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15. März - 30. Juni

Tata Ronkholz: Gestaltete Welt. Eine Retrospektive

Tata Ronkholz: Trinkhalle, Köln-Nippes, Merheimer Straße 294, 1983 © VAN HAM Art Estate: Tata Ronkholz, 2025

Tata Ronkholz: Trinkhalle, Köln-Nippes, Merheimer Straße 294, 1983

© VAN HAM Art Estate: Tata Ronkholz, 2025

Tata Ronkholz: Die Poetin der industriellen Architektur

Mit scharfem Blick und technischer Präzision fing Tata Ronkholz das Vergängliche ein. Die Fotografin, die zu früh verstarb, hinterließ ein Werk von überraschender Aktualität. Die SK Stiftung Kultur in Köln würdigt nun ihr Schaffen mit einer umfassenden Retrospektive.

Eine Entdeckung steht bevor

Wer war Tata Ronkholz? Viele Kunstinteressierte werden diese Frage nicht beantworten können. Die 1940 in Krefeld geborene und 1997 verstorbene Fotografin zählt zu den verborgenen Schätzen deutscher Fotokunst. Die Ausstellung „Tata Ronkholz. Gestaltete Welt – Eine Retrospektive“ gibt nun Gelegenheit, ihr beeindruckendes Werk zu entdecken. Vom 15. März bis 30. Juni 2024 zeigt die SK Stiftung Kultur erstmals einen umfassenden Überblick ihres fotografischen Schaffens.

Trinkhallen und Industriearchitektur

Bekanntheit erlangte Ronkholz vor allem durch ihre Serie der „Trinkhallen im Ruhrgebiet“ aus den späten 1970er Jahren. Mit strenger Frontalität dokumentierte sie diese unscheinbaren Kioske – die damals noch als „Wasserhäuschen“ oder „Buden“ zum alltäglichen Stadtbild gehörten. Ihre schwarz-weißen Großformataufnahmen zeigen diese Orte menschenleer, nüchtern und doch voller verborgener Poesie.

Ebenso bedeutend sind ihre Aufnahmen von Industriearchitektur. Als Schülerin der Düsseldorfer Kunstakademie bei Bernd und Hilla Becher entwickelte sie eine eigene fotografische Handschrift, die durch Klarheit und geometrische Strenge besticht. Ihre Bilder von Fabrikhallen, Treppenhäusern und Aufzugsschächten verdichten den Raum zu strengen Kompositionen.

Meisterin der Großformatkamera

Technisch arbeitete Ronkholz auf höchstem Niveau. Mit der Großformatkamera schuf sie Bilder von außergewöhnlicher Detailtreue und Schärfe. Ihre Aufnahmen bestechen durch eine fast klinische Präzision – und offenbaren doch beim längeren Betrachten eine subtile Emotionalität.

Jahrelang experimentierte sie mit unterschiedlichen fotografischen Prozessen. Besonders bemerkenswert sind ihre Bromöldrucke, eine aufwendige historische Technik, die ihr eine zusätzliche künstlerische Kontrolle ermöglichte.

Ein Werk von wachsender Bedeutung

Die Ausstellung in Köln verdeutlicht, warum Ronkholz‘ Werk heute wichtiger erscheint denn je. Ihre Dokumentation der Trinkhallen zeigt Orte, die inzwischen weitgehend verschwunden sind. Ihre Industrieaufnahmen bilden Architektur ab, die dem wirtschaftlichen Wandel zum Opfer fiel.

Mit jedem Jahr gewinnen ihre Bilder an dokumentarischem Wert – und offenbaren gleichzeitig ihre künstlerische Zeitlosigkeit. Die präzise Bildgestaltung, die Konzentration auf das Wesentliche und die handwerkliche Perfektion machen Ronkholz zu einer wichtigen Position der deutschen Fotokunst.

Die Ausstellung: Mehr als nur Bilder

Die Retrospektive präsentiert nicht nur Fotografien. Archivmaterial, persönliche Dokumente und Arbeitsmaterialien geben Einblick in den künstlerischen Prozess. Sie zeichnen das Bild einer Fotografin, die mit Akribie und Leidenschaft arbeitete.

Die SK Stiftung Kultur ergänzt die Ausstellung durch ein reichhaltiges Begleitprogramm mit Führungen, Workshops und Vorträgen. Zur Ausstellung erscheint zudem ein umfassender Katalog im Steidl Verlag.

Wer Tata Ronkholz entdecken will, hat bis zum 30. Juni Zeit. Die Begegnung mit ihrem Werk lohnt sich – sie öffnet den Blick für das Besondere im scheinbar Gewöhnlichen.

Eintritt: 7,50 € (ermäßigt 4,50 €), erster Donnerstag im Monat freier Eintritt!

Öffnungszeiten: täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr

Am ersten Donnerstag im Monat geöffnet bis 21 Uhr: Es finden besondere Programmpunkte statt.

Öffentliche Führungen finden wöchentlich jeweils sonntags um 15 Uhr statt. Thematischer Schwerpunkt jeweils am ersten Sonntag des Monats, siehe Homepage.

Details

Beginn:
15. März
Ende:
30. Juni
Eintritt:
€7,50
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
Köln, 50670 Germany
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Telefon
+49 221/888 95 300
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