Bromöldruck
Zwar hat dieses historische Druckverfahren trotz eines seit längerem anhaltenden Retro-Booms seinen Zenit überschritten, dennoch stellte der Bromöldruck am Beginn des 20. Jahrhunderts für gut vierzig Jahre eines der wichtigsten Edeldruckverfahren dar. Dabei wurde das Bildmotiv auf Bromsilbergelatinepapier vergrößert. Nach der Entwicklung folgte eine Bleichung, bei der sich die Emulsion mit dem Bild verfestigte.
Kollodiumverfahren
Ende des 19. Jahrhunderts war das Kollodiumverfahren die vorherrschende Methode zur Entwicklung fotografisch generierter Bilder. Dafür wurden unmittelbar vor der Aufnahme kollodiumbeschichtete Glasplattennegative mit einer Silbernitratlösung bestrichen und auf diese Weise lichtempfindlich gemacht.
Die Entwicklung des Bildes hatte im nassen Zustand in der Dunkelkammer oder in einem abgedunkelten Zelt zu erfolgen. Eine Kollodiumaufnahme zeichnet sich durch hohe Detailtreue aus. In jüngerer Zeit erfreut sich dieses alte Verfahren erneut großer Beliebtheit.
Platinprint-Drucktechnik
Anders als bei anderen Edeldruckverfahren, befindet sich beim Platinprint das Bild direkt in dem Papier und nicht auf einer Emulsionsschicht. Ende der 1870er-Jahre erfunden, zeichnen sich Platinprints durch eine hohe Haltbarkeit und extrem grafische Grauwertabstufungen aus.
Während Platinprints um die Mitte des 20. Jahrhunderts bei Fotografen wie Irving Penn sehr in Mode waren, gerieten sie später durch das teure Material in Verruf. Heute finden die Platindruckverfahren wieder vermehrt Liebhaber.
Dye-Transfer
Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Ende der 1940er-Jahre von der Firma Kodak entwickeltes Dreifarbdruckverfahren zur Erstellung von hochwertigen und haltbaren chromatischen Bildern.
Aufgrund der extremen Farbtreue der Prints – die Farben wurden durch verschiedene Farbbäder (gelb, rot und blau) auf ein Gelantinepapier aufgetragen – waren Dye-Transfers bis in die 1980er-Jahre hinein besonders gefragt. Heute kommt dieses Verfahren leider nicht mehr zur Anwendung.
Cibachrome-Drucktechnik
Während bei den allermeisten modernen Farbdruckverfahren die Farben erst im Prozess der Entwicklung entstehen, befinden sich beim wertvollen Cibachrome die Farbpigmente bereits in der Emulsion. Cibachromes zeichnen sich durch eine hohe Bildschärfe, einen leicht metallischen Glanz und eine extreme Haltbarkeit aus. Vor einigen Jahren wurde das hierfür benötigte Papier vom Markt genommen.
C-Print-Drucktechnik
Immer wieder mit dem Cibachrome verwechselt, steht der Begriff für den sogenannten Coupler-Print, der alle Farbpapiere auf Farbkuppler-Basis umfasst. Wurden C-Prints in den 70er-Jahren vornehmlich auf Barytpapier hergestellt, so werden sie heute meist auf PE-Papier gedruckt. Ihre Haltbarkeit war lange umstritten, wurde aber immer wieder technisch verbessert.
Digitalprint
Hinter dem Begriff verstecken sich bei genauerem Hinsehen verschiedene Druckverfahren. In der Regel versteht man unter einem Digitalprint ein digital generiertes Foto, welches man über einen herkömmlichen Laser- oder Tintenstrahldrucker auf PE-Papiere aufträgt.
Buchtipp zur Nassplattenfotografie
Peter Michels hat ein empfehlenswertes Handbuch über die Technik der Nassplattenfotografie veröffentlich: „Das Kollodium“, erschienen bei Fotokultur Media.
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