Souzas „Bilder einer Ära“ versprühen das Charisma eines Mannes, der Souzas scheinbar omnipräsente Kamera toleriert und ihr echte, glaubwürdige Gefühlsmomente schenkt, indem er sie scheinbar ignoriert.
So ist in diesem abschließenden Bildband zu Obamas Präsidentschaft nicht nur der emotionale, empathische Familienvater und Ehemann hinter all diesen „Arbeitsfotos“ zu erkennen, sondern auch ein Politiker, der scheinbar mühelos Zugang zu allen Bevölkerungsschichten findet – und staatsmännische Treffen mit einer coolen, gelassenen Eleganz absolviert. Bereits heute ein Bildband wie aus einer völlig anderen Zeit.
Unser Bildband des Monats! ✸ ✸ ✸ ✸
352 Seiten, 30,5 x 25,5 cm. 325 farbige Abbildungen, Prestel Verlag, 42 Euro.
Bajac/Gallun u. a. (Hrsg.) "Die große Geschichte der Photographie: Die Anfänge 1840-1920"
Dritter und letzter Band einer Geschichte der Fotografie, die anhand der Fotosammlung des Museum of Modern Art in New York zusammengestellt wurde. Der Band beschäftigt sich mit den Anfängen des Mediums um 1840 und seinen Pionieren in Frankreich und Großbritannien. Frühe Reisefotografie, die Entwicklung der frühen US-Fotografie und der Piktoralismus sind weitere Themen.
✸ ✸ Schirmer/Mosel, 78 Euro
Yalla Habibi "Living with War in Aleppo"
Ist bereits alles über den Terror und den Krieg in Aleppo geschrieben worden? Yalla Habibis Bilder erzählen eine Geschichte, die sich in uns gräbt und uns tief bewegt. Von toten Kindern, die zwischen 2013 und 2015 unter dem Schutt der Stadt begraben wurden, von deren Freunden, die weiter in den zerstörten Straßen spielen. Sie erzählen von Menschen, die in dem Wahnsinn und Elend noch Leben und Hoffnung suchen.
✸ ✸ ✸ ✸ Kehrer, 39,90 Euro
Henk van Rensbergen "No Man´s Land"
Post-apokalyptische Szenarien á la „I am Legend“ haben uns Hollywoods Sicht auf die Metropolis als ein verseuchtes Niemandland vermittelt, das sich die Natur zurückerobert. Henk van Rensbergens „No Man´s Land“ baut auf dieser Idee auf und macht die „Lost Places“ zu einem surrealen Chaos-Zoo, in den wir Eintritt erhalten. Das erscheint ein wenig, als ob David Lynch trunken ein Karen Knorr-Bild umgestaltet hätte.
✸ ✸ ✸ Knesebeck, 50 Euro
Sory Sanlé "Volta Photo 1965-85"
Seit der Entdeckung von Seydou Keitas und Malick Sidibés Werk für die internationale Fotokunstszene, widmet vor allem Frankreich der afrikanischen Fotografie große Aufmerksamkeit. Der in Burkina Faso ansässige Sory Sanlé zählt zu den neueren Entdeckungen der Foto-szene und hat bereits einen der besten New Yorker Fotogaleristen für sich gewinnen können. Großartige Portraits seiner „Volta Photo“-Studios im kleinen Fotobüchlein.
Ein Geheimtipp!
✸ ✸ R/A/P, 24,95 Euro
✸ ✸ ✸ ✸ ✸ Muss unbedingt in Ihr Regal
✸ ✸ ✸ ✸ Hat das Zeug zum Klassiker
✸ ✸ ✸ Der Kauf lohnt sich
✸ ✸ Nur für thematisch Interessierte
✸ Darauf können Sie verzichten
Diese Bildbände haben wir im fotoMAGAZIN 6/2018 vorgestellt.
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