Insgesamt lagen der Jury mehr als 70 Nominierungen von Vertretern des internationalen Kunstmarktes wie Galeristen, Sammlern und Mitarbeitern von Institutionen vor. Sie waren eingeladen, für den neu geschaffenen Fotopreis „Emerging Photographer Awards“ eine aus ihrer Sicht preiswürdige aufstrebende fotokünstlerische Position oder einen Fotokünstler vorzuschlagen, der - unabhängig vom Alter - nicht länger als drei Jahre auf dem Fotokunstmarkt präsent ist und eine größere Aufmerksamkeit verdient. Der Emerging Photographer Award 2024 ist mit 3.000 Euro dotiert und wird vom Fotolabor Whitewall gesponsert.
Konkret würdigt die Jury mit dem Preis die Arbeit „I Have Done Nothing Wrong”, die die individuelle, traumatische Erfahrung des Kindesmissbrauchs visuell vielschichtig und anspruchsvoll darstellt und den Betrachter emotional und intellektuell einbezieht. „Die Besonderheit des Themas und die vielschichtige materiell-visuelle Umsetzung ist sehr berührend und hat die diesjährige Jury überzeugt”, erklärt Jury-Mitglied Simone Klein.
Und Dr. Sophie-Charlotte Opitz, ebenfalls Mitglied der Jury, hebt die Größe des Projekts hervor, denn Sperling habe eine fotografische Arbeit geschaffen, „die es schafft, das Intime mit dem Diskursiven, das Unaussprechliche mit dem so dringend zu Sagenden, und nicht zuletzt das Widerfahrene mit seiner Ermächtigung zu verbinden.“ Die Arbeit sei vielschichtig, mutig und dabei von einer sensiblen Qualität, so Opitz weiter.
Neben der Preisträgerin Mika Sperling erhalten in diesem Jahr auch die beiden Fotografen Elliott Kreyenberg und Marco Dirr eine lobende Erwähnung der Jury. Die Preisverleihung findet am 8. November im Rahmen der Fotokunstmesse Paris Photo in der Leica Galerie Paris statt. Der Preis wird künftig alle zwei Jahre von der Sektion Kunst, Markt & Recht der Deutschen Gesellschaft für Photographie vergeben.
Hier geht es zu der Website der Preisträgerin Mika Sperling.
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