Die ZV-E1 ist laut Sony die „kleinste und leichteste Vollformat-Wechselobjektiv-Kamera für Vlogging und Content Creation“ (mit integrierter optischer Bildstabilisierung). Sie ist mit einem E-Bajonett ausgestattet, ist also mit allen entsprechenden Objektiven kompatibel. Der rückwärtig belichtete 12-MP-Bildsensor erinnert an die Alpha 7S III. Wie diese soll sich die ZV-E1 durch ein niedriges Bildrauschen und eine großen Dynamikumfang auszeichnen. Mit S-Log3 verspricht Sony 15+ Blendenstufen.
Anders als bei die Alpha 7S III hat Sony bei der ZV-E1 keinen mechanischen Verschluss verbaut; die Kamera nutzt also ausschließlich einen elektronischen Verschluss, der Zeiten bis zu 1/8000 s ermöglicht und eine Blitzsynchronzeit von 1/30 s (APS-C: 1/60 s). Die Einschränkungen beim Blitzen dürfte die Zielgruppe wohl kaum interessieren, denn der Einsatzbereich der ZV-E1 ist eindeutig die Videoaufnahme, was sich auch beim fehlenden Sucher zeigt. Das Display (3,0 Zoll, 1,04 Millionen Punkte) lässt sich natürlich für die Selbstaufnahmen zur Seite ausschwenken.
4K-Video in Zeitlupe
Die ZV-E1 nimmt zunächst maximal 4K/60p auf (3840 x 2160 Pixel), im Juli soll ein Update auch 4K/120p ermöglichen. Bei der 4K-Aufzeichnung steht eine Farbtiefe von 10 Bit und eine Farbunterabtastung von 4:2:2 zur Verfügung. 10fach-Zeitlupen mit 240 fps gelingen in Full-HD. Besonders leistungsfähig soll die Bildstabilisierung sein, die einen mechanischen IBIS (5 Achsen) mit einem elektronischen Verfahren kombiniert („dynamischer Active Modus"). Laut Sony ist das neue Verfahren rund 30 Prozent effektiver als der Active-Modus der Vorgängermodelle.
KI-Autofokus
Der Autofokus kann auf eine KI-Motiverkennung für Menschen, Tiere (darunter auch Vögel und Insekten) und Fahrzeuge (Autos, Züge, Flugzeuge) zurückgreifen. Im Produktpräsentationsmodus wechselt der Fokus (wie schon beim APS-C-Modell ZV-E10) automatisch auf einen Gegenstand, der in die Kamera gehalten wird, auch wenn die Gesichtserkennung aktiviert ist.
Spezialität Auto-Framing
Eine echte Besonderheit ist das Auto-Framing, das ebenfalls eine intelligente Motiverkennung nutzt. In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Mithilfe der KI-basierten Motiverkennungs-Technologie schneidet die Auto-Framing-Funktion den Bildausschnitt automatisch zu, sodass das Motiv bei der Aufnahme stets prominent im Bild zu sehen ist. Auch wenn die Kamera nicht bewegt wird, wird der Bildausschnitt kontinuierlich angepasst, um das Motiv nahtlos nachzuführen, was gerade auch für Aufnahmen ohne Team hilfreich ist. Das Motiv, das nachverfolgt werden soll, kann einfach über das Touch-Display der Kamera oder die Creator's App auf dem Smartphone ausgewählt werden.“
Weiterhin bringt die ZV-E1 eine digitale Focus-Breathing-Korrektur mit, die dafür sorgt, dass ich der Bildausschnitt beim Fokussieren nicht verändert (kompatible Objektive vorausgesetzt). Wie in der ZV-1 und ZV-E10 setzt Sony auch in der ZV-E1 auf ein Mikrofon mit drei Kapseln. Für die Richtcharakteristik stehen verschiedene Einstellungen zur Verfügung – Auto, Vorne, Alle Richtungen und Hinten. Zudem kann das Mikrofon im Einklang mit der Gesichtserkennung automatisch in die entsprechende Richtung wechseln. Der mitgelieferte Windschutz kann Störgeräusche bei Aufnahmen in windigen Umgebungen reduzieren. Die Kamera ist außerdem mit einem Multi Interface (MI)-Schuh mit digitaler Audioschnittstelle sowie Mikrofon- und Kopfhörerbuchsen ausgerüstet. Wenn die ZV-E1 per USB an den Computer angeschlossen wird, kann sie als 4K-Webcam genutzt werden.
Cineastische Looks
Das Filmen mit einem cineastischen Look will Sony mit zehn entsprechenden Voreinstellungen erleichtern. Eine Bildwiederholrate von 24p und das Cinemascope-Breitbildformat (2,35:1) mit schwarzen Streifen über und unter dem Bild sollen die Kinowirkung verstärken. Auch das Farbprofil S-Cinetone wird unterstützt; es gewährleistet laut Sony natürliche Töne im mittleren Bereich, die für einen ansprechenden Hautton in Kinoqualität sorgen.
Weitere Funktionen sind ein Zeitraffer-Modus, Serien mit 10 Bildern/s, ein Zoomhebel (für Motor-Zooms), ein Laufwerk für SD-Karten (UHS-II) und der Z-Akku NP-FZ100 mit Power-Delivery für 570 Fotos oder 140 Minuten ununterbrochene Videoaufzeichnung (95 Minuten bei realistischer Nutzung mit Einschalten, Ausschalten und Zoomen).
Preise und Verfügbarkeit
Die Sony ZV-E1 ist ab Ende April für rund 2700 Euro erhältlich, ein Kit mit dem FE 4-5,6/28-60 mm schlägt mit ca. 3000 Euro zu Buche.
> Technische Daten zur Sony ZV-E1
Beitrage Teilen