Die Fotografin Candida Höfer hat mit ihrer Arbeit die Architekturfotografie in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt. Ihre überwiegend menschenleeren Aufnahmen von Museen, Bibliotheken, Theatern, Hallen, Prunksälen, Treppenhäusern, Gaststätten oder zoologischen Gärten haben vereinzelt ikonischen Charakter erlangt.
In zahlreichen renommierten internationalen Sammlungen sind ihre Arbeiten zu finden. Die Ausstellung "Bild und Raum. Candida Höfer im Dialog mit der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek" im Berliner Museum für Fotografie zeigt von Freitag an bis zum 28. August Beispiele der wichtigsten Werkgruppen aus dem Schaffen der 78-Jährigen.
Candida Höfer: "Störe die Leute auch nicht"
Es sei ihr beim Fotografieren in Räumen aufgefallen, dass dies ohne Menschen sehr viel besser sei. "Viele Sachen sind dann wahrnehmbarer", sagte Höfer am Mittwoch in Berlin. "Lichtverhältnisse, Farbigkeit, die Anordnung von Stühlen, Tischen, Regalen - das ist einfach dann viel sichtbarer", erläuterte sie und fügte hinzu: "Und ich störe die Leute auch nicht".
Höfer, Tochter des TV-Journalisten und Moderators Werner Höfer ("Internationaler Frühschoppen"), gilt als wichtige Vertreterin der sogenannten Düsseldorfer Fotoschule. Wie Andreas Gursky, Thomas Struth oder Thomas Ruff steht sie in der Tradition von Bernd und Hilla Becher, den deutschen Fixpunkten internationaler Foto-Avantgarde.
Die Ausstellung zeigt mit rund 80 Fotografien einen Querschnitt durch Höfers Arbeiten seit den 1980er-Jahren bis heute. Die Werke sind in Beziehung gesetzt zu etwa 110 Fotografien von Interieurs aus der Sammlung der Kunstbibliothek. Darunter sind neben zahlreichen historischen Aufnahmen unbekannter Herkunft auch Arbeiten etwa von Albert Renger-Patzsch, Helga Paris oder Ruyji Miyamoto.
Quelle: dpa
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