Fujifilm bringt X-M5 und neue Objektive


Mit der X-M5 stellt Fujifilm das neue, besonders kompakte Einstiegsmodell in das X-System vor. Ebenfalls neu: Das hochwertige Zoom XF 2,8/16-55 R LM WR II und das Supertele XF 5,6/500 mm R LM OIS WR.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

Die Fujifilm X-M5 ist in Schwarz und Silber erhältlich.

Die Fujifilm X-M5 ist in Schwarz und Silber erhältlich.

Bild: Fujifilm

Mit der besonders kleinen und leichten X-M5 erweckt Fujifilm die M-Serie wieder zum Leben. Die Vorgängerin X-M1 kam 2015 auf den Markt. Die X-M5 markiert mit einem Preis von ca. 900 Euro bzw. 1000 Euro im Kit mit dem XC 3,5-5,6/15-45 mm OIS PZ den Einstieg in das X-System und wendet sich unter anderem an Anwender, die bisher primär ein Smartphone genutzt haben, sowie an Vlogger. Sie übernimmt viele Funktion von der größeren X-S20 (hier im Test), verzichtet im Gegensatz zu dieser aber auf den Sucher und den Bildstabilisator. Der 3,0-Zoll-Monitor mit 1,04 Millionen Punkten lässt sich seitlich ausklappen. In einem speziellen V-Log-Modus können viele Videofunktionen über den Touchscreen gesteuert werden.

Professionelle Videofunktionen mit der X-M5

Herzstücke der X-M5 sind der X-Trans-CMOS 4 mit 26,1 Megapixeln und einer Grundempfindlichkeit von ISO 160 sowie der X-Prozessor 5. Dieser erlaubt sehr hochwertige Videoaufnahmen. Maximal sind 6,2K mit 30p möglich (10 Bit, 4:2:2), wobei der gesamte Sensor ausgelesen wird („Open Gate“). 4K gelingt mit bis zu 60p – auch im UVC-Webcam-Modus. Über HDMI lässt sich Raw Video mit 12 Bit in den Formaten Apple ProRes oder Black Magic aufzeichnen. Für die interne Aufzeichnung steht F-Log mit – laut Hersteller – gut 13 Blendenstufen Dynamikumfang zur Verfügung. Alternativ lassen sich aber auch Filmsimulationen anwenden, darunter der neue Stil Reala Ace. Den Zugriff auf die Filmsimulationen vereinfacht die Kameras durch ein entsprechend beschriftetes Rad auf der Oberseite.

Im Kit mit dem XC 3,5-5,6/15-45 mm OIS PZ kostet die X-M5 ca. 1000 Euro.

Im Kit mit dem XC 3,5-5,6/15-45 mm OIS PZ kostet die X-M5 ca. 1000 Euro.

Bild: Fujifilm

Speziell für Smartphone-Videos gibt es einen 9:16-Hochformat-Modus mit Full-HD-Auflösung sowie einen Kurzvideomodus, der die Clip-Länge auf eine Minute begrenzt. Im Modus Produkt-Priorität fokussiert die Kamera auf ein in die Kamera gehaltenes Produkt, statt auf die Person. In 4K/30p kann die X-M5 bei einer Temperatur bis 25 Grad Videos mit einer Länge von über 60 Minuten aufzeichnen, bei 40 Grad reduziert sich die Dauer auf 20 Minuten. Dieses Limit lässt sich Hilfe des optional erhältliche Lüfters Fan-001 (ca. 200 Euro) umgehen, der auch bei hohen Temperaturen über eine Stunde Aufzeichnungslänge ermöglicht.

Die X-M5 bringt einen kleinen Joystick, aber keine Viererwippe mit.

Die X-M5 bringt einen kleinen Joystick, aber keine Viererwippe mit.

Bild: Fujifilm

Auf einen internen Bildstabilisator (IBIS) verzichtet die Kamera, im Videomodus steht aber ein verbesserter digitaler Stabilisator (DIS) zur Verfügung, der mit einem 1,32x-Crop einhergeht. Der Clou: Per DIS lassen sich auch Rolling Shutter-Effekte reduzieren, also Verzerrungen beim Filmen durch den elektronischen Verschluss.

Filmer dürfen sich außerdem über eine verbesserte Audioaufzeichnung freuen. So kommen intern drei Mikrofon zum Einsatz, die Surround-Sound liefern, sich aber auch einzeln schalten lassen, beispielsweise primär für Ton von vorne oder von hinten. Verbessert wurde auch der Windfilter und neu ist eine Reduzierung von Hintergrundgeräuschen. Für ein externes Mikrofon und einen Kopfhörer sind eigenständige Anschlussbuchsen vorhanden.

Das Filmsimulationsrad auf der linken Seite gibt einen schnellen Zugriff auf die zahlreichen Filmstile.

Das Filmsimulationsrad auf der liknen Seite gibt einen schnellen Zugriff auf die zahlreichen Filmstile.

Bild: Fujifilm

Clips aus der Kamera lassen sich sowohl per USB-Kabel als auch drahtlos an Smartphones übertragen. Damit dies schnell geht, stehen Videomodi mit niedriger Datenrate (8 und 25 MBit/s) zur Verfügung. Auch eine Übertragung zu Adobes Cloud-Dienst Frame.io ist möglich.

Autofokus und Serien

Die X-M5 bringt den bekannten Hybrid-Autofokus mit den neusten Algorithmen für die Motiverkennung mit, sie identifiziert also Menschen, Tiere und Fahrzeuge. Serien schießt sie bei Nutzung des elektronischen Verschlusses mit bis zu 20 Bildern/s, wobei der Autofokus nachgeführt wird. Mit mechanischem Verschluss sind es noch 8 Bilder/s. Als kürzeste Belichtungszeiten sind 1/32.000 s (elektronisch) und 1/4000 s mechanisch wählbar. Weitere Funktionen: ein Speicherkartenlaufwerk für SD-Medien (UHS-I) und eine Akkulaufzeit von 440 Aufnahmen mit dem kleinen NP-W126S.

Der Stativgriff TG-BT1 mit Bluetooth-Fernbedienung ist als Zubehör für ca. 200 Euro erhältlich.

Der Stativgriff TG-BT1 mit Bluetooth-Fernbedienung ist als Zubehör für ca. 200 Euro erhältlich.

Bild: Fujifilm

Die Fujifilm X-M5 ist ab November in den Farben Schwarz oder Silber für ca. 900 Euro bzw. 1000 Euro im Kit mit dem XC 3,5-5,6/15-45 mm OIS PZ erhältlich. Als Zubehör gibt es neben dem Lüfter Fan-001 den Stativgriff TG-BT1 mit Bluetooth-Fernbedienung ebenfalls für ca. 200 Euro.

Neues Premium-Zoom XF 2,8/16-55 R LM WR II

In die zweite Generation schickt Fujifilm das lichtstarke Standardzoom XF 2,8/16-55 R LM WR (24-85 mm beim Kleinbild). Es ist 16 % kleiner und 37 % leichter als sein Vorgänger und bringt als neue Funktion einen De-Klick-Schalter mit, mit dessen Hilfe sich der Blendenring auf einen nahezu lautlosen und stufenlosen Betrieb umstellen lässt. Der optische Aufbau besteht aus 16 Elementen in 11 Gruppen (darunter drei ED-, eine Super-ED- und vier asphärische Linsen) und soll problemlos die 40 Megapixel der neusten Fuji-Sensoren auflösen. Die Nahgrenze liegt bei 30 cm (0,21fache Vergrößerung), elf Blendenlamellen sollen für ein ansehnliches Bokeh sorgen und das Filtergewinde hat einen Durchmesser von 72 mm. Das wettergeschützte Objektiv ist ab Dezember für rund 1350 Euro erhältlich.

Das XF 2,8/16-55 R LM WR kostet rund 1350 Euro.

Bild: Fujifilm

Supertele XF 5,6/500 mm R LM

Rund 3400 Euro muss der Käufer ab November für das wetterfeste XF 5,6/500 mm R LM auf den Tisch legen. Es erreicht in kleinbildäquivalente Brennweite von 762 mm, mit Telekonvertern sogar 1067 mm (1,4x) mm bzw. 1524 mm (2x). Der Bildstabilisator soll 5,5 Blendenstufen kompensieren. Trotz der hohen Lichtstärke und Brennweite beträgt das Gewicht lediglich 1335 Gramm. Der optische Aufbau besteht aus 21 Elementen in 14 Gruppen, darunter fünf ED- und zwei Super-ED-Linsen. Die Nahgrenze von 2,75 m ermöglicht eine 0,2fach Vergrößerungen. Ausgeliefert wird das Teleobjektiv mit einer Arca-Swiss-kompatiblen Stativschelle.

Das XF 5,6/500 mm R LM bringt 1335 Gramm auf die Waage.

Das XF 5,6/500 mm R LM bringt 1335 Gramm auf die Waage.

Bild: Fujifilm

> Technische Daten zur Fujifilm X-M5

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