200.000 – bei der SL3 ist bei ISO 100.000 Schluss.
Bedienung der SL3-S
Äußerlich unterscheiden sich die Kameras kaum. Beide kommen im sehr soliden Ganzmetallgehäuse mit Wetterschutz nach IP54 und monochromem Status-Display auf der Oberseite. Einziger Unterschied: Bei der Neuen ist der Leica-Schriftzug schwarz statt weiß. Identisch sind auch das Bedienkonzept und der 3,2-Zoll-Touch-Monitor mit 2,3 Millionen Punkten, der sich nach oben und unten kippen, aber nicht in die Selfie-Position bringen lässt. Ebenfalls übernommen hat Leica den sehr guten OLED-Sucher (5,76 Millionen Punkte, 0,78x, Bildwiederholrate maximal 120 fps).
Bis zu 96 Megapixel per Multi-Shot
Der Fünf-Achsen-Bildstabilisator kompensiert bis zu fünf Blendenstufen. Anders als bei der SL3 lässt sich der beweglich gelagerte Bildsensor auch für hochauflösende Multi-Shot-Aufnahmen von statischen Motiven mit 48 oder 96 Megapixeln nutzen – sogar aus der Hand.
Hybrid-Autofokus und schnelle Serienbilder
Laut Hersteller ist die die SL3-S mit dem besten Autofokus aller Leica-Kameras ausgestattet. Das Hybridsystem aus Phasen-Detektion (779 Messfelder), Tiefenkarte und Kontrasterkennung (315 Messfelder) ermöglicht eine Autofokus-Nachführung im Serienbildmodus mit bis zu 30 Bildern/s. Das ist ein deutlich besser als bei der SL3, die maximal 15 Bilder/s schießt, mit Autofokus-Nachführung aber auf 5 Bilder/s abbremst. Das Autofkus kann außerdem Menschen und Tiere erkennen, hat aber keinen speziellen Modus für Vögel oder Fahr-/Flugzeuge, wie die meisten Konkurrenzmodelle.
Die höchste Seriengeschwindigkeit erreicht die SL3-S mit elektronischem Verschluss; mit mechanischem Schlitzverschluss sind maximal sieben Bilder/s möglich. Ab fünf Bildern/s nimmt die Kamera Raw-Daten mit 14 statt 12 Bit auf. Während der mechanische Verschluss ein kürzeste Belichtungszeit von 1/8000 s erlaubt, ist beim E-Verschluss 1/16.000 s möglich.
Video: 6K Open Gate
Unterschiede zur SL3 gibt es naturgemäß beim Video, das wegen der geringeren Sensorauflösung auf 6K/30p statt 8K/30p beschränkt ist. Dafür nimmt die SL3-S im Open Gate-Format auf, kann also alle Pixel des Sensors im Format 3:2 aufzeichnen, um dann in der Nachbearbeitung das gewünschte Seitenverhältnis zu wählen. Bei 4K beherrscht die Kamera auch 60p, in Full-HD 120p.
Über HDMI kann sie Raw-Video mit 5,9K/30p aufzeichnen, intern auf CFexpress-Karte erreicht sie die beste Qualität im Format ProRes 4:2:2HQ in 5,8K/30p. Neu ist, dass die Kamera über USB-C auf eine externe SSD aufzeichnen kann. Weitere Videofunktionen sind eine Mikrofon- und Kopfhörer-Buchse, eine Timecode-Schnittstelle und das flache L-Log-Profil.
Unterstützung für Content Credentials
Im Unterschied zur SL3 unterstützt die neue Leica-Kamera Content Credentials im Rahmen der Content Authenticity Initiative (CAI), speichert also auf Wunsch mit den Bildern manipulationssichere Metadaten. Ob ein Bild verändert wurde, lässt sich mit einem kostenlosen Online-Verifizierungstool (verify.contentauthenticity.org) überprüfen. Die entsprechenden Metadaten werden nur im Einzelbildmodus hinzugefügt, also nicht bei Serien oder Videos.
Weitere Eigenschaften der SL3-S sind: zwei Speicherkarte-Laufwerke für SD (UHS-II) und CFexpress Typ B, eine große HDMI-A-Schnittstelle, Bluetooth und schnelles Wi-Fi mit MIMO-Technologie. Im Laufe des Jahres 2025 soll eine Camera-to-Cloud-Funktion folgen, mit der sich Fotos und Videos direkt auf Adobes Frame.io-Server laden lassen.
Verfügbarkeit und Preis der SL3-S
Die Leica SL3-S kostet 5190 Euro. Als Zubehör ist unter anderem der Hochformatgriff HG- SCL7 für rund 1050 Euro erhältlich.
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