Größe und Gewicht der Fuji X-S10 liegen zwischen dem Mittelklassemodell X-T30 und dem Flaggschiff X-T4; der Griff ist sogar minimal tiefer als bei X-T4. Um in dem kompakten Gehäuse einen Bildstabilisator unterzubringen, wurde die entsprechenden IBIS-Einheit gegenüber der X-T4 komplett neu konstruiert und verkleinert. Trotzdem soll sie – gemessen nach CIPA-Standard – mit den meisten Fuji-Objektive eine Effektivität von sechs Blendenstufen erreichen und wie üblich auf fünf Achsen arbeiten. Bei der Bedienung setzt Fuji anders als bei den erwähnten Geschwistermodellen auf einen PASM-Modusrad statt auf ein Zeitenrad. Das AF-Messfeld lässt sich mit einem kleinen Joystick oder auf dem Touchscreen verschieben. Der Monitor (7,6 cm, 1,04 Millionen Punkte) ist wie bei der X-T4 auch seitlich ausschwenkbar und kann so in die Selfie-Position gebracht werden. Den Sucher hat die X-S10 von der X-T30 geerbt (Vergrößerung 0,62x, Auflösung 2,36 MP). Er lässt sich je nach Bedarf zwischen Restlicht-, Auflösung- und Bildraten-Priorität (100 B/s) umschalten.
Sensor und AF aus der X-T4
Der Bildsensor mit Hybrid-AF (X-Trans CMOS 4 mit 26,1 MP) und Bildprozessor (X-Prozessor 4) wurden aus der X-T4 übernommen, sodass eine vergleichbare Bildqualität und AF-Performance zu erwarten ist. Serien schießt die X-S10 mit bis zu 30 Bildern/s mit AF-Nachführung und elektronischem Verschluss (1,2fach Crop), der Crop entfällt bei 10 Bildern/s und 8 Bilder pro Sekunde schafft der mechanische Verschluss. Dieser fällt allerdings etwas hinter die X-T4 zurück und beherrscht Zeiten bis zu 1/4000 s (Blitzsynchronzeit 1/160 s). Wer kürzere Zeiten benötigt kann zum E-Verschluss greifen, der bis zu 1/32.000 s ermöglicht. Der Autofokus deckt das gesamte Bild ab und beherrscht die Gesichts- und Augenerkennung und soll bei extrem wenig Licht funktionieren (-7 EV mit dem neuen 1,0/50 mm).
Bei dem Filmsimulationen schöpft Fuji aus dem Vollem und hat alle 18 vorhandenen Stile integriert, die sich schnell über das Funktionsrad auf der Oberseite anwählen lassen. Verbessert wurde die Vollautomatik, die nun bei der Optimierung auch Algorithmen zur Dynamikerweiterung und Klarheit mitbringt – auch die verstärkte Blausättigung des Himmels über den Color-Chrome-Blue-Effekt erfolgt nun automatisch. Außerdem steht im Automodus auch das Raw-Bildformat zur Verfügung. Weitere fotografische Funktionen sind ein HDR-Modus, vier Custom-Speicherplätze auf dem Modusrad und ein eingebauter Blitz mit Leitzahl 5 bei ISO 100. Der Akku NP-W126S bietet eine Laufzeit von 325 Aufnahmen und lässt sich per USB-C laden.
Videoaufnahmen mit Cinema-4K
4K-Aufnahme ohne Crop beherrscht die X-S10 im extrabreiten Cinema-Format (4096 x 2160 Pixel, 30p), aber natürlich auch mit 16:9 (3840 x 2160 Pixel) und zwar intern mit 8 Bit Farbtiefe oder extern mit 10 Bit. Full-HD-Aufnahmen gelingen auch mit 60p. Zeitlupen in Full-HD sind mit bis zu 240 fps möglich, wobei das Bild um den Faktor 1,2 beschnitten wird. Schnittstellen für Mikrofon und Kopfhörer sind vorhanden.
Die Fuji X-S10 ist ab Ende November für ca. 974 Euro (mit 16 % MwSt.) ausschließlich in Schwarz erhältlich. Weitere Kits sind:
- Mit 3,5-5,6/15-45 mm OIS PZ: ca. 1071 Euro
- Mit 2,8-4/18-55 mm OIS: ca. 1364 Euro
- Mit 4/16-80 mm OIS WR: ca. 1461 Euro
Beitrage Teilen