Content Credentials (deutsch Inhaltsurhebernachweise) gehen auf eine Initiative von Adobe im Rahmen der Content Authenticity Initiative (CAI) zurück. Bisher wurden die Inhaltsurhebernachweise beispielsweise in den Metadaten der mit Adobe Firefly erstellten Inhalte gespeichert, um transparent zu machen, dass die Bilder per KI erzeugt wurden.
Leica M11-P: spezieller Chip für digitale Signaturen
Die Leica M11-P ist nun die erste Kamera, die Content Credentials unterstützt, um die Authentizität digitaler Bilder zu schützen. Die Kamera ermöglicht es, Informationen wie Namen, Daten, vorgenommene Änderungen und verwendete Tools sicher anzuhängen. Mit Content Credentials erhält jedes mit der Leica M11-P aufgenommene Bild eine digitale Signatur, die von einem CAI konformen Zertifikat unterstützt wird. Die Echtheit der Bilder kann jederzeit mit einem frei verfügbaren CAI-Tool oder unter https://contentcredentials.org/verify überprüft werden. Genutzt wird dafür eine spezieller Chipsatz zur Speicherung von digitalen Zertifikaten der deutschen Bundesdruckerei.
„Die hochmoderne Integration garantiert eine lückenlose Überprüfbarkeit der Herkunft eines Bildes“, heißt es in der Pressemitteilung. „Leica setzt damit einen neuen Standard für den Schutz digitaler Inhalte in Zusammenarbeit mit Adobe und der globalen Community aus nahezu 2000 Mitgliedern aus Media- und Technologie- Unternehmen, NGOs, Akademien und weiteren, um die Einführung und Umsetzung von Content Credentials zu fördern.“
Die Funktion „Leica Content Credentials“ kann im Kamera-Menü aktiviert werden. „Das Bild erhält dann einen unveränderlichen und überprüfbaren Nachweis über Kameramodell, -hersteller und Bildattribute. Die Echtheit dieser Bildzertifikate kann mit Hilfe von kostenlos bereitgestellten CAI-Open-Source-Tools verifiziert und eingesehen werden. Sie belegen, ob ein Bild im Original oder in einer bearbeiteten Version vorliegt, und gewähren bei letzterem Einblick in die Historie der Inhaltsänderungen. Auf diese Weise haben Fotografen und Fotografinnen die Möglichkeit, die Authentizität ihrer Bilder von der Aufnahme bis zur Veröffentlichung darzustellen“, schreibt Leica.
Weitere Änderungen gegenüber der M11
Die reinen Kamerafunktionen unterscheiden sich nicht von der Messsucher-Kamera M11, die Anfang 2023 vorgestellt wurde (hier geht es zum Test). Auch die M11-P bringt einen 60-MP-Sensor im Vollformat mit. Dabei handelt es sich erstmals bei Leica um rückseitig belichteten BSI-CMOS mit verbesserter Lichtausbeute und „Triple Resolution“-Technologie.
Unterschiede gibt es beim Gehäuse. So hat Leica den roten Punkt weggelassen, damit die Kamera noch dezenter wirkt. Stattdessen ziert eine dezente Leica Fadenzug-Gravur die Deckkappe. Diese und der Bodendeckel sind bei der matt schwarz lackierten Leica M11-P aus Aluminium und bei der silbern verchromten Kameraausführung aus Messingblöcken gefräst. In Kombination mit dem Ganzmetallgehäuse aus einer Magnesiumlegierung soll das Innere der Kamera sicher geschützt sein.
Preise und Verfügbarkeit
Die Leica M11-P ist ab sofort in schwarzer und silberner Ausführung weltweit in allen Leica Stores, im Leica Online Store sowie im Fachhandel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 8950 Euro.
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