Wie gut ist das Samsung Galaxy S23 Ultra?

Das Galaxy S23 Ultra von Samsung will mit 200 Megapixeln, einer optischen 10-fach-Telebrennweite und KI-Tricks für die Astro- und Mondfotografie überzeugen. Wir wollten im Test wissen, ob das Smartphone die hohen Erwartungen erfüllt.

Markus Linden

Markus Linden

freier Autor

Samsung Galaxy S23 Ultra

Die vier Kameras des Galaxy S23 Ultra liefern eine gute Bildqualität.

Foto: © Samsung/Markus Linden

Das Galaxy S23 Ultra von Samsung will mit 200 Megapixeln, einer optischen 10-fach-Telebrennweite und KI-Tricks für die Astro- und Mondfotografie überzeugen. Wir wollten im Test wissen, ob das Smartphone die hohen Erwartungen erfüllt.

Das S23 mit dem Zusatz „Ultra“ hat zwei fotografische Besonderheiten: Es verfügt über einen 200-Megapixel-Sensor und eine „10-fach-Zoomkamera“ – tatsächlich handelt es sich dabei um eine Festbrennweite mit 10facher Vergrößerung gegenüber der Hauptkamera. Die beiden parallel vorgestellten, günstigeren Modelle S23 und S23+ lösen auf ihrer Hauptkamera „nur“ 50 Megapixel auf, die 10-fach-Kamera haben sie nicht. Deren Brennweite entspricht KB-äquivalent 230 mm – das ist schon ganz ordentlich. Zumal sie optisch stabilisiert ist: Bei einigermaßen guten Lichtverhältnissen liefert sie ansehnliche Fotos von angefütterten Vögeln oder Tieren im Zoo.

Samsung Galaxy S23 Ultra mit vier Kameras

Die vier Kameras des S23 Ultra überzeugen nicht nur durch ihre Anzahl, sondern liefern auch eine gute Qualität.

Foto: © Samsung

Das Samsung Galaxy S23 Ultra mit mehr Pixeln und mehr Qualität

Der Star des neuen Smartphones ist die Hauptkamera mit 23 mm Brennweite. Wie andere hochauflösende Smartphone-Kameras nutzt auch Samsung Pixel-Binning und fasst jeweils vier oder acht Pixel zu einem neuen Pixel mit mehr Lichtinformationen zusammen. In der Standardeinstellung liefert das S23 Ultra mit der Hauptkamera (wie auch mit allen anderen Kameras) 12 Megapixel. Und in den meisten Fällen ist man damit auch gut bedient. Allerdings zeigt der Test, dass der Sensor der Hauptkamera tatsächlich mehr drauf hat und bei gutem Licht extrem viele Details abbilden kann.

Der Preis der hohen Auflösung: Ein JPEG mit 200 MP belegt rund 30 Megabyte Speicherplatz, mit 12 MP sind es beim selben Motiv rund 3,5 MB. Raw-Daten im DNG-Format lassen sich am besten mit Samsungs App „Expert-Raw“ aufnehmen. Sie bietet viele Optionen – die 200 Megapixel lassen sich allerdings nicht als Raw speichern. Bei 50 MP ist im DNG-Format Schluss.

Zu den Optionen der Expert-Raw-App gehört ein Astrofoto-Modus, der die Hauptkamera so einstellt, dass sich Sternhimmel (mit Stativ) fotografieren lassen. Das funktioniert leidlich, sofern die Umgebung dunkel genug ist. Sehr schick: per Augmented Reality können Sternbilder und -namen über dem Live-Bild eingeblendet werden. Die 10-fach-Telekamera geht automatisch in einen „Mondmodus“ über, sobald man den Mond anvisiert. Die Fotos werden überraschend gut – aber nur, weil Samsung per KI den Mond „aufhübscht“.

Insgesamt hat das Galaxy S23 Ultra vier Kameras

Unterhalb der Hauptkamera befindtes sich ein Ultraweitwinkel mit einer KB-äquivalenten Brennweite von 13 mm, die erste Telekamera mit 69 mm und die erwähnte 10fach-Telekamera mit 230 mm. Alle vier liefern gute Ergebnisse mit leichten Schwächen in den Ecken des Ultraweitwinkels. Die beiden Telekameras liefern tatsächlich Bilder mit einer Auflösung von 4000 x 3000 Pixeln, obwohl Samsung nur 10 Megapixel als Sensorauflösung angibt. Vermutlich wird hier interpoliert – das aber mit sehr guter Qualität. Verbessert hat Samsung die übertriebene Farbdarstellung der Vorgängermodelle seiner Flaggschiff-Reihe. Unser S23 Ultra liefert zwar kräftige, aber nie zu starke Farben und bleibt vor allem bei Gesichtern zurückhaltend.

Frau im Schnee. Aufgenommen mit Samsung Galaxy S23 Ultra

Die Bokeh-Simulation (hier bei 69 mm) vom Galaxy S23 Ultra macht nur kleine Fehler in den Details und zeichnet einen schönen Hintergrund.

Foto: © Markus Linden

Auch sonst bewegt sich das S23 Ultra auf sehr hohem Niveau: Der Prozessor ist extrem schnell, das große 6,8-Zoll-Display löst 3088 x 1440 Pixel auf und lässt sich auch bei Sonnenlicht nicht nur gut ablesen, sondern auch als Sucherdisplay verwenden. Und: Beim S23 Ultra befindet sich mit dem S Pen ein kleiner Stift im Lieferumfang, der sich sehr gut für die lokalen Korrekturen in Lightroom Mobile (Retusche, Masken anlegen) eignet.

FAZIT
KI-Features wie der „Mondmodus“ werden schnell langweilig und die 200 Megapixel braucht man selten. Aber damit muss das S23 Ultra gar nicht überzeugen: Es meistert die meisten fotografischen Herausforderungen hervorragend und kann sich zudem mit der guten 230-mm-Telekamera von iPhone & Co. absetzen.

Samsung Galaxy S24 Ultra mit fotoMAGAZIN-Siegel

Das Samsung Galaxy S23 Ultra erhält von uns das fotoMAGAZIN-Siegel „Super“.

Foto: © Samsung/Markus Linden

Technische Daten:

  • Name: Galaxy S23 Ultra
  • Hersteller: Samsung
  • Kameras: Hauptkamera: 200 Megapixel, 1,7/23mm Ultraweitwinkel: 12 Megapixel, 2,2/13mm
  • Tele-Kamera 1: 10 Megapixel, 2,4/69mm
  • Tele-Kamera 2: 10 Megapixel, 4,9/230 mm
  • Display: 6,8 Zoll, AMOLED mit 3088 x 1440 Pixeln und 120 Hz Speicher: 256 GB/ 512 GB/1 TB
  • Preis: ab 1400 Euro 

> weitere Infos: samsung.de

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