DxO ist schon seit Längerem für seine sehr guten Objektivkorrekturprofile und die führende Rauschunterdrückung bekannt. Neben dem großen Raw-Konverter und Bildeditor PhotoLab sind die entsprechenden Tools auch Bestandteil des einfachen Konverters PureRaw, der wahlweise als Stand-alone-Programm oder Plug-in in Lightroom Classic funktioniert (Windows und macOS). Hier muss sich der Anwender nicht mit komplizierten Einstellungen rumärgern, sondern lässt einfach die Software automatische ihre Arbeit machen; die optimierten Bilder lassen sich dann als DNG, JPEG oder TIFF speichern. Die DNG-Raws können bei Bedarf mit einem anderem Raw-Konverter weiterverarbeitet werden, um beispielsweise Belichtungs- und Farbkorrekturen vorzunehmen.
Führende Rauschreduzierung
PureRaw 3 nutze zur Rauschreduzierung die auf maschinellem Lernen beruhende Engine DeepPRIME XD, die schon beim Demosaicing ansetzt, also der Farbinterpolation der Sensorinformationen. In unserem Test lieferte die Software hervorragende Ergebnisse (Test in fotoMAGAZIN 2/23, Note „Super“). Nun hat DxO nachgelegt: PureRaw 4 nutzt DeepPRIME XD2, dessen KI mit Milliarden Bildern trainiert wurde. Auch die Korrektur der Objektivunschärfe hat der Hersteller überarbeitet. Wer manuell eingreifen will, kann nun auf Schieberegler für Luminanz und Details zurückgreifen.
Unser Test zeigt, dass die Qualität der Rauschreduzierung tatsächlich gesteigert wurde und besser ist als die Ergebnisse von Lightroom und Adobe Camera Raw (ACR) im rechenintensiven Modus „Verbessern“. Selbst Aufnahmen mit einer 1-Zoll-Kompaltkameras bei ISO 12.800 sahen nach der Konvertierung mit PureRaw 4 rauschfrei und scharf aus.
Einen Nachteil gegenüber der Adobe-Software hat PureRaw aber nach wie vor: Die sehr aggressive Detailaufbereitung verstärkt – falls vorhanden – Moiré-Artefakte, die Lightroom und ACR im Modus „Verbessern“ weitgehend eliminieren. In der Praxis tritt das Problem aber nur bei wenigen Motiven auf, bspw. bei moderner Architekur und Mode mit gleichmäßigen feinen Strukturen.
DeepPRIME XD2 braucht zur Konvertierung etwas länger als die Vorgängerversion, ist aber schneller als die Adobe-Konverter. Auf unserem MacBook von 2019 mit 2,6 GHz 6-Core Intel Core i7 rechnete die Software rund 50 Sekunden an einer 46-Megapixel-Datei aus der Nikon Z7 gegenüber 36 s bei DeepPRIME XD. Adobe Camera Raw brauchte im Modus „Verbessern“ 1 Minute 16 Sekunden.
Verbesserter Workflow
Auch den Workflow hat DxO verbessert. So gibt es nun ein Widget, das erkennt, wenn eine Kamera oder ein Speicherkarten-Lesegerät angeschlossen ist und dann beim Einlesen und Verarbeiten der Bilder hilft. Außerdem steht eine erweiterte Stapelumbenennung zur Verfügung.
Preise und Verfügbarkeit
DxO PureRAW 4 ist ab sofort zum Download auf der DxO-Website zu folgendem Preis verfügbar:
- DxO PureRAW 4: 119 Euro
- DXO PureRAW 4 Upgrade: 79 Euro
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