Die Nik Collection wurde 1995 in Hamburg von Nils Kokemohr entwickelt und auf den Markt gebracht. 2012 kaufte Google die Plug-in-Sammlung und stellte sie kostenlos zur Verfügung – entwickelte sie aber nicht weiter. Fünf Jahr später übernahm DxO die Software und machte sich nach und nach an die Weiterentwicklung der einzelnen Tools.
Mit Version 6.3 liegen nun alle acht Plug-ins in einer überarbeiten Version vor. Laut DxO wurde jede einzelne Codezeile in einer modernen Softwareumgebung neu geschrieben. Die Suite ist jetzt vollständig kompatibel mit Windows, macOS und Apple Silicon. Sie integriert sich nahtlos in Adobe Photoshop und Lightroom Classic und läuft laut Hersteller schneller und stabiler. Weitere unterstützte Host-Programme sind Photoshop Elements, DxO PhotoLab und Affinity Photo. Wer keins der Programme hat, kann die Tools auch eigenständig nutzen.
Nik Collection besteht aus acht Tools
Im Einzelnen besteht die Nik Collection aus folgenden Tools:
- Nik Color Efex: Unzählige Filter für Farbe, Tonalität, Kontrast und mehr.
- Nik Silver Efex: Von der Dunkelkammer inspirierte Bedienelemente für die Schwarzweiß- Bildbearbeitung.
- Nik Analog Efex: Zahlreiche Effekte für Retro-Film-Looks und andere Effekte (zum Beispiel Zoom-Effekt.
- Nik Viveza: Farbe anpassen, Tonwerte bearbeiten.
- Nik Dfine: Zum Entfernen von digitalem Rauschen.
- Nik Perspective: Korrektur von Perspektive und Verzeichnungen für geometrische Perfektion oder kreative Effekte (zum Beispiel Miniatur-Effekt).
- Nik HDR Efex: Harmonisierung von Spitzlichtern und Schatten für Fotos mit optimiertem Dynamikumfang (sowohl Tone-Mapping für Einzelbilder als auch Kombinieren von HDR-Belichtungsreihen)
- Nik Sharpener: Gezielte Scharfzeichnung (separates Tool für verschiedene Ausgabemedien).
Neuerungen für Nik Sharpener und Nik HDR Efex
Umfassende Neuerungen gibt es für Nik Sharpener und Nik HDR Efex. Beide sind nun mit einer neuen Benutzeroberfläche ausgestattet, die besser zu den anderen Plug-ins der Nik Collection passt. Außerdem können Anwender jetzt wählen, wo die Schieberegler für lokale Anpassungen auf dem Bildschirm angezeigt werden: Die Steuerelemente können entweder in einer Seitenleiste untergebracht werden, damit der Bildanzeigebereich aufgeräumt ist, oder sie können wie gewohnt das Bild überlagern.
Neue Funktionen für die U-Point-Technologie
Ein charakteristisches Merkmal der Nik Collection ist die U-Point-Technologie, die jetzt in allen Tools folgende Funktionen bietet:
- Kontrolllinien sorgen für mehr Flexibilität bei umfassenden Anpassungen, denn sie ermöglichen es, die Vorteile von Kontrollpunkten zu nutzen.
- Mit Einstellungen für die Übergangshärte von Kontrollpunkten lassen sich Stärke und Stil von Anpassungen einfacher einstellen.
- Kontrollpunkte und Kontrolllinien können jetzt invertiert werden und bieten so maximale Flexibilität.
- Mit den Schiebereglern für die Farbselektivität können Kontrollpunkte und Kontrolllinien an bestimmte Farben und Farbtöne in einem Bild gebunden werden.
- Mit den Schiebereglern für die Farbselektivität kann die Bearbeitung von Kontrollpunkten und Kontrolllinien an bestimmte Farben und Farbtöne in einem Bild gebunden werden.
Überarbeiteter Workflow
Für einen besseren Workflow sorgen bereits seit Version 6 folgende Funktionen:
- Umwandlung der Bearbeitungen in ein Smartobjekt jederzeit direkt aus dem Plug-in heraus, sodass in Photoshop völlig nicht-destruktiv gearbeitet werden kann.
- Einfaches Aufrufen der letzten 15 Bearbeitungen in Nik Collection und erneute Anwendung mit einem einzigen Klick.
- Presets können jetzt nach Namen durchsucht werden, sodass bevorzugte Bearbeitungen sofort gefunden werden.
- Unterstützung von HiDPI-Displays und mehren Monitoren ermöglicht das Arbeiten mit sämtlichen Bildschirmkonfigurationen.
- Affinity Photo wird jetzt automatisch bei der Installation erkannt.
Nik Collection 6.3: Preis und Verfügbarkeit
Nik Collection 6.3 ist ab sofort als kostenloses Update für alle bestehenden Anwender der Nik Collection 6 verfügbar. Neukunden können die Windows- und macOS-Versionen von der DxO-Webseite (https://shop.dxo.com/de) zu den unten genannten Preisen herunterladen. Zudem ist eine 30-tägige kostenlose Testversion verfügbar.
- Nik Collection 6: 149 Euro
- Besitzer von Nik Collection 4 oder 5 können ihre Versionen für 79 Euro aktualisieren.
Erster Eindruck
Die Nik Collection läuft in Version 6.3 noch runder und bietet unzählige mehr oder weniger nützliche Filter, Effekte und andere Tools. Die Zuordnung ist nicht immer ganz nachvollziehbar. So finden sich sehr ähnliche Effekte in unterschiedlichen Sammlungen – der Miniatur-Effekt zum Beispiel in Perspective und der Zoom-Unschärfe-Effekt in Analog Efex. Bedenken sollte man bei den Tools, die Belichtungs- und Farbkorrekturen vornehmen, dass die Nik Collection keine Raw-Dateien verarbeiten kann. Idealerweise nutzt man also zuerst eine Raw-Konverter und arbeitet in der Nik Collection dann mit TIFF-Dateien weiter. Das Entrauschen sollte in jedem Fall besser mit Raws in DxO PureRaw, PhotoLab oder einem anderen Raw-Konverter stattfinden. Nur wenn ausschließlich JPEGs vorliegen, bietet sich Dfine an.
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