Fotoschule: Farbiges Licht mit dem Smartphone

Bringen Sie Ihre Porträtfotos mit stimmungsvollen Farben zur Geltung.

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Smartphone Fotografie

Die britische Fotografin Jo Bradford gibt Ihnen wertvolle Tipps, wie Ihnen besondere Bilder mit der Handykamera gelingen.

Illustration: Getty Images/Kunst_mp

Text: Jo Bradford

Farbiges Licht ist eine Möglichkeit, Bilder besser zur Geltung zu bringen und Stimmungen zu erzeugen. Es eignet sich gut für Porträts und wird gern in der Mode- und Musikfotografie eingesetzt. Mit zwei oder mehr Farben lassen sich unendlich viele Variationen erzielen. Die eindrucksvollsten Kombinationen erhalten Sie mit Farbtönen, die sich auf dem Farbkreis gegenüberliegen.

Smart Photos – das Buch

Für Porträtaufnahmen wie diese, benötigen Sie neben Ihrer Smartphone-Kamera einen weißen Hintergrund, zwei Lichtquellen, farbige Gelfilter, Klebeband und einen Snoot.

Foto: © Jo Bradford

Bei diesem Projekt geht es mehr um den Aufbau als um technische Details. Wie bei jedem Porträt sollten Sie darauf achten, dass das Auge des Motivs im Fokus ist.

Experimentieren Sie: Rücken Sie ein Licht näher heran oder verändern Sie die Farben, um zu sehen, wie sich dies auf das Gesamtbild auswirkt. Indem Sie herausfinden, welche Farbkombinationen und Lichteinstellungen Ihnen am besten gefallen, entwickeln Sie Ihren persönlichen Stil und
lernen nebenbei viel über Beleuchtung.

„Bei diesem Projekt lernen Sie einiges über Beleuchtung
und Ihren persönlichen Stil.“

In 5 Schritten zu einem farbigen Porträtfoto

1. Lichtquellen wählen

Positionieren Sie Ihr Model in einem abgedunkelten Raum vor einem weißen, nicht texturierten Hintergrund. Bauen Sie zwei Lichtquellen auf: ein Führungslicht und ein Aufhelllicht. Sie können haushaltsübliche Lampen oder Taschenlampen verwenden. Ideal sind LED-Leuchtmittel, da sie sich nicht erwärmen.

2. Model und Lichtquellen positionieren

Stellen Sie sich das Zifferblatt einer Uhr vor und
positionieren Sie Ihr Motiv auf zwölf Uhr, Ihre Kamera
platzieren Sie direkt gegenüber auf sechs Uhr. Installieren Sie das Führungslicht zwischen acht und neun Uhr und das Aufhelllicht zwischen drei und vier Uhr, wobei beide Lichtquellen etwa einen Meter vom Motiv entfernt sein sollten. Es ist wichtig, dass beide Lichter den gleichen Abstand zum Motiv haben.

3. Lichteinstellungen vornehmen

Stellen Sie die Lichtquellen ungefähr auf Höhe der Augenlinie des Modells ein, sodass die Schatten etwas größer sind als das Modell. Bei einer höheren Einstellung würden die Schatten kleiner ausfallen. Verwenden Sie nackte Glühbirnen und platzieren Sie das Model dicht vor dem Hintergrund, um klar definierte Schatten zu erzeugen. Je näher das Motiv dem Hintergrund ist, desto schärfer ist der Schatten.

4. Gelfilter für warme Töne

Befestigen Sie mit Klebeband auf jedem Licht eine farbige Gel- oder Zellophanfilterfolie. Ich habe einen roten Gelfilter für das Führungslicht verwendet und die warmen Töne mit einem kühlen blauen Gelfilter für das Aufhelllicht ausgeglichen.

5. Lichter einzeln einstellen

Justieren Sie die Lichter einzeln, um die Wirkung von Farbe und Schatten zu beurteilen, bevor Sie sie kombinieren. Wenn beide Lichter unterschiedliche Lumenwerte oder eine variable Lichtleistung haben, verwenden Sie das hellere, stärkere als Führungslicht.

In diesem Beispiel strahlt das rote Licht breit über die gesamte Szene, während das blaue Licht mithilfe eines Snoots (ein Snoot ist ein röhrenförmiger Aufsatz, den Sie über die Lichtquelle stülpen, um einen kleineren, scharf umrissenen Lichtkegel zu erzeugen, der wei ein Spotlicht in einen konzentrierten Strahl auf das Motiv gerichtet werden kann) als kompaktes Spotlicht verwendet wurde.

Das brauchen Sie für Ihre Portätfotos mit stimmungsvollen Farben:

  • Smartphone-Kamera
  • weißer Hintergrund
  • zwei Lichtquellen
  • farbige Gelfilter
  • Klebeband
  • Snoot

Set-Up für das Porträtfoto:

  • Porträtmodus

Jo Bradfords Buch „Smart Photos – Besser fotografieren mit der Handykamera“ ist 2022 im Prestel Verlag erschienen.

Jo Bradford ist Fotografin und Autorin des Bestsellers "Smartphone – Smart Photography". Sie leitet Kurse an der Royal Photographic Society in Bristol sowie Kreativitätsworkshops an der Universität Falmouth. Ihr neues Buch "Smart Photos – Besser fotografieren mit der Handykamera" beinhaltet 52 Tipps für die Smartphone-Fotografie und ist zu einem Preis von  18 Euro erhältlich. Es lädt den Leser dazu ein, sich neuen Herausforderungen zu stellen und neue Techniken zu erlernen.

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