Die X-T50 kommt mit dem gleichen Bildsensor wie die große Schwester X-T5 (hier im Test), also dem X-Trans CMOS 5 HR im APS-C-Format mit 40,2 Megapixeln nebst X-Prozessor 5. Äußerlich ähnelt sie der Vorgängerin X-T30 II und zeichnet sich durch ihr kompakten Abmessungen und das niedrige Gewicht aus (438 Gramm mit Akku). Das Design wurde leicht modifiziert, bspw. die Ecken abgerundet und der – sehr kleine – Handgriff überarbeitet. Neu ist das Filmsimulationsrad auf der linken Seite, welches das Drive-Rad ersetzt. Dessen Funktionen lassen sich nun über die Löschtaste auf der Rückseite aufrufen. Dort befindet sich auch weiter der kleine Joystick, aber keine Vierwege-Wippe wie bei der X-T5.
Der 3,0-Zoll-Monitor hat eine höhere Auflösung als bei der Vorgängerin (1,84 statt 1,62 Millionen Punkte) und lässt sich wie bisher nach oben und unten kippen. Auf den erweiterten Klappmechanismus der X-T5, bei der sich das Display auch im Hochformat nach oben und unten kippen lässt, muss der X-T50-Fotograf verzichten. Der Sucher bleibt auf dem Niveau der X-T30 II; sein Display hat eine Größe von 0,39 Zoll und stellt 2,36 Millionen Punkte dar (X-T5: 0,5 Zoll, 3,69 MP).
Jetzt mit Bildstabilisator
Neu gegenüber der Vorgängerin X-T30 II – und aus der X-T5 und anderen Fuji-Modellen bekannt – ist der kamerainterne Fünf-Achsen-Bildstabilisator, der gemessen noch CIPA-Standard bis zu sieben Blendenstufen kompensiert. Den aus der X-T5 bekannten Pixel-Shift-Modus für Auflösungen bis zu 160 Megapixel hat Fuji in der X-T50 eingespart.
Erweiterter Autofokus
Keine Einsparungen gegenüber der X-T5 gibt es beim Autofokus. Dieser erkennt auf Basis von Deep Learning nicht nur Menschen und Augen, sondern auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen. Im Auto-Modus wählt die Kamera die Motive automatisch, wer eine eigene Priorität setzen will, kann sie einzeln auswählen.
Videos nimmt die X-T50 wie ihre große Schwester mit bis 6,2K/30p auf, ab DCI-4K auch mit 60p; die X-T30 II bietet maximal DCI-4K/30p. Weitere Merkmale der X-T50 sind Mehrfachbelichtungen, Focus Bracketing, Intervallaufnahmen und ein kleiner eingebauter Blitz.
Weitere Unterschiede zur X-T5
Im Gegensatz zur X-T5 ist der mechanische Verschluss der X-T50 nur für 1/4000 s statt 1/8000 s ausgelegt, mit dem elektronischen Verschluss sind wie bei der großen Schwester Zeiten bis zu 1/180.000 s möglich (X-T30: 1/32.000 s). Serien kann die X-T50 mit bis zu 20 Bildern/s aufnehmen, allerdings nur mit elektronischem Verschluss und 1,29fachem Crop. Ohne Crop gelingen mit E-Verschluss 13 Bilder/s bei 163 JPEGs oder 46 komprimierten Raws in Folge. Der mechanische Verschluss schafft 8 Bilder/s – hier ist der Schlitzverschluss der X-T5 überlegen, mit dem 15 Bilder/s möglich sind.
Die X-T50 nutzt weiter den Akku NP-W126s, der laut CIPA-Standard 305 Fotos pro Ladung ermöglicht. Die X-T5 hat den größeren NP-W235 für 580 Aufnahmen. Einen Vorteil gegenüber der X-T5 hat die X-T50 allerdings auch. So ist sie bereits mit der neuen Filmsimulation Reala Ace ausgestattet, die es vorher nur bei der GFX100 II und der X100 VI gab.
Preise und Verfügbarkeit
Die Fujifilm X-T50 ist ab Mitte Juni für rund 1500 Euro in den Farben Schwarz, Silber und Anthrazit erhältlich. Fuji bietet außerdem zwei Kits an: Mit dem neuen XF 2,8-4/16-50 mm R LM WR werden ca. 1900 Euro fällig, mit dem XC 3,5-5,6/15-45 mm OIS PZ rund 1600 Euro.
Neues Objektiv: XF 2,8-4,8/16-50 mm R LM WR
Das XF 2,8-4,8/16-50 mm R LM WR (24-76 mm entsprechend Kleinbild) löst als hochwertiges Kitobjektiv das bewährte XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS ab. Fuji will es nicht nur mit der X-T50 anbieten, sondern auch mit der X-T5 und der X-S20, die ebenfalls einen integrierte Bildstabilisator besitzen. Das XF 16-50 mm kommt daher ohne OIS aus.
Im Gegensatz zum 2,8-4/18-55 mm R LM OIS besitzt es einen Innenzoom, sodass die Länge bei 71,4 mm bleibt (18-55 mm: 97,9 mm im ausgefahrenen Zustand). Das Gewicht liegt bei nur 240 Gramm, damit ist es das leichteste XF-Objektiv. Deutlich besser als beim 18-55 mm ist die Nahdistanz (24 statt 60 cm), die einen Abbildungsmaßstab von 1:2 ermöglicht. Der optische Aufbau besteht aus elf Elementen in neun Gruppen, davon drei asphärische Elemente und drei ED-Gläsern – das 18-55 mm hat nur ein ED-Glas. Des weiteren soll sich das neue Zoom durch seinen besonders schnellen Autofokus auszeichnen.
Das gegen Feuchtigkeit und Schmutz abgedichtete XF 2,8-4,8/16-50 mm R LM WR ist einzeln ab Mitte Juni für rund 800 Euro erhältlich.
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