Wie gut ist das Google Pixel 7 Pro?

Das Google Pixel 7 Pro kann auch im Raw-Format nie mehr als 12,5 Megapixel aus seinen 50 MP erzeugen – und übertrifft in vielen Bereichen dennoch die Konkurrenz. Wir lassen Googles neues Spitzenmodell gegen das iPhone 14 antreten.

Markus Linden

Markus Linden

freier Autor

Google Pixel 7 Pro (und iPhone 14 Pro

Google Pixel 7 Pro (links) oder iPhone 14 Pro? Wir haben beide Modelle getestet und miteinander verglichen.

© Google, Apple

Google führt seine Reihe mit den Pixel-Phones weiter aus. Neuestes Modell ist das Google Pixel 7 Pro, das seit Oktober 2022 erhältlich ist (Preis: ab 859 Euro). Wir haben es mit der Konkurrenz, dem iPhone 14 (Preis: ca. 1429 Euro) verglichen.

Google Pixel 7 Pro mit ungewöhnlich langer Brennweite

Google integriert auf der Rückseite der Pixel-7-Reihe einen Balken, in dem die Kameras nebeneinander angeordnet sind. Eine Weitwinkel-, eine Haupt- und – nur beim Pro-Modell – eine Telekamera. Auf das Kleinbild umgerechnet bietet sie eine für Smartphones ungewöhnlich lange Brennweite von 120 mm, zwar nur mit geringer Lichtstärke von f/3,5, aber mit dennoch guter Bildqualität.

Google Pixel 7 Pro Kameras

Im Porträt-Modus macht das Google Pixel 7 Pro mehr Fehler als das iPhone 14 Pro. Gegenlichtanfällig sind jedoch alle Smartphones.

Foto: © Markus Linden

Der dahintersteckende Sensor löst 48 Megapixel auf, der größere 1/1,3-Zoll-Bildwandler der Hauptkamera (f/1,85/24 mm) sogar 50 Megapixel. Allerdings wird in beiden Fällen die hohe Auflösung ausschließlich für das Pixel-Binning genutzt, also das Zusammenfassen von jeweils vier Pixeln zu einem größeren Bildpunkt. Das gilt – anders als zum Beispiel beim iPhone 14 Pro – auch für Raw-Aufnahmen im DNG-Format. Auch sie haben maximal 12 bzw. 12,5 Megapixel.

Die DNGs bieten etwas mehr Spielraum bei der Bearbeitung in Lightroom als die parallel erzeugten JPEGs. Allerdings landen trotz der Einstellung „JPEG + DNG“ später deutlich weniger DNGs in dem separaten Raw-Ordner als Fotos in der Standard-Fotobibliothek, die nur die JPEGs aufnimmt. Im Porträt-Modus zum Beispiel werden keine Raws erzeugt, ebenso wenig im Modus „Bewegung“, mit dem sich entweder Mitzieher oder Langzeitbelichtungen (ohne Stativ) erzeugen lassen. Besonders letzteres ist hilfreich beim Weichzeichnen von bewegten Elementen wie Wasser oder Wolken ohne den Einsatz von ND-Filtern und ohne Stativ. So etwas kann das iPhone über den „Live-Modus“ auch.

Googel Pixel 7 Pro mit ausgezeichentem Nachtmodus

Das Pixel allerdings kann (in Ansätzen vergleichbar mit Live Composite von Olympus/OM Systems – sie erlaubt Fotografen Langzeitbelichtungen zu machen und dabei Überbelichtung zu vermeiden) veränderte Helligkeitswerte sammeln – was man zum Beispiel für Feuerwerks-Bilder nutzen kann. Nachtfotos ohne Bewegungseffekte werden besser mit dem hervorragenden Nachtmodus erstellt. Er schaltet sich zu (auch in Innenräumen) und sorgt für eine gleichmäßige Belichtung und scharfe Fotos, auch ohne das Smartphone aufstützen zu müssen.

3-Kamera-System von Google und dem iPhone

Landschaftsaufnahme mit Google Pixel 7 Pro

Drei Kameras in einem Balken angeordnet: Besonders ist das Teleobjektiv, das umgerechnet ca. 120 mm entspricht.

Foto: © Google

Google nutzt (wie auch andere Hersteller) die hochauflösenden Sensoren, um durch einen Sensor-Ausschnitt die Telebrennweite zu verlängern. Da dann auf Pixel-Binning verzichtet wird, bleibt es bei 12 bzw. 12,5 Megapixeln Auflösung und die Brennweite verdoppelt sich. Google blendet für den Nutzer den Faktor ein, wobei die „1“ für die Hauptkamera im Pixel-Binning-Betrieb steht (also die 24 mm), die 2 für den Hauptsensor ohne Pixel-Binning (48 mm) und die 5 für den Sprung auf die Telekamera (ca. 120 mm). Auch hier lässt sich der Zoom weiter steigern und 10 (240 mm) ist bei gutem Licht auch brauchbar.
In die andere Richtung arbeitet noch das Ultraweitwinkel mit 12 Megapixeln und einer Brennweite von rund 12 mm, das zudem gute Makrofähigkeiten hat. Das Umschalten in den Makromodus übernimmt das Pixel 7 Pro bei entsprechender Einstellung auch automatisch.

Das gesamte System aus drei Kameras ist vergleichbar mit dem von Apple. Auch beim Pixel 7 Pro kann man bedenkenlos die „Normalbrennweite“ von rund 48 mm nutzen, um natürlich wirkende Bilder zu machen. Und das Teleobjektiv ist (zumindest bis zu den rund 120 mm) den 77 mm eines iPhone 14 Pro überlegen.

Google Pixel 7 Pro und iPhone 14 Pro im Direktvergleich


Normale Brennweite:

Zweifach-Zoom:

Wie gut ist das Teleobjektiv?

Wir konnten das Google Pixel 7 Pro nach unserem Praxistest mit dem fotoMAGAZIN-Siegel „Super“ auszeichnen.

Produktfoto: © Google

Google Pixel 7 Pro auf einen Blick:

  • Name: Pixel 7 Pro
  • Hersteller: Google 
  • Kameras: Hauptkamera: 50 Megapixel, 1,85/24 mm. Ultraweitwinkel: 12 Megapixel, 2,2/12 mm.
    Tele-Kamera: 48 Megapixel, 3,5/120 mm.
    Frontkamera: 10 Megapixel, 2,2/20 mm
  • Display: 6,7 Zoll, OLED mit 512 ppi und 120 Hz 
  • Speicher: 128/256 GB 
  • Preis: ab 859 Euro 
  • erhältliche Farben:  Hazel (rechts), Snow und Obsidian 

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