Smartphone-App „Foto“: Kommt jetzt der Instagram-Killer?


Die neue App „Foto“ will all das richtig machen, was Instagram seit vielen Jahren falsch macht. Und dabei macht das neue soziale Netzwerk eine richtig gute Figur, denn sie stellt die Bilder der Nutzer in den Mittelpunkt.

Damian Zimmermann

Damian Zimmermann ist leitender Redakteur beim fotoMAGAZIN.

Foto zeichnet sich dadurch aus, dass das klare, minimalistische Design die Bilder der Nutzer in den Vordergrund stellt und sie auch nicht beschneidet.

Foto zeichnet sich dadurch aus, dass das klare, minimalistische Design die Bilder der Nutzer in den Vordergrund stellt und sie auch nicht beschneidet.

Bild: Foto

Vielleicht haben auch Sie sich in den letzten Wochen und Monaten verstärkt die Frage gestellt, ob man Instagram weiterhin seine Bilder und Daten anvertrauen sollte, wenn die Plattform zugleich durch undurchsichtige Algorithmen, nervige Werbung und kurze, meist inhaltsleere Kurzvideos auffällt. Ein Problem ist, dass es bislang keine guten Alternativen gibt. Pixelfed ist zwar ein kostenloser, freier und quelloffener Dienst, kommt aber nicht so richtig in die Gänge und Bluesky ist eigentlich textfokussiert und nicht sehr fotofreundlich.

Nun ist mit Foto eine neue App für Android und iOS erschienen, die das Zeug zum wirklichen Instagram-Killer hat, denn sie macht all das richtig, was Instagram in den vergangenen Jahren falsch gemacht hat. Foto richtet sich vor allem nach den Bedürfnissen der Fotografen, das heißt, dass die Bilder nicht beschnitten werden. Das klingt banal und selbstverständlich, aber bei Instagram ist es bis heute ein Problem, denn die App funktioniert bis heute am besten mit quadratischen Bildern und alles, was zu sehr außerhalb dieser Vorgabe ist, wird beschnitten. Bei Foto werden die Bilder hingegen sogar in den Übersichtsdarstellungen immer komplett angezeigt. Außerdem wird der Feed streng chronologisch dargestellt und nicht von irgendwelchen undurchschaubaren Algorithmen gelenkt. Es gibt keine Zensur von Aktfotografie und zudem ist die Plattform komplett werbe- und videofrei. Jede Fotografie können Sie maximal drei Genres wie „Street“, „Fine Art Nude“ oder „Portrait“ zuordnen und mit diesen auch den angezeigten Feed sortieren. Hashtags gibt es auf Foto hingegen gar nicht.

Das Logo der neuen App Foto.

Das Logo der neuen App Foto.

Beim Design und der Bedienung orientiert sich Foto stark am großen Vorbild Instagram, wirkt aber deutlich aufgeräumter: Im Normalmodus bekommen Sie nur die Fotos der anderen User und nichts anderes angezeigt – es werden weder der Name des Fotografen noch die Titel oder die Anzahl der Likes eingeblendet. Wer sich Bilder auf Foto anschaut, hat also eher das Gefühl in einer Galerie als auf einer Social-Media-Plattform zu sein. Dennoch können sie Fotos auch kommentieren und mit den Usern in Kontakt treten.

Zwar sitzt auch das Unternehmen hinter Foto ebenfalls in den USA, doch die App finanziert sich komplett durch ihre Nutzer und erhält keine Gelder von Risikokapitalgebern oder Werbepartnern. Wer ein bezahltes Abo abschließt, erhält zusätzliche Funktionen wie Portfolios und verfeinerte Suchfunktionen, doch diese Optionen dürften sich vor allem an professionelle Fotografen und Agenturen und weniger an Amateurfotografen richten.

Fazit

Aktuell gibt es einen hohen Ansturm auf die App, sodass Bestätigungsmails für neue Accounts auch schon mal ein paar Stunden oder gar Tage auf sich warten lassen. Doch davon sollten Sie sich nicht abschrecken lassen: Probieren Sie die App einmal aus. Das Niveau der hochgeladenen Fotos ist durchgehend hoch und die ablenkungsfreie Umgebung eine wahre Wohltat für die Sinne. Und möglicherweise werden Sie Instagram danach weniger benutzen als bisher.

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