Das Standardobjektiv Fujinon GF 1,7/55 mm R WR (44 mm beim Kleinbild) soll dank zwei asphärischer Elemente und zwei ED-Linsen eine herausragende Abbildungsleistung erreichen. Auf der Basis von elf Blendenlamellen verspricht Fujifilm außerdem ein attraktives Bokeh.
Fujinon GF 1,7/55 mm R WR: lichtstarke Standardbrennweite
„Die asphärischen Linsen werden in einem hochpräzisen Formverfahren mit einer Fertigungstoleranz von lediglich 1/100.000 Millimeter hergestellt“, heißt es in der Pressemitteilung. Und weiter: „Eine dieser Linsen befindet sich direkt hinter der Blendeneinheit, um sphärische Aberrationen zu korrigieren und die Wiedergabequalität der Hintergrundunschärfe sicherzustellen. Die andere ist im hinteren Teil des optischen Systems nahe dem Bajonett positioniert; sie bündelt die einfallenden Lichtstrahlen und verhindert auf diese Weise einen Schärfeverlust in den Bildecken.“
Die Frontlinse und die Linsenelemente der Fokusgruppe bestehen laut Fuji aus hochbrechendem Glas, das auch in anspruchsvollen Kinoobjektiven verwendet wird. Schärfefehler, die durch die Lichtbrechung sphärischer Linsen entstehen, sollen mit diesem Spezialglas effektiv korrigiert werden, sodass die Abbildungsleistung bei jeder Entfernungseinstellung hoch bleibt, was unter anderem Fokusfahrten während der Videoaufnahme vorteilhaft ist. Neben der hohen Abbildungsleistung verspricht Fuji auch einen schnellen und präzisen Autofokus.
Das neue Objektiv ist relativ kompakt (99,3 mm lang, 780 g schwer) und gegen das Eindringen von Staub- und Spritzwasser geschützt. Das Fujinon GF 1,7/55 mm R WR ist ab dem 28. September für rund 2600 Euro erhältlich.
Tilt-Shift-Objektive Fujinon GF 5,6/30 mm T/S und GF 5,6/110 mm T/S Macro
Mit den beiden Objektiven erweitert Fuji das GFX-System um die ersten Tilt-Shift-Optiken. Mit der Tilt-Funktion lässt sich die optische Achse neigen und mit der Shift-Funktion parallel verschieben, um zum Beispiel bei Architekturaufnahmen stürzende Linien zu vermeiden oder bei Produktaufnahmen eine geneigte Schärfeebene zu erreichen.
Die neuen Tilt-Shift-Objektive der GFX-Serie leuchten einen Bildkreis mit einer Diagonale von 85 mm aus. Dies erlaubt eine Verschiebung der optischen Achsen um bis zu ±15 mm, wobei sich Shift- und Tilt-Funktion miteinander kombinieren lassen. Die Rotationsfunktion erlaubt das Drehen des Objektivs um seine eigene Achse um bis zu 90 Grad zu jeder Seite. Beide Objektive verfügen über Sensoren, die den Verschiebungs- und Rotationsgrad in Echtzeit an die Kamera übermitteln. Die Informationen lassen sich im Sucher oder auf dem Display anzeigen sowie in den Bildmetadaten speichern, um sie später bei der Raw-Konvertierung verwenden zu können.
Das Fujinon GF 5,6/30 mm T/S soll im Oktober 2023 zu einem Preis von ca. 4500 Euro, das GF 5,6/110 mm T/S Macro im November 2023 für rund 4000 Euro in den Handel kommen.
Roadmap für GF-Objektive
Neben den drei konkret angekündigten Objektiven hat Fujifilm auch eine neue Objektiv-Roadmap für das GFX-System vorgestellt. Die bisher längste Brennweite erreicht das 500-mm-Objektiv (396 mm beim Kleinbild), das voraussichtlich 2024 auf den Markt kommen soll. In Kombination mit einem Tele-Konverter kann die Brennweite auf 700 mm (äquivalent zu 554 mm KB) erweitert werden.
Für 2025 hat Fujifilm ein Power-Zoom-Objektiv in Aussicht gestellt. Genaue Angaben zur Brennweite machte der Hersteller noch nicht, es aber die bei Filmproduktionen am häufigsten genutzten Brennweitenbereich abdecken. „Das Objektiv eignet sich besonders deshalb für Videoaufnahmen, weil sich mit ihm nicht nur die Zoom-Funktion, sondern auch die Blende und der Fokus elektronisch stufenlos steuern lassen“, heißt es in der Pressemitteilung.
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