Zum ersten Mal hatte Panasonic 2013 in einer Pressemitteilung bekanntgegeben zusammen mit Fujifilm an einem organischen Sensor zu arbeiten. Konkretisierte wurde dieser 2016.
Organische Sensoren verwenden einen „Organic Photoconductive Film“ (OPF), also statt Silizium eine organische Schicht, die Licht in Elektronen wandelt. Der OPF soll nur 0,5 µm tief sein (eine Siliziumdiode 2 bis 3 µm) und eine größere Fläche haben. Laut Panasonic soll sich Licht mit einen Einfallwinkel von bis zu 60 Grad nutzen lassen (herkömmlicher CMOS-Sensor: 30 - 40 Grad). Die organischen Sensoren sollen um den Faktor 1,2 empfindlicher sein und einen globalen Verschluss (Global Shutter) ermöglichen, also das Auslesen aller Pixel zur gleichen Zeit. Damit ließe sich der Rolling-Shutter-Effekt vermeiden, also Verzerrungen bei sich schnell bewegenden Objekten. Auch das Flackern von LED-Licht soll kein Problem mehr darstellen.
Ein weiterer Vorteil ist die HDR-Fähigkeit. Dafür können zwei Pixelelektroden mit unterschiedlicher Empfindlichkeit genutzt werden, um einen bis zu 100 Mal größeren Dynamikumfang zu erreichen als mit herkömmlichen Sensoren.
Noch Jahre bis zur Marktreife
In den letzten Jahren hatte Panasonic immer wieder einen Prototyp einer Kamera mit organischem Sensor und 8K-Videoauflösung auf Messen gezeigt; auf den Markt gekommen ist die Kamera aber bisher nicht. Das wird sie wohl auch nicht so schnell. In einem Interview, das die japanische Webseite Monoist, dem Entwickler Yoshiko Nishimura geführt hat, heißt es: „Wir sind stolz darauf, dass sich unser Unternehmen in einer Position befindet, die nahe an der praktischen Anwendung ist. Da wir Kunden brauchen, können wir nicht sagen, wann, aber die Entwicklungsseite hat den Wunsch, sie in einigen Jahren in die Praxis umzusetzen, und wir konzentrieren uns auf Aktivitäten zu diesem Zweck.“ Laut Interview arbeiten auch Samsung und das französische Unternehmen Isorg an organischen Sensoren.
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