Text: Lennart Woock
Die von der NASA am 11. Februar veröffentlichten Aufnahmen wirken auf den ersten Blick eher unspektakulär. Sie markieren jedoch den Start eines neuen Zeitalters in der Weltraumforschung. Innerhalb von 25 Stunden machte das Teleskop 1560 Bilder vom Stern HD 84406.
Das James Webb: 18 Spiegelsegmente und eine Brennweite von 131 Metern
Aber welcher der 18 Lichtpunkte zeigt den 260 Lichtjahre entfernten Stern? Die kurze Antwort: Alle. Der Grund hierfür liegt im technischen Aufbau des James Webb Space Telescope (kurz: JWST).
Denn im Gegensatz zum über 30 Jahre alten Hubble-Weltraumteleskop besteht der Hauptspiegel nicht aus einem runden Segment, sondern aus 18 Hexagon-Segmenten. Die Brennweite des Teleskops beträgt 131,4 Meter. Für den Transport ins Weltall wurden die Hexagon-Segmente zusammengefaltet. Dort angekommen, setzten sich die einzelnen Elemente zum fertigen Spiegel zusammen.
Aktuell arbeiten die NASA-Wissenschaftler daran, die Spiegel auszurichten und das Teleskop zu fokussieren. Hierfür werden die 18 Einzelaufnahmen der Hexagon-Segmente zu einem riesigen Mosaik mit einer Auflösung von über 2000 Megapixel zusammengebaut, von dem das veröffentlichte Bild nur einen Ausschnitt zeigt.
Kurz erklärt: Das James-Webb-Teleskop
In einigen Monaten ist das JWST komplett einsatzfähig. Dann wird es möglich sein, Aufnahmen und Messungen von Sternen und Galaxien zu machen, die mehr als 13 Milliarden Lichtjahre entfernt sind und somit den Zustand kurz nach dem Urknall zeigen.
Aufbruch in ein neues Zeitalter
In der Weltraumforschung stellt dies einen Quantensprung dar. Vor allem aber dadurch, dass das neue Teleskop infrarotes Licht einfängt. Dies ermöglicht nicht nur Aufnahmen in größerer Entfernung, sondern auch weitaus klarere Bilder.
Das teuerste "Spiegel-Selfie" des Universums
Doch auch für weniger technikaffine Menschen hat das James-Webb-Teleskop etwas zu bieten: Die NASA veröffentlichte zeitgleich das teuerste "Spiegel-Selfie" der Welt. Das Webb-Teleskop kostete mehr als zehn Milliarden Dollar.
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